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0035 - Die Vampirfalle

0035 - Die Vampirfalle

Titel: 0035 - Die Vampirfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die vier jungen Leute, jetzt ging es um ihr höllisches Leben.
    Draculas Neffe zögerte. Noch wollte er sich die Niederlage nicht eingestehen.
    Und auch ich stand auf heißen Kohlen. Wenn Bill, Suko und Jane nicht bald auftauchten, dann mußte ich die Blutsauger ziehen lassen. Allein konnte ich sie nicht aufhalten.
    »Los, weg hier!« kreischte die Rothaarige. Sie hängte sich an Kaluracs Arm, doch der stieß sie grob zur Seite.
    Dafür herrschte er die Zwillinge an: »Seht nach!«
    Gorum und Vlado schritten zur Tür. Zögernd, so als hätten sie Angst, sie aufzuziehen.
    »Macht schon!« brüllte Kalurac.
    Die Zwillinge waren an der Tür. Rebecca und die beiden alten Vampire beobachteten sie.
    Doch Gorum und Vlado brauchten die Tür nicht mehr aufzuziehen. Sie wurde aufgestoßen. Von außen.
    Und mit ungeheurer Wucht.
    Alles ging so schnell, daß die Vampir-Zwillinge nicht mehr ausweichen konnten. Der Türflügel knallte gegen sie und schleuderte sie nach hinten.
    Einer fiel gegen die Wand. Der andere konnte seinen Sturz noch auffangen, zwei Sekunden später erwischte es auch ihn. Suko hatte geschossen. Mit einer Silberkugel. Der Vampir verging.
    Mein Partner aber stürmte in die Leichenhalle. Hinter ihm sah ich Jane Collins und auch den alten Marek. Sie kamen wie ein Ungewitter.
    Suko schlug sich eine Bresche. »John!« gellte seine Stimme und übertönte die Schreie der Untoten.
    »Hier!«
    Kalurac wischte zur Seite weg. Suko warf meine Beretta. Sie trudelte durch die Luft, über den Kopf der roten Rebecca hinweg, und ich fing die Waffe auf.
    Rasend vor Wut wollte sich Rebecca auf mich stürzen. Sie drehte völlig durch. Ich feuerte aus der knienden Stellung. Aus der Entfernung konnte ich einfach nicht vorbeischießen.
    Plötzlich wurde das Gesicht der Frau alt und grau, die bleiche Haut verwandelte sich zu einem runzelig erscheinenden Astwerk. Schwer fiel Rebecca zu Boden. Aber das sah ich längst nicht mehr. Ich suchte Draculas Neffen.
    Er war nicht aufzufinden. Dafür aber sah ich die beiden alten Vampire. Sie flohen.
    Kopflos rannten sie in ihrer Panik auf die Treppe zu, die in die tieferen Gewölbe führte. Jane Collins und Suko nahmen die Verfolgung auf. Nur der alte Marek blieb in der Halle.
    Er hatte etwas für mich. Den Pflock – und mein Kreuz.
    »John Sinclair!« rief er und rannte auf mich zu. »Nehmen Sie das, bitte. Nur so können Sie ihn vernichten!«
    Marek, der Pfähler, hielt mir beides hin. Ich nahm die Waffen und erkannte, daß sich Marek entschlossen hatte, Kalurac nicht zu verfolgen.
    Der Rumäne wollte mir den Triumph des Sieges überlassen! Dankbar nahm ich beides entgegen und wollte aus der Leichenhalle laufen, als Marek mich festhielt.
    »Moment noch«, sagte er, »die Zeichen auf deinem Kreuz muß ich dir erklären.«
    »Aber ich…«
    »Kein aber, du mußt es wissen.« Er war wieder in den vertrauten Tonfall gefallen. »Es ist ungeheuer wichtig. Dieses Kreuz ist uralt. Sieh die vier Zeichen, es sind die Insignien der vier Haupterzengel. Michael, Gabriel, Raphael und Uriel! Merke dir diese Namen. An jedem Ende des Kreuzes hat einer von ihnen sein Zeichen hinterlassen. Und wenn du willst, daß das Kreuz seine Kraft entfaltet, mußt du die vier Namen rufen. Denk daran, die vier Namen!«
    Gebannt hatte ich zugehört. Jetzt endlich wußte ich, was die geheimnisvollen Zeichen zu bedeuten hatten und wer sie hineingeätzt hatte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Was mußte dieses Kreuz für eine Geschichte hinter sich haben? Sicherlich war es so alt wie die Urkirche selbst. Dann war es nach Rumänien gelangt und von dort aus nach England, um in meinen Besitz überzugehen. Stolz erfüllte mich. Stolz und Verantwortung. Marek und ich sahen uns in die Augen.
    »Danke«, sagte ich heiser. »Ich danke dir.«
    Dann verließ ich die Leichenhalle. Der Vampir hatte einen Vorsprung, und es war fraglich, ob ich ihn aufholen konnte. Plötzlich sah ich Bill Conolly. Zusammen mit seiner Frau hockte er auf dem Boden. Auch er entdeckte mich.
    »John!« Ich lief zu ihm.
    »Sheila lebt«, waren seine ersten Worte.
    Mir fiel der berühmte Stein vom Herzen. Doch ich hatte keine Zeit, auf eine lange Wiedersehensrede einzugehen, denn noch befand sich Kalurac in Freiheit.
    »Hast du ihn gesehen?« fragte ich Bill.
    »Wen?«
    An der Frage erkannte ich, daß Bill Conolly ihn nicht entdeckt hatte. Er war zu sehr mit Sheila beschäftigt gewesen. Verständlich. Aber ich mußte Kalurac haben. Koste es, was es

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