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0036 - Die Nacht des Feuergottes

0036 - Die Nacht des Feuergottes

Titel: 0036 - Die Nacht des Feuergottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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möglich wieder an Sukos Seite zu kommen.
    Das war ein hartes Stück Arbeit, denn der kräftige Chinese nahm den Vulkan im Sturmlauf.
    Gemeinsam erreichten wir den Rand des Kraters. Wir blickten schweratmend in die tiefe, teilweise schattige Öffnung. Büsche und Bäume wuchsen darin. Niemand kann sich mehr an den letzten Ausbruch des Momotombito erinnern.
    Er ist dennoch – wie alle Vulkane – eine gefährliche Zeitbombe, die über Nacht hochgehen und ihre gewaltigen Magmakammern öffnen kann.
    Wir suchten den Felsen, von dem Jean-Claude Fraval gesprochen hatte, doch vom Kraterrand aus konnten wir ihn nicht entdecken. Behutsam machten wir uns an den Abstieg.
    Wir rechneten in jedem Moment mit einem Angriff des Feuergottes. Schlangen und Eidechsen nahmen vor uns Reißaus.
    Unsere Hemden waren so naß vom Schweiß, daß man sie hätte auswringen können. Der Aufstieg hatte uns enorm viel Kraft geraubt, und der Abstieg verlangte uns den Rest ab.
    Suko rutschte auf dem Geröll mehrmals aus. Er fiel aufs Kreuz, hielt die Custodia immer mit beiden Händen von sich und nach oben, damit sie bei dem Sturz nichts abbekam.
    Als wir die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, ließ der Dämon die Falle, die er für uns errichtet hatte, zuschnappen.
    Ein gewaltiger Schatten schob sich über die Krateröffnung. Ich blickte sofort beunruhigt nach oben. Auch Suko bekam das Schauspiel mit.
    Eine rabenschwarze Wolke setzte sich auf die runde Krateröffnung und machte sie dicht. Wie ein Deckel. Der Feuergott hatte den Momotombito geschlossen, und nun hörten wir seine triumphierende Stimme, die uns von den Kraterwänden als vielfaches Echo entgegengeschleudert wurde: »Jetzt habe ich euch! Ihr seid meine Gefangenen! Aus diesem Krater kommt ihr nicht mehr lebend raus!«
    ***
    Es war einwandfrei Toc Tyzacks Stimme. Natürlich wesentlich lauter und kräftiger. Aber sie war es. Wir suchten den Dämon, aber er zeigte sich uns nicht. Ich fragte mich, wie er gegen uns vorgehen würde.
    Er wußte bestimmt, welche Waffe wir mitgebracht hatten und daß wir ihm damit ein spektakuläres Ende bereiten konnten. Er mußte also auf irgendeine Weise verhindern, daß wir den Einstieg in sein Reich erreichten.
    Er löste sein Problem auf eine recht simple, aber äußerst wirksame Weise.
    Mit Hitze!
    Wir kamen uns vor wie Kartoffeln in einem Kochtopf. Über uns war der Deckel zu. Dadurch ging nichts von der aufwallenden Hitze, in der wir schmoren sollten, verloren.
    Ich merkte, wie mir der Mund austrocknete. Auch meine Kehle wurde staubtrocken. Wenn ich schluckte, schluckte ich Hitze, und mein Adamsapfel schien sich an der Kehle wundzuscheuern.
    Mit jedem Atemzug pumpte ich heiße Luft in meine Lungen, die die Hitze nur schlecht vertragen konnten.
    Suko erging es nicht besser. Er war zwar ebenso hart im Nehmen wie ich, aber auch er hatte irgendwo seine Grenzen. Ächzend wischte er sich über die Stirn.
    »Mörderisch!« stöhnte er. Er riß sich das Hemd auf, fetzte es aus der Hose, blies seinen gewaltigen Brustkorb voll auf und stieß die Luft sodann geräuschvoll aus.
    »Weiter, Suko!« sagte ich krächzend. »Wir müssen den Felsen finden, der die Form einer grinsenden Teufelsfratze hat. Wir dürfen uns von diesem Satan nicht unterkriegen lassen.«
    Verbissen setzten wir unseren Weg fort. Jeder Schritt wurde uns zur Qual. Die Hitze ließ unsere Gelenke anschwellen. Wir hatten entsetzliche Schmerzen. Unsere trockenen Lippen sprangen auf.
    Wahnsinniger Durst peinigte uns. Vielleicht hätte ich aufgegeben, wenn Suko nicht bei mir gewesen wäre. Wahrscheinlich hätte auch Suko das Handtuch geworfen, wenn er diesen höllisch heißen Weg allein gegangen wäre.
    So aber hielten wir uns gegenseitig aufrecht.
    Wir zwangen uns gegenseitig, nicht klein beizugeben, obwohl wir uns kaum noch auf den Beinen halten konnten.
    Wie zwei alte Männer schleppten wir uns vorwärts. Der Kraterboden schien immer weiter von uns fortzurücken. Wir stolperten über die kleinsten Hindernisse, weil wir nicht mehr in der Lage waren, unsere Füße hoch genug zu heben.
    Nun fingen auch unsere Augen zu schmerzen an. Es war ein Gefühl, als würden die Augäpfel in Augenhöhlen liegen, die mit Sandpapier ausgelegt waren.
    Halluzinationen narrten uns. Suko sah eine Quelle. Er hörte sie sogar plätschern. Er wollte zu ihr hingehen, doch ich ließ es nicht zu. Wenig später sah ich eine glitzernde Wasserpfütze, die mich anzog wie ein Magnet das Eisen.
    Da aber nur ich diese Pfütze

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