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0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus

Titel: 0033 - Wir zogen ihm den Schafspelz aus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir zogen ihm den Schafspelz aus
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Gesicht. Ihr Haar war naturblond, und ihre Augen strahlten in einem dunklen Blau. Sie trug ein eng tailliertes Kostüm und bewegte sich mit einer natürlichen, fast tierhaften Sicherheit und Natürlichkeit.
    »Ich hatte Sie schon erwartet, Agent«, sagte sie und reichte mir mit einem herzlichen Lächeln ihre kräftige Hand. Ich stand in ihrem Büro, das bisher Welton als Arbeitsraum gedient hatte. Wir setzten uns, und sie fragte mich, ob ich einen Drink haben wollte.
    Nein, ich wollte keinen Drink.
    »In Kriminalromanen trinken die Detectives aber immer eine Menge«, sagte sie lächelnd.
    »Sie lesen gern Kriminalromane?«
    »Leidenschaftlich, Agent. Ich bin direkt froh, dass ich endlich einmal einen FBI-Beamten kennenlerne.«
    »Dann müssten Sie eigentlich Vorbildung genug haben, um mir bei der Mordaufklärung helfen zu können«, sagte ich freundlich. »Dass Ihr Reporter Climax inzwischen ebenfalls ermordet wurde, wissen Sie wohl bereits, ja?«
    »Ich habe Climax sehr gern gehabt«, sagte sie.
    »Kannten Sie ihn näher?«
    »Wir beide waren die einzigen fest angestellten Reporter meines Onkels.«
    »Wussten Sie, dass Climax gern private Geschäfte mit seinen Neuigkeiten aufzog?«
    »Ich glaube, dass ich so etwas ahnte«, sagte sie ehrlich. »Ich habe ihn immer davor gewarnt, aber er tat das gewöhnlich mit einem Lächeln ab. Glauben Sie, dass sein Tod mit solch einem Privatgeschäft im Zusammenhang stehen könnte?«
    »Lässt sich noch nicht genau beurteilen«, antwortete ich. »Nur hinsichtlich Ihres Onkels sehen wir da klarer. Auch er scheute sich nicht, gegen Barzahlung auf eine Veröffentlichung von Artikeln zu verzichten.«
    »Ich möchte darüber nicht sprechen«, meinte sie. »Er war mein Onkel und immer sehr nett zu mir.«
    »Sie ahnten aber auch, dass er nicht korrekt arbeitete?«
    »Wir hatten oft Streit miteinander«, sagte sie offen und sah mich aus ihren blauen Augen vertrauenheischend an. »Ich warnte ihn vergeblich vor solchen Machenschaften.«
    »Wie reagierte er darauf?«
    »Er war immer der Meinung, ihm könne nichts passieren.«
    »Haben Sie eine Ahnung, Miss Punding, von wem er ermordet worden sein könnte? Sie werden sich sicherlich Gedanken darüber gemacht haben.«
    »Ich stehe vor einem Rätsel«, sagte sie. »Mir gegenüber hat er nie angedeutet, dass er sich bedroht fühlte.«
    »Wann sahen Sie Ihren Onkel zum letzten Mal?«
    »Bevor ich nach Los Angeles flog.«
    »Zusammen mit Climax?«
    »Später, nachdem man Climax festgenommen hatte. Ich hatte einen Auftrag für unsere Redaktion zu erledigen.«
    »Einen Auftrag welcher Art?«
    »Das ist Redaktionsgeheimnis«, meinte sie abwehrend, aber sie lächelte.
    »Es handelt sich um zwei Morde. Vielleicht können Sie uns einen Tipp geben.«
    »Nim, wir beschäftigten uns mit einer Schauspielerin, aber sie kommt als Mörderin nicht in Betracht.«
    »Wie heißt die Dame?«
    Sie nannte mir einen Namen, der mich überraschte. Ich war allerdings nicht der Meinung, dass sie als nächtlicher Besuch bei Welton in Betracht kam.
    »Überbrachten Sie die Kaution für Climax?«
    »Nein, ich habe davon gehört, dass Climax gegen Kaution freigelassen wurde. Aber unsere Kassenbücher weisen keine solche Summe auf. Die Kaution muss von anderer Seite gestellt worden sein. Leider ist Anwalt Reak nicht zu erreichen. Er steckt irgendwo in Mexiko.«
    »Sind Sie vollkommen sicher, dass die Kaution nicht von Welton gestellt worden ist?«
    »Es müsste doch sonst in den Büchern stehen«, war ihre sehr sichere und bestimmte Antwort.
    »Müsste das der Fall sein? Könnte Ihr Onkel die Summe nicht aus seiner Privattasche genommen haben?«
    »Das wäre natürlich eine Möglichkeit«, sagte sie und nickte, »jedoch war mein Onkel immer sehr korrekt. Er hätte diese Summe abbuchen lassen.«
    »Kennen Sie sich in Weltons Bungalow gut aus?«
    »Ich war oft zu Gast bei ihm.«
    »Verwahrte er bestimmte Akten dort auf?«
    »Grundsätzlich nicht.«
    »Wie vertrug sich Ihr Onkel mit Matt Winston?«
    »Gott, was heißt da vertragen«, sagte sie auflachend. »Winstons Zeit ist vorbei. Er ist ein kleiner Gauner, der uns laufend Material anbot. Ich war immer dagegen, dass wir ihm eine Chance gaben. Er war zu eindeutig abgestempelt, verstehen Sie?«
    »Hatten Sie auch etwas gegen Standei?«
    »Moment mal, diesen Namen kenne ich doch! Ist das nicht ein Gangster?«
    »Mit diesem Kerl hatte ich nie etwas zu tun. Auch Onkel Red nicht, da bin ich vollkommen sicher!«
    Sie werden schon

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