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0034 - Das Teufelsauge

0034 - Das Teufelsauge

Titel: 0034 - Das Teufelsauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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einem spöttischen Lächeln.
    »Wer weiß«, sagte Zamorra nur. Dann sah er Capoa und dem Beamten nach, wie sie langsam nach unten stiegen, bis sie in einer schmalen Schlucht verschwanden.
    ***
    Zamorra wollte den Kapitän in dem Glauben lassen, daß er sich hier oben, auf dem Gipfel der Felsen, noch etwas umsehen wollte. Aber er hatte etwas ganz anderes vor.
    Als er sicher war, daß Capoa einen guten Vorsprung hatte, machte er sich selbst an den Abstieg.
    Es war schwerer, den Felsen hinunterzuklettern, als den Aufstieg zu wagen. Überall lag Geröll herum. Jeder Schritt konnte die Füße ins Rutschen bringen. Zamorra mußte vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzen.
    Nach mehr als einer Stunde hatte er endlich die Straße erreicht. Es war so, wie er gedacht hatte. Keine Spur mehr von Capoa und dem zweiten Beamten. Sie waren bestimmt gleich zurück nach Porto gefahren.
    Zamorra wollte es trotzdem nicht darauf ankommen lassen, beobachtet zu werden. Er nahm deshalb nicht die Straße nach Porto zurück. Er fuhr weiter in Richtung Norden, bis er das Felsenmassiv hinter sich hatte. Dann wandte er sich nach links und setzte den Wagen sanft auf dem breiten weißen Strand auf.
    Er hatte nicht weit zurückzugehen. Die Felsen zeigten ihm den Weg. Schon nach einer Viertelstunde Fußmarsch hatte er den nördlichen Ausläufer der Klippen erreicht.
    Dann sah er auch schon, was er zu sehen gehofft hatte. Die Fischer hatten ganze Arbeit geleistet. Sie hatten sich ihre paar hundert Escudos redlich verdient.
    Über eine Breite von nahezu fünfzig Metern waren Pflöcke in den Sand gestemmt worden. Und zwischen den Pflöcken hingen Dutzende riesiger Fischernetze.
    Der dunkle Punkt in der Mitte dieser Netze mußte Carmela sein!
    Zamorras Berechnung war also aufgegangen. Die Netze hatten verhindert, daß der Körper des Mädchens auf dem Strand aufschlug oder noch weiter hinausgetragen wurde. Die schräg gespannten, hohen Netze hätten auch dies verhindert.
    Aber das Mädchen mußte beim Sturz mehrmals gegen die Felsen geschlagen sein.
    Zamorra lief, so schnell er konnte.
    Er sprang auf einen der steinigen Ausläufer vor dem Strand und ging auf die Stelle zu, wo er den Körper des Mädchens wahrgenommen hatte.
    Carmela lebte noch. Sie atmete schwer. Sie schien sich alle Arme und Beine gebrochen zu haben.
    Aber sie reagierte, als Zamorra sie ansprach.
    »Señorita«, sagte der Professor leise. »Schwester Carmela! Hören Sie mich?«
    Da öffnete das Mädchen die Augen. Und erst jetzt, im Kontrast zu der dunklen Farbe ihrer Pupillen, erkannte Zamorra die Leichenblässe im Gesicht der jungen Schwester.
    Aus ihren Wangen war jedes Blut gewichen! Sollte er doch recht haben? War seine Vermutung richtig? Das Mädchen vermochte kaum zu sprechen.
    Vorsichtig, um ihr nicht die geringsten Schmerzen zu verursachen, drehte er Carmelas Kopf hin und her. Da sah er die Bißwunden links am Hals und im Genick.
    Ein Mädchen, das von dämonischen Kräften zum Vampir gemacht worden war, war von einem anderen Vampir ausgelöscht worden!
    Auf scheußliche Weise für die abgründigsten Zwecke mißbraucht!
    Und dann ausgelöscht! Gerichtet für eine Tat, die es ohne eigenes Wissen begangen hatte!
    Zamorra wußte genug. Nur mechanisch vergewisserte er sich noch.
    »Carmela«, sprach er leise auf das Mädchen ein. »Wer hat das getan? War es La Zanuga?«
    Das Mädchen nickte. Dann stöhnte sie auf. Zamorra befürchtete, daß es ihr letztes Stöhnen, ihr letztes schmerzhaftes Aufbäumen sein könnte. Er mußte sich beeilen. Er mußte versuchen, noch endlich ärztliche Hilfe heranzuschaffen.
    »Waren Sie bei der Grisalda?« fragte er schnell.
    Carmela nickte wieder.
    »Und wollten Sie das? Haben Sie sich das selbst ausgedacht?«
    »Ich… wußte es nicht …« stammelte das Mädchen unter größter Anstrengung. »La Zanuga … der Wein … das Blut im Wein … die Kräuter …«
    Da wußte Zamorra genug.
    Er lief davon, als wären sämtliche Dämonen und Rachegeister der Hölle hinter ihm her.
    Er sprang in den Wagen, den er in der Eile nicht einmal abgeschlossen hatte. Dann fuhr er zurück. In Richtung Porto.
    In dem Fischerdorf, wo er die Männer zum Aufspannen der Netze engagiert hatte, fand er eine kleine Taverne mit einem Telefon.
    Er ließ sich erstens mit der nächsten Unfallstelle verbinden und gab den Ort an, wo die Sterbende lag.
    »Jaja«, sagte er. »Sie haben durch den Capitano schon von dem Absturz gehört! Aber seien Sie doch etwas mehr aufmerksam,

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