Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0035 - Draculas Erbe

0035 - Draculas Erbe

Titel: 0035 - Draculas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
Vom Netzwerk:
befestigt.
    Zamorra löste den Draht, kletterte in das Boot und ruderte hinaus.
    Er wusste nicht, was ihn hinaustrieb.
    Alle Minuten griff er nach seinem Amulett. Er spürte die ausstrahlende Wärme.
    Nun war er sicher, dass er den richtigen Weg gewählt hatte.
    Er ruderte, kreiste auf dem See.
    Nichts. Kein Zeichen, keine Spur der Dämonen.
    Bis er plötzlich ein leises Gluckern hörte. Er hielt darauf zu.
    Das Geräusch auf dem Wasserspiegel wurde stärker, je kräftiger er ruderte.
    Immer näher kam er der Stelle, wo er zuerst das Gluckern im Wasser gehört hatte.
    Dann schwoll es an zu einem Rauschen, wurde immer stärker.
    Plötzlich sah Zamorra die kreiselnden Bewegungen an der Oberfläche!
    Ein Strudel! Aber das war doch unmöglich! Petescu hatte ihm gesagt, dass der Baia-See keine Strömung hatte!
    Woher kam dieser ungeheure Sog im Wasser?
    Der Durchmesser des Strudels musste gut zehn Meter betragen!
    Zamorra stand vor einem Rätsel. Doch er wollte es lösen. Er musste der Sache auf den Grund gehen.
    Buchstäblich auf den Grund gehen! Denn Zamorra war entschlossen, in den Strudel zu springen und sich, wenn es sein musste, bis zum Grund des Sees ziehen zu lassen.
    Er war durchnässt. Deshalb zog er seine Kleider nicht aus. Mit harten Griffen umfasste er Strickleiter und die übrigen Hilfsmittel, wagte einen Sprung und war im Wasser.
    Der Sog riss ihn sofort nach unten. Sein Körper wurde von unheimlichen Kräften geschüttelt, hin und her gezerrt und weiter in die Tiefe gedrückt.
    Undeutlich sah er plötzlich Sand und Steine neben sich.
    Er hatte den Grund des Baia-Sees erreicht!
    Aber der ungeheure Strudel riss ihn weiter!
    Noch ehe er wahrnahm, dass der Sog des Wassers ihn durch eine Öffnung im Boden presste, war er sich der Lösung des Rätsels bewusst!
    Die Dämonen ließen den See vom Boden her in das Felsmassiv einströmen!
    Die Folge davon war eine ungeheure Gefahr. Mit Millionen von Litern strömten die Wassermassen in den Schacht ein. Dabei wurde die Luft im Innern des Berges immer mehr zusammengepresst.
    Ein Druck, der mehrere tausend Atmosphären stark sein musste.
    Hier wüteten Kräfte, die, zusammengenommen, in sämtlichen Autoreifen einer Millionenstadt ruhten.
    Hier ruhten sie nicht. Hier halfen sie den Ungeheuern, ihr teuflisches Werk zu vollenden.
    In unzähligen engeren und breiteren Kanälen und Schächten stürzten die Wassermassen in die Tiefe. Dabei drückten sie die Luft immer enger zusammen. Die Detonation musste einmal erfolgen.
    Dabei aber würde der Felsen an der Außenwand platzen und die tausend Atmosphären Überdruck ins Freie lassen!
    Die Folge musste entsetzlich sein!
    Die Luft würde einen wahren Sturm entfachen und alles niederreißen! Und was unter der ungeheuren Wucht dieses künstlichen Sturms nicht vernichtet würde, würden die nachströmenden Wassermassen erledigen! Millionen von Kubikmetern Wasser!
    Gora! , dachte Zamorra. Gora Gölem und ihre Hütte!
    Der Professor konnte seinen Kopf jetzt wieder aus dem hinströmenden Wasser bringen. Er befand sich in einem kleinen Kanal. Unaufhaltsam drängte das Wasser voran, trieb die Luft vor sich her in Schächte und unterirdische Stollen.
    Zurück! , dachte Zamorra. Zurück an die Oberfläche des Sees! Hinüber ans Ufer! Hinauf zu Goras Hütte! Die Frau herausholen! Wenn es nötig wäre, sogar mit Gewalt.
    Aber vorerst kam Zamorra nicht dazu. Als er sich daran machte, zu wenden und gegen die Strömung zu schwimmen, sah er die Gestalt.
    Eine bleiche Gestalt. Hager und uralt. Mit rot umränderten Augen.
    Mit knochigen Händen, deren Finger Zamorra ergreifen wollten.
    György Draccu stand auf einer Felsenplatte über Zamorra!
    Mit einem Satz brachte der Professor seinen Oberkörper aus dem Wasser. Er ließ Strickleiter und alle anderen Utensilien fallen.
    Was er jetzt in den Griff seiner Hände bekommen musste, war der Dämon über ihm.
    Aber die Felsenplatte lag zu hoch über seinem Kopf und dem Zugriff seiner Hände.
    Unter Aufbietung aller Kräfte schob sich Zamorra an die seitliche Wand. Er hielt sich an vorstehenden Steinen fest. Hangelte sich nach oben. Nur wenige Meter neben der Felsenplatte.
    Der Dämon stand ihm gegenüber. Lautlos, ohne ein einziges Wort.
    Das machte die ganze Atmosphäre nur noch unheimlicher.
    Draccu wartete auf den Gegner.
    Und Zamorra kam. Mit einem gewaltigen Sprung flog er von der Felsenwand auf die steinerne Platte zu. Noch im Flug versetzte er dem Ungeheuer einen Schlag.
    Der Dämon stand

Weitere Kostenlose Bücher