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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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nicht darunter. Er sei noch vor einer halben Stunde im Salon gesehen worden, hieß es übereinstimmend.
    ***
    Ein Beamter kam angerannt. Er meldete seinem Chef: »Sir, ein Toter. Sieht schlimm aus.«
    »Wo, verdammt noch mal?« fragte Roy.
    Wir liefen hinter dem Mann her.
    Es ging durch einen großen Raum mit künstlichen Palmen, einem in der Mitte erhöhtem Podium aus Glas, das von unten her erleuchtet wurde. Gedämpftes blaues Licht, Tische an den Wänden unterhalb der Nischen. Auf einer Empore standen die Instrumente einer Band. Vier verängstigte Neger in roten Smokings drückten sich herum. Als sie uns sahen, jammerten sie wie Kinder. Wir hatten keine Zeit für sie. Mitgefangen, mitgehangen.
    Im Vorüberlaufen gewahrte ich an den Wänden verrückte Bilder. Sie stammten vermutlich von dem süchtigen Maler. Viel Gelb, Rot, Blau.
    Der Beamte brachte uns zu einem Raum, der neben dem Büro lag. Genauso wie in der Kammer neben dem Schlafzimmer von Matamoros gab es hier Regale. Die meisten waren leer. Nur auf zwei Querbrettern lagen genau solche Bastsäckchen, wie sie der mexikanische Matrose in seinem Leinenbeutel getragen hatte.
    Und auf dem Boden sähen wir eine leblose Gestalt. Obwohl das Gesicht fast unkenntlich war, riefen Roy Costa und ich wie aus einem Mund: »Hai Ginnis!«
    »Ich hab’s dir doch prophezeit, Jerry«, sagte Roy mit verkniffenem Mund.
    »Natürlich auch Dumdum. Der Mörder von Tobias Chatham und Juan Paredes.«
    Ich fügte hinzu: »Und der gleiche, der Bud Jinks und mich erschießen wollte.«
    »Davon weiß ich ja gar nichts!« staunte Roy.
    Ich erzählte es ihm.
    »So .ein Lump«, knurrte Roy. »Wo ist ein Telefon?« fragte er die hinter ihm stehenden Beamten.
    »Im Büro nebenan.«
    »Rufen Sie unsere Experten und den Arzt. Krankenwagen nicht vergessen.«
    Das war nun wieder Roys Ressort als Chefinspektor der Mordkommission. Notgedrungen mußte er mir und Phil vorläufig die Suche nach dem Mörder überlassen. Ich sah ihm an, daß er es nicht gern tat.
    Wir suchten alle Zimmer ab, den Keller mit Vorräten und Küche — nichts von einem Jasper Hillingcote. Wie man uns gesagt hatte, trug er einen ergrauten Existentialistenbart, lange, ebenfalls ergraute Haare und eine Hornbrille. Die Schätzungen seines Alters gingen auseinander. Etwa zwischen vierzig und fünfzig, hieß es. Allerdings sei seine Haut noch auffallend glatt und sehr blaß, die Figur mittelgroß und dicklich.
    »Wie ist es mit dem Hinterausgang?« meinte Phil.
    In die oberen Stockwerke konnte der Gesuchte nicht entkommen sein, denn zu diesen führte eine andere Haustür. Eine Verbindung zwischen den Räumen des Klubs und den Wohnräumen darüber gab es nicht.
    Wir überzeugten uns, daß ein Entkommen durch den winzigen Hinterhof unmöglich war. Überall glatte hohe Mauern. Und vor dem Ausgang standen zwei Polizisten. Wie sie uns versicherten, waren sie schon um dreiundzwanzig Uhr dreißig hier.
    »Bleibt nur das übrig«, stieß ich durch die Zähne, »was in Romanen vor kommt: ein Geheimgang.«
    Phil meinte: »Zu romantisch. Aber wir können ja mal nachsehen.«
    Ich überlegte: Wenn Hillingcote so plötzlich nicht mehr gesehen wurde, mußte er gleich vom Büro oder Nebenzimmer, wo Hal Ginnis lag, verschwunden sein. Für mich stand fest, daß er der Mörder war und kein anderer.
    Roy und seine Leute waren noch an der Arbeit, als wir mit unserer Untersuchung begannen. Ich hatte recht. Die Geschichte war nicht einmal geschickt getarnt. Hinter einer Wandleuchte fanden wir eine buckelige Stelle. Ich drückte darauf, schon begann ein kleiner Motor zu schnurren, der an der Stromleitung angeschlossen war. Der Teppich beulte sich in der Mitte nach unten, wir schlugen ihn zurück — eine quadratische Öffnung kam zum Vorschein, von dem darüberliegenden Teil des Fußbodens bloßgelegt, der sich zurückgeschoben hatte.
    »Was macht ihr denn da?« staunte Roy.
    »Wir sind unter die Schatzsucher gegangen«, grinste ich ihn an.
    Ich fand einen Lichtschalter, knipste — vor mir stand eine Treppenleiter. Wir stiegen hinunter und befanden uns in einem erleuchteten waagerechten Stollen. Er führte noch unter den Kellerräumen entlang. Bald standen wir wieder vor einer Leiter. Diesmal war der Drücker nicht getarnt. Wieder öffnete sich ein Quadrat, wir kletterten hinauf und standen in einem Zimmer. Das Zimmer war mit modernen Möbeln ausgestattet, aber es roch modrig, als wäre monatelang nicht gelüftet worden.
    Die Tür war verschlossen. Für

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