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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sie bei ihm.
    Sie prallte gegen seine Stirn, war hart und entsetzlich heiß. Sie fraß sich in sein Gehirn, verjagte sein Ich und nahm dessen Platz ein.
    Von einer Sekunde zur andern war Felipe Solano nicht mehr er selbst. Er war ein anderer geworden, und ihm war von diesem Augenblick an bewußt, daß er dem Gefolge des Feuergottes angehörte.
    Er war zum Diener des grausamen Dämons geworden. Es existierte bereits ein zahlenmäßig recht beachtliches Heer von Dienern, und er gehörte jetzt zu ihnen.
    Und es würden immer mehr werden…
    Brutalität, Hartherzigkeit und Grausamkeit erfüllten Felipe Solano nunmehr. Er vernahm die Stimme seines mächtigen Herrn, der für ihn bereits einen Auftrag hatte.
    Solano nickte ergeben und murmelte: »Ja, Herr. Es wird geschehen!«
    Dann machte er sich auf den Weg, um den Befehl des Feuergottes unverzüglich auszuführen…
    Er erreichte zehn Minuten später Ovidi Gaos’ schäbige Hütte. Sie war aus Kistenbrettern zusammengenagelt und x-mal ausgebessert. Felipe Solano klopfte an die Tür.
    »Wer ist da?« fragte Gaos.
    »Ich bin es, Felipe«, antwortete Solano. Im Moment war ihm seine Veränderung nicht anzumerken.
    Quietschend öffnete sich die Tür. Das Licht der Petroleumlampe fiel auf Solanos Gesicht. Er lächelte. Aber dieses Lächeln kam nicht vom Herzen. Er log, als er sagte: »Meine Sorge um dich zwang mich, umzukehren, Freund. Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse.«
    »Unsinn. Komm herein. Wir werden etwas zusammen trinken. Und wir werden gemeinsam über Toc Tyzack schimpfen.« Ovidi Gaos lachte. »Hier kann er nicht hören, was wir über ihn reden.«
    Felipe Solano betrat die Hütte des Freundes. Er setzte sich auf das unordentliche Bett, unter dem Ovidi Gaos eine Schnapsflasche hervorholte.
    Gaos goß zwei Gläser voll. Er hob das seine und sagte: »Ich trinke darauf, daß Toc Tyzack möglichst bald die Würmer fressen mögen!«
    Er leerte sein Glas auf einen Zug.
    Felipe Solano trank nicht. Er stellte sein Glas weg.
    Gaos musterte ihn erstaunt. »Warum trinkst du nicht? Du bist doch sonst einem guten Schluck niemals abgeneigt. Hast du etwas, Felipe? Ist mit dir irgend etwas nicht in Ordnung? Ist dir nicht gut? Kann ich dir helfen?«
    »Ich möchte dir sagen, daß ich aus einem bestimmten Grund zu dir gekommen bin, Ovidi«, erwiderte Solano gedehnt.
    Gaos blickte ihn irritiert an. »Du sprichst so sonderbar. Was ist los mit dir, Freund? Heraus mit der Sprache. Spann mich nicht so lange auf die Folter!«
    »Ich bin hier, um einen Auftrag zu erfüllen, Ovidi«, sagte Solano.
    »Einen Auftrag? Was für einen Auftrag denn? Wann hast du ihn bekommen? Von wem? Ich bitte dich, rede endlich, Felipe!«
    Solano blickte eine Weile zu Boden.
    Als er dann aber dem Freund sein Gesicht zuwandte, fuhr sich dieser erschrocken an die Lippen. Ein Schrei entrang sich seiner Kehle. »Felipe!« stöhnte er. »Lieber Himmel, Felipe, was ist mit deinen Augen? Sie… sie leuchten! Sie glühen! Felipe, wie ist das möglich?«
    Solanos Gesicht verzerrte sich zu einem teuflischen Grinsen.
    Gaos zuckte vor dem Freund wie elektrisiert zurück, als er sah, daß Solanos Lippen zwei Reihen brennender Zähne entblößten.
    »Großer Gott, nein!« schrie Ovidi Gaos.
    Er sprang auf.
    Solano erhob sich ebenfalls mit einem tierhaften Fauchen. Das Glühen seiner Augen verstärkte sich. Seine Haltung war aggressiv.
    Gaos schüttelte benommen den Kopf. »Das gibt es nicht. Das ist unmöglich. Sag mir, daß ich nicht richtig sehe, Felipe! Freund, sag mir, daß mir meine Sinne einen Streich spielen!«
    Felipe Solano spannte die Muskeln.
    Gleich würde er sich auf Ovidi Gaos stürzen.
    Da passierte es schon. Gaos schnellte sich entsetzt zur Seite. Solanos Hände verfehlten ihn. Gaos schlug nach dem Kopf des Freundes, der nicht mehr sein Freund war.
    Felipe quittierte den Treffer mit einem unwilligen Knurren. Erneut versuchte er Gaos zu packen. Ovidi Gaos stieß ihn atemlos von sich. Ihm wurde bewußt, daß sein Leben in Gefahr war.
    Deshalb schlug er wie von Sinnen um sich. Er trat Solano in den Bauch, hämmerte ihm die Fäuste gegen die Rippen, traf mehrmals das Gesicht seines ehemaligen Freundes.
    Doch von den kraftvollen Hieben ließ Solano sich nicht beeindrucken. Er schien keine Schmerzen mehr zu empfinden. Gaos’ Aufwärtshaken warf Solano kurz gegen die Bretterwand.
    Die Hütte ächzte.
    Ovidi Gaos wirbelte herum und wollte aus der Hütte stürmen, doch da stemmte sich Felipe Solano

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