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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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wo ich darübersteigen wollte, gewahrte ich hinter mir eine schnelle Bewegung. Ich zuckte herum und sah mich mit einem glühenden Augenpaar konfrontiert.
    Gleichzeitig traf mich ein brutaler Faustschlag in den Rücken. Ich wollte schießen, aber da krachte ein harter Knüppel gegen meine Schläfe.
    Ich merkte, wie ich fiel, konnte es jedoch nicht verhindern. Die Beretta entglitt meinen Fingern. Ich schlug mit dem Gesicht auf dem Boden auf und warf mich benommen herum.
    Ich kämpfte verbissen gegen die Ohnmacht an, die sich meines Geistes bemächtigen wollte.
    Zwei glühende Augenpaare waren über mir.
    Ich stieß ihnen meine Karatefaust entgegen, traf zwar, aber die Kerle zeigten keinerlei Wirkung.
    Ich schlug und trat um mich. Sie warfen das Fischernetz über mich. Ich verstrickte mich darin hoffnungslos. Und dann traf mich ein neuerlicher Knüppelschlag.
    Diesmal war ich ihm nicht gewachsen. Er schaffte mich und raubte mir die Besinnung.
    ***
    Mit einem Tempo, das man dem schwergewichtigen Chinesen niemals zugetraut hätte, stampfte Suko um den Block herum. Der Hüne war ein enorm guter Fighter, der in den meisten Fällen auf die Hilfe einer Waffe verzichten konnte.
    Seine Fäuste waren als Waffen gefährlich genug.
    Als Suko das Ende des Durchlasses erreichte, blieb er kurz stehen. Vor ihm lag friedliche Dunkelheit. Suko sah sich um. Von hier war es nicht weit bis zum See.
    An der Mole waren einige Motorboote vertäut. Sie schwebten auf den Wellen.
    Das beunruhigte Suko. Mit zur Abwehr erhobenen Fäusten setzte er einen Fuß vor den andern. Seine Nerven waren angespannt. Sein Gesicht verriet größtmögliche Aufmerksamkeit.
    Er wollte sich nicht überrumpeln lassen.
    Kaum hörbar näherte er sich auf Zehenspitzen den Arkaden. Er tauchte unter sie, und als er den nächsten Schritt machte, stieß er gegen einen Gegenstand, der einige Zoll über den glatten Steinboden rutschte.
    Suko bückte sich und hob den Gegenstand auf.
    Es war Johns Pistole!
    Sukos Kopfhaut zog sich augenblicklich zusammen. John hätte sich niemals freiwillig von seiner Beretta getrennt. Was war geschehen? Suko machte schleunigst kehrt. Sinclairs Waffe sah in seiner mächtigen Faust wie ein harmloses Spielzeug aus.
    Da waren plötzlich Stimmen.
    Suko rannte los.
    Er sah zwei Gestalten, die soeben die Mole erreichten. Sie trugen ein Bündel zwischen sich. Ziemlich schwer. Das konnte ein Mensch sein.
    Das mußte John Sinclair sein!
    Suko lief noch ein paar Schritte weiter. Einer der beiden Kerle sprang soeben in ein Motorboot. Schon brummte der Motor. Der Mann löste die Leine. Suko zielte auf den zweiten, der noch auf der Mole bei John Sinclair stand. In dem Augenblick, wo sich der Bursche bückte, um das zu seinen Füßen liegende Bündel hochzuheben, rief Suko; »Stop! Keine Bewegung!«
    Der Chinese stand breitbeinig da. Er stützte die Pistolenhand mit der Linken. Auf diese Entfernung konnte er nicht danebenschießen.
    Die beiden Kerle erstarrten.
    Ihre Gesichter waren Suko zugewandt. Ihre Augen glühten nicht mehr. Sie schienen sich harmlos geben zu wollen. Es war zwar dunkel, aber Suko konnte die wesentlichen Merkmale der Visagen doch erkennen.
    »Weg von Sinclair!« befahl Suko schneidend.
    Der Kidnapper trat einen halben Schritt zurück.
    »Du im Boot! Stell den Motor ab und komm an Land! Und dann hebt ihr schön brav eure Flossen, verstanden?«
    Der Kerl im Boot reagierte nicht.
    »Wird’s bald?« herrschte Suko ihn an.
    Aber dann passierte plötzlich alles auf einmal. Der Außenborder heulte auf. Der Mann auf der Mole bückte sich blitzschnell. Er wollte John Sinclair ins Boot werfen und hinterherspringen. Doch Suko ließ das nicht zu. Er drückte ab. Eine grelle Feuerzunge leckte aus der Beretta.
    Das Geschoß streifte die linke Schulter des Entführers. Der Mann schrie auf. Er wurde herumgerissen, und Suko sah verblüfft, welche Wirkung die geweihte Silberkugel hatte.
    Das Projektil zerfetzte nicht nur das Baumwollhemd des Kerls, sondern riß auch eine Wunde in die Schulter. Eine dunkelrote Feuerlohe schoß heraus.
    Der Mann schien innerlich zu brennen. Die Wunde an der Schulter wirkte wie ein Ventil, das plötzlich geöffnet wurde. Die Flamme erlosch im nächsten Moment wieder. Mit einem wilden Satz sprang der Kidnapper in das losrasende Motorboot, das die beiden Männer mit großer Geschwindigkeit in Sicherheit brachte.
    Suko stand immer noch unter dem Eindruck des Gesehenen.
    Das Feuer, das aus der Schulter des Verletzten gefegt

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