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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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gepreßt.
    »Der war nicht abgesichert«, sagte ich zu Suko.
    »Verdammt!« ließ daraufhin mein Freund verlauten. Er sprach mir damit aus der Seele.
    »Wieso wissen Sie, was mit Jean-Claude Fraval geschehen ist, Alicia?« erkundigte ich mich.
    »Ich nahm ein Telefongespräch für ihn entgegen und suchte ihn. Ich entdeckte ihn im Keller. Seine Augen glühten. Er sprach mit jemandem. Er sagte: ›Ja, Meister. Ich werde es tun. Du hast mich zu deinem Diener gemacht. Und ich werde John Sinclair für dich töten!‹« Alicia fuhr sich blitzschnell über die Augen. »Er wird Sie umzubringen versuchen, Mr. Sinclair.«
    »Wo befindet er sich im Augenblick?« fragte ich kalt.
    »Ich habe ihn im Keller eingeschlossen. Aber er wird sich das wohl nicht lange gefallen lassen. Er wird ausbrechen und Jagd auf Sie machen. Mein Gott, warum mußte nur so etwas Grauenvolles passieren? Er hatte immer Angst davor, daß der Feuergott ihn zu seinem Diener macht. Er war so erleichtert, als Sie die Dämonenbanner anbrachten. Und nun hat es ihn doch erwischt.«
    »Vermutlich aber nicht so stark«, sagte ich. »Meine Dämonenbanner konnten zwar das Eindringen des Bösen im Keller nicht verhindern, aber ich bin sicher, daß sich das Böse auf Grund der vorhandenen Banner nicht voll entfalten konnte.«
    Alicias Augen waren verzweifelt auf mich gerichtet. »Besteht Hoffnung für Jean-Claude? Können Sie ihn vom Einfluß des Bösen wieder befreien, Mr. Sinclair?«
    »Ich hoffe es«, sagte ich und begab mich zu meinem Spezialkoffer.
    »Er wird Sie bekämpfen. Der Dämon zwingt ihn dazu«, sagte Alicia Montilor.
    »Ich weiß«, gab ich zurück.
    »Was werden Sie tun, Mr. Sinclair? Sie… Sie dürfen ihn nicht töten. Versprechen Sie mir, daß Sie ihm nichts zuleide tun werden? Sie müssen es mir versprechen. Ich hänge an Jean-Claude. Ich will ihn nicht verlieren.«
    Ich legte der weinenden Frau meine Hand beruhigend auf die Schulter. »Sie brauchen keine Angst um Ihren Jean-Claude zu haben. Es wird alles wieder gut werden.«
    »Sagen Sie das nicht nur, um Ruhe vor mir zu haben?«
    »Bestimmt nicht, Alicia.«
    »Aber wenn es zu einer Situation kommt, in der Sie vor die schicksalsschwere Frage gestellt werden: er oder Sie…«
    »Dazu wird es nicht kommen. Ich werde mich vorsehen«, erwiderte ich.
    Suko begab sich auf mein Zeichen zur Tür. Alicia wollte mit uns gehen. Ich schüttelte den Kopf und sagte mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete: »Sie bleiben besser hier in diesem Raum!«
    »Aber Jean-Claude…«
    »Dem können Sie nicht helfen. Passen Sie inzwischen auf Mark van Pallandts Custodia auf. Aber nehmen Sie sie nicht in die Hand. Sie hat auf den Dämon nur dann eine vernichtende Wirkung, wenn sie unversehrt ist.«
    Alicia setzte sich und klemmte ihre Hände zwischen die Knie. »Ich werde die Custodia nicht berühren.«
    »Dafür hole ich für Sie Jean-Claude Fraval aus den Fängen des Bösen zurück«, versprach ich der jungen Frau und verließ mit Suko das Zimmer.
    Wir fuhren mit dem Lift nach unten. Im Fahrstuhl fragte mich mein chinesischer Partner: »Weißt du schon, wie wir die Sache anpacken werden?«
    »Wir werden ihm nicht die geringste Chance lassen«, sagte ich hart.
    Der Lift hielt. Wir verließen die Kabine und begaben uns zur Kellertür. Sie war abgeschlossen. Der Schlüssel steckte. Suko wies aufgeregt auf den Türknauf, der sich wie von Geisterhand bewegt drehte.
    Besser konnten wir nicht bedient werden.
    Jean-Claude Fraval, der Diener des Feuergottes, stand jenseits der Tür.
    Er war uns so nahe, daß meine Gegenmaßnahmen auf jeden Fall fruchten würden. Ich öffnete blitzschnell meinen Einsatzkoffer. Suko erhielt von mir den geweihten Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hatte.
    Ich selbst bewaffnete mich mit der Dose, in der sich der magische Spray befand. Ich riß blitzschnell den Schlüssel aus dem Loch, setzte die Sprühdose daran und drückte auf den Knopf.
    Pffft! Die magischen Partikelchen des dämonenbekämpfenden Pulvers stoben durch das Schlüsselloch und hüllten in Sekundenschnelle den Diener des Bösen ein.
    Wir hörten ihn röcheln. Er schlug entsetzt um sich.
    Er knurrte und hechelte, hinter der Tür. Das magische Pulver machte dem Bösen in seinem Körper schwer zu schaffen. Aber es hatte sich in dieser kurzen Zeit so fest in dem Mann verkrallt, daß es noch einiger Maßnahmen mehr bedurfte, um den Besessenen davon zu erlösen.
    Wir hörten, wie Fraval sich schnaufend im Kreis drehte,

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