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0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Also kommen Sie heraus, ehe es zu spät ist. Ich werde Sie in die Stadt fahren.«
    »Fort, du Teufel!«, rief die junge Frau wieder. Es war aus ihrer Stimme zu hören, dass sie entschlossen war, nicht nachzugeben.
    Und die Zeit drängte! In jeder Minute konnte der ungeheure Luftdruck, den das Wasser erzwang, den Felsen zum Bersten bringen.
    Dann wäre es um Gora und ihre Hütte geschehen!
    »Hören Sie, Gora Gölem!«, rief Zamorra. »Sie haben gehört, wie die Dämonen andere Familien ausgelöscht haben. Sie wissen, dass sie imstande sind, Felsen zu sprengen. Und ich habe herausgefunden, wie man Sie und Ihre Hütte vernichten will. Im Inneren des Berges, an dem Ihr Haus liegt, braut sich Tod und Vernichtung zusammen. Kommen Sie! Ich bin nicht der Geist, für den Sie mich halten. Ich bin Professor Zamorra aus Frankreich. Kommen Sie, Gora, jede Minute ist kostbar!«
    Eine Minute war Stille. Dann hörte Zamorra ein Wimmern im Innern der Hütte.
    Die junge Frau schwankte zwischen Todesfurcht und Misstrauen.
    »Zamorra?«, rief Gora.
    »Ja, was ist?«, rief Zamorra zurück.
    »Wenn du der französische Professor bist, der Dämonen töten kann, dann musst du das Mädchen dabei haben. Man hat mir von ihr erzählt.«
    »Nicole Duval?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Gora Gölem. »Sitzt sie im Wagen?«
    »Nein. Sie ist im Hotel. Ich bin allein hier herausgefahren.«
    »Zeig mir das Mädchen, Professor. Die Leute sagen, sie hat ein gutes Gesicht. Lass mich das Mädchen sehen, und ich glaube dir.«
    Zamorra überlegte schnell. »Glauben Sie mir, dass wir nur Ihr Bestes wollen, wenn Sie meine Sekretärin sehen?«
    »Zeig mir das Mädchen«, sagte Gora. »Dann glaube ich dir und komme heraus.«
    »Gut«, sagte Zamorra. »Aber hören Sie zu, Gora. Ich fahre jetzt nach Bistritz zurück und hole Nicole. Sobald Sie im Berg, in der Felswand hinter Ihrem Haus, ein Rauschen hören, müssen Sie die Hütte sofort verlassen. Ich sage Ihnen, dass ein gewaltiger Sturm aus dem Berg kommen wird. Er würde Sie und die Hütte in Sekunden vernichten. Versprechen Sie mir, herauszugehen, wenn Sie so etwas hören?«
    »Ja«, sagte Gora Gölem.
    Zamorra hoffte, dass die Felswand dem ungeheuren Druck von zusammen gepresster Luft und dem Wasser standhalten möge. Sie durfte nicht nachgeben, solange er unterwegs war, um Nicole zu holen. Er ging zum Wagen und startete. In halsbrecherischer Fahrt raste er die Bergstraße hinunter, direkt auf die Stadt zu.
    ***
    Kurz vor halb zwei war es, als Zamorra vor dem Hotel ›Karpaten‹ hielt.
    Der verschlafene Nachtportier staunte nicht wenig, als er den Professor durch die Halle laufen sah.
    Zamorra wartete nicht auf den Fahrstuhl. Er nahm drei Stufen mit jedem Schritt und raste die Treppe hinauf.
    Zuerst klopft er behutsam an Nicoles Tür. Aber sie hörte nichts.
    Obwohl er sie nicht lautstark aus dem Schlaf reißen wollte, musste er sein Klopfen verstärken.
    »Wer ist da?«, kam eine leise und müde Stimme.
    »Zamorra«, sagte der Professor.
    »Was ist denn los?«
    »Die Geister!«, antwortete Zamorra sarkastisch. »Bitte kommen Sie, Nicole. Sie müssen mir helfen. Fragen Sie nichts. Ich erkläre Ihnen alles unterwegs.«
    Nicole kam schneller aus ihrem Zimmer, als er es erwartet und erhofft hatte. Sie wusste, dass Zamorra einen äußerst triftigen Grund haben musste, um sie zu dieser Nachtzeit zu wecken.
    »Wo geht es hin?«, fragte sie, noch ein wenig verschlafen. »Sehen Sie mich bitte nicht so an, Professor. Ich kämme mich im Wagen, wenn Sie einverstanden sind.«
    »Einverstanden«, wiederholte Zamorra und ging vor Nicole die Treppe hinunter.
    Erst im Wagen, während der Fahrt zurück in die Berge, begann er seiner Sekretärin von dem Geschehen der letzten Stunden zu berichten.
    Da war Nicole Duval plötzlich hellwach. »Hoffentlich hält der Felsen dem Druck noch stand, bis wir an Goras Hütte sind«, sagte sie.
    »Das müssen wir mit ganzer Kraft hoffen«, gab er zurück. »Und falls der Berg vor unserer Ankunft auseinanderbirst, hoffe ich wenigstens, dass Gora Gölem meinen Rat befolgt und rechtzeitig die Hütte verlässt.«
    ***
    Wohlweislich fuhr Zamorra den Wagen ein Stück um den Berg herum. So konnte er von herabstürzenden Felsbrocken und Wassermassen nicht erreicht und vernichtet werden.
    Eilends liefen sie zurück, um die Hütte zu erreichen.
    Ein schneller Blick auf den Baia-See. Er lag da wie ausgetrocknet.
    Die Hälfte der schändlichen Arbeit für die Dämonen war getan.
    Schnell zu Gora

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