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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Tages bringe ich diesen Teufel noch mal um.«
    Solano warf einen erschrockenen Blick zum Haus zurück. »Bist du verrückt? So etwas darfst du hier nicht sagen. Wenn Tyzack dich hört…«
    »Er ist eine Bestie…«, ereiferte sich Gaos.
    »Ja, ja. Das wissen wir alle. Aber wir sprechen es nicht aus. Wir behalten es für uns. Du solltest das auch tun. Komm, laß uns nach Hause gehen. Vielleicht finden wir eines Tages in der Stadt einen Job. Man darf die Hoffnung niemals aufgeben.«
    Die Freunde verließen die riesige Kaffeeplantage. Felipe Solano redete pausenlos auf Ovidi Gaos ein. Er wollte den Freund ablenken, wollte seinen Haß mildern, machte ihm klar, daß Toc Tyzack die weit bessere Position innehatte und daß es nicht den geringsten Sinn hatte, sich gegen ihn aufzulehnen.
    Tyzack würde immer der Stärkere bleiben.
    Sie durchschritten einen finsteren Mischwald. Während Ovidi Gaos in Tyzacks Haus gewesen war, war der Abend angebrochen. Die Dunkelheit war mittlerweile weit fortgeschritten.
    An einer Weggabelung blieben die Freunde stehen. Ovidi Gaos mußte jetzt nach rechts abbiegen, um nach Hause zu kommen.
    Felipe Solano blickte den Freund prüfend an. »Hast du dich von deinem Ärger soweit erholt, daß man dich allein lassen kann? Oder soll ich dich noch nach Hause begleiten?«
    Gaos schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig, Felipe. Schönen Dank. Du hast bestimmt etwas Besseres vor.«
    Sie trennten sich.
    Doch schon nach wenigen Schritten beschlich Felipe Solano ein eigenartiges Gefühl. Wie ein Tier glaubte er Unheil zu wittern. Er ging diesen Weg seit vielen Jahren. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.
    Noch nie hatte er Angst gehabt.
    Aber plötzlich hatte er ein unangenehmes Kribbeln im Nacken. Es verhieß ihm nichts Gutes. Er blieb einen Moment stehen und wandte sich um. Seine Augen verengten sich.
    Bäume. Wohin er blickte – Bäume.
    Und doch existierte die friedliche Atmosphäre mit einemmal nicht mehr in diesem Wald. Irgend etwas hatte sich verändert. Gefahr war im Anzug. Sie lauerte irgendwo in dieser undurchdringlichen Dunkelheit auf ihr Opfer, das Felipe Solano hieß…
    Wie eine reißende Beute würde sie sich auf ihn stürzen – in einem Augenblick, wo er nicht damit rechnete.
    Felipes Herz schlug schneller. Da war plötzlich ein unangenehmer Druck auf seiner Kehle. Er bekam nicht genügend Luft.
    Schweiß trat auf seine Stirn.
    Ein Ast brach. Es klang wie ein Schuß. Felipe Solano wirbelte herum. Er riß die Fäuste hoch und erwartete einen Angriff. Doch nichts passierte. Der Plantagenarbeiter leckte sich die trockenen Lippen.
    Verflucht noch mal, was war hier faul?
    Der Gedanke an Flucht grub sich immer tiefer in Felipes Gehirn. Nie im Leben hätte er gedacht, daß er sich in diesem Wald, der ihm so vertraut war, einmal fürchten würde.
    Felipe war zäh und kräftig. Es gab auf der ganzen Plantage keinen einzigen Arbeiter, der es mit ihm aufgenommen hätte. Außer Ovidi vielleicht. Und wenn Felipe seinen Gegner jetzt hätte sehen können, wäre er nie auf die Idee gekommen, wegzulaufen.
    Aber die Ungewißheit nagte an seinen Nerven.
    Er sah niemanden, und er wußte doch, daß jemand in seiner Nähe war. Jemand, vor dem er sich höllisch in acht nehmen mußte. Jemand, der ihm Böses antun wollte.
    Felipe Solano wich im Krebsgang zurück. Da erschreckte ihn wieder ein Geräusch. Blätter raschelten hinter ihm. Mit einem unterdrückten Aufschrei drehte er sich um – und da sah er zum erstenmal etwas.
    Zwei glühende Punkte.
    Brennende Flecken in der Dunkelheit. Augen vielleicht. Sie starrten ihn grausam an. Felipe überlief es kalt. Er biß sich erschrocken auf die Unterlippe.
    Hier ging es nicht mit rechten Dingen zu.
    Glühende Augen! Eigentlich durfte es so etwas nicht geben. Aber Felipe Solano sah sie. Und er träumte nicht. Sie existierten wirklich. Der Plantagenarbeiter hatte das Gefühl, sein Herz würde hoch oben im Hals schlagen.
    Was war das dort in der Finsternis?
    Ein Tier? Ein Mensch?
    Felipe wollte endlich fortlaufen, doch er stand wie angewurzelt da. Dieses brennende Augenpaar hatte ihn völlig in seinen Bann geschlagen. Felipe erstarrte zur Salzsäule.
    Er sah die Glutpunkte auf sich zukommen. Sie leuchteten jetzt heller, rückten mehr und mehr zusammen, bis sie sich vereinigten.
    Und dann passierte das: Eine zischende Stichflamme entstand, raste mit Lichtgeschwindigkeit auf den Plantagenarbeiter zu. Er hatte keine Chance, ihr auszuweichen. Bevor er reagieren konnte, war

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