Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
Vom Netzwerk:
sogar mit abgefeilten Kugeln? Nie und nimmer!«
    »Behauptet Bud nicht, daß in der Limousine eine Frau gesessen hätte?«
    »Bud hat sich geirrt. Verlaß dich drauf, deine Theorie, daß eine Frau Toby und Paredes auf dem Gewissen hat, ist falsch. Und wer sagt uns denn, daß diese Theresa Salcedo in die Staaten zurückgekehrt ist? Genausogut kann sie nach Italien gefahren sein oder sonstwohin. Wir können ja mal in Long Island nachfragen, wo alle Zugewanderten — sei es von den Küsten, Kanada oder Mexiko — registriert werden, ob eine Theresa Salcedo dabei ist.«
    »Schon geschehen, Jerry.«
    »Mit welchem Erfolg?« fragte ich.
    »Keine Frau solchen Namens ist dabei.« Phil blieb hartnäckig. »Das beweist noch lange nicht, daß sie nicht illegal über die Grenze gewechselt ist. Unter einem anderen Namen, versteht sich.«
    »Warum sollte sie ausgerechnet wieder in die Staaten zurückgekehrt sein?« fragte ich und gab mir gleich darauf die Antwort selbst. Phil bestätigte sie nur.
    »Weil sie in Italien nichts zu erwarten hatte. Die Eltern sind längst tot, vermutlich leben von den Geschwistern auch nicht mehr viele, und die der Krieg verschont hat, sind arm. Aber hier in New York gab es einen reichen Bruder, der sie ja aus Italien hatte kommen lassen. Er war unverheiratet und kinderlos. Was an dem Vers noch fehlt, wirst du dir wohl denken können. Ich bin davon überzeugt, daß der alte Gangster in seinem nicht auffindbaren Testament — es liegt übrigens bei einem Notar — seine Schwester als Erbin eingesetzt hat.«
    Ich war nachdenklich geworden. Phil hatte sich mehr mit der Sache befaßt, als ich dachte.
    »Wie alt ist diese Theresa jetzt?« fragte ich.
    »Geburtsjahr 1922. Demnach ist sie heute zweiunddreißig Jahre. Gerade das richtige Alter.«
    »Und ich sage dir«, fauchte ich zurück, »daß es keine Frau war, die Toby und Paredes mit Dumdumgeschossen getötet hat. Das ist Männerarbeit, und zwar die Tat eines ganz gemeinen, herz- und mitleidlosen Schuftes. Das gilt auch von dem Mordversuch an Bud und mir. — Nun komm, es wird langsam Zeit!«
    Kurz vor vieruridzwanzig Uhr parkten wir in der 17. East am Stuyvesant Square und marschierten um den Block herum in die 16. Straße. Überfallwagen links und rechts. Am anderen Ende glühten die roten Lichter von zwei Polizeiwagen. Aus der Seitenstraße kam noch einer und bremste vor uns.
    Alles war abgesperrt, Phil und ich mußten wohl achtmal unsere Ausweise zeigen. Wir kamen gerade zur rechten Zeit.
    Roy Costa und Captain Loveman standen vor einer verschlossenen Tür.
    Roy gab einem Beamten einen Wink. Eine Axt krachte, Holz splitterte. Die Tür wurde aufgestemmt. In einer Nische schlotterte der Portier, der in seiner prächtigen Montur wie ein Admiral von Monaco aussah. Wir überließen ihn den Polizisten.
    Alle Wetter, das war aber ein nobler Laden! Teppiche, Seidentapeten, Spiegel, in einem schmalen Raum versteckt die Garderobe.
    Das Mädchen hinter der Theke zitterte vor Angst. Eine Menge Hüte und eleganter Damenmäntel, sogar Zylinder hingen an den Rechen.
    »Ganz schön besetzt, meine Dame«, meinte Roy. »Wo steckt denn der Geschäftsführer?«
    »Das weiß ich nicht… Er war noch vor zehn Minuten hier… und — und… hat die Tür… abgeschlossen.«
    »Wir werden ihn schon finden.«
    Auch das Mädchen wurde von den Polizisten weitergereicht zu einem vor der Tür stehenden Lkw. Sollte der Wagen nicht reichen, stand noch ein weiterer bereit.
    Durch einen Vorhang war der Garderobenraum von der Halle getrennt. Als wir eintraten, sahen wir etwa achtzig Gestalten beiderlei Geschlechts.
    Die Beamten schwärmten aus und holten aus den Räumen noch andere. Taumelnde, Brüllende, Singende, Kreischende, Lachende — ein erschütterndes Bild. Das waren die Süchtigen im Peyotlrausch, die sich in diesem Zustand als Künstler produzierten. Natürlich ohne sich dessen bewußt zu sein.
    »Alles zur Vernehmung auf die Wagen!« rief Captain Loveman seinen Leuten zu.
    Ihm ging es nur um sein Ressort. Uns aber ging es um etwas anderes: Wir suchten nach dem Mörder.
    Eine Balgerei irgendwo. Die Beamten brachten zwölf befrackte Kerle an, die sich heftig wehrten. Das mußten die Kellner, Aufseher und Rausschmeißer sein.
    Roy, Phil und ich stürzten uns auf sie zu. »Wer von euch heißt Jasper Hillingcote?« brüllte ich sie an.
    Keiner wollte es sein. Wir nahmen sie einzeln vor, untersuchten ihre Taschen nach Personalien, nahmen sie in die Zange — der Gesuchte war

Weitere Kostenlose Bücher