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0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes

Titel: 0039 - Ich jagte den Mörder meines Freundes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich jagte den Mörder meines Freundes
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die Handwerker alles instand gesetzt hätten. Auch nachts hätten sie gearbeitet. Einen neuen Fußboden gelegt und dergleichen mehr.
    »Wie sah Mr. Hillingcote aus?« fragte Roy den Mann, der vor Aufregung kaum sprechen konnte.
    »Mittelgroß und ziemlich dick.«
    »Trug er einen Bart?«
    »Nein, nur eine Brille.«
    »Eine Hornbrille mit breiten Bügeln?«
    »Keineswegs, es war eine einfache Brille ohne Rand. Die Bügel waren ganz dünn und glänzten wie Gold.«
    »Wie alt schätzen Sie Mr. Hillingcote?«
    »So um die Dreißig herum.«
    »Haben Sie ihn schon einmal in Begleitung einer Dame gesehen?« fragte ich.
    »Sie meinen wohl seine Braut?«
    »Eben die. Beschreiben Sie uns die Dame bitte. Aber so genau wie möglich.«
    Der Mann kratzte sich das stoppelbärtige Kinn. »Ja«, meinte er, »ich sah sie nur selten, und wenn, dann war es schon dunkel.«
    »Klein, groß, dick, dünn, hatte sie schwarze oder blonde Haare, war sie elegant gekleidet und so weiter?«
    »Da fragen Sie mich wirklich zuviel, mein Herr. Ich bin ein alter Mann und verheiratet. Ich sehe mir andere Frauen nicht…«
    »Schon gut«, unterbrach Phil ihn. »Aber etwas werden Sie doch behalten haben.«
    »Sie war schlank, und rote Haare hatte sie auch. Sie fielen bis auf die Schultern. Wie so ’n Wasserfall im Abendrot.«
    Jetzt lachten wir. Wie poetisch der alte Bursche noch werden konnte. Er blickte verlegen auf seine Pantoffel.
    »Haben Sie vielleicht mal gehört, wie Mr. Hillingcote seine Braut nannte?«
    »Süße, Liebling, Feuersalamander. Er war ungemein zärtlich.«
    »Nie mit dem richtigen Rufnamen?«
    »In meiner Gegenwart jedenfalls nicht.«
    Wir bedankten uns und sagten ihm, bis alles geklärt sei, bliebe die Wohnung verschlossen und versiegelt. Darauf kehrten wir durch den Gang zum Klub zurück.
    Es sah alles öde und leer aus. Man hatte Hal Ginnis bereits fortgeschafft, in dem saalartigen Raum und in der Halle war niemand mehr zu sehen.
    »Schon jemand vernommen, Roy?« fragte ich.
    »Nein. Captain Loveman hat alle Leute wegschaffen lassen. Morgen früh geht’s mit den Vernehmungen los. Das FBI wird wohl auch dabeisein.«
    »Roy«, sagte ich und sah ihm in die Augen, »Roy, ist Jasper Hillingcote der dreifache Mörder?«
    »Eine recht überflüssige Frage. Natürlich ist er der Mörder. Ich wüßte keinen anderen, der es getan haben könnte.«
    »Auch keine Frau?«
    »Nimm mir’s nicht übel, ich glaube, du brauchst Schlaf, alter Junge.«
    Mehr wollte ich nicht wissen. Ich warf Phil einen triumphierenden Blick zu.
    Roy sagte, er wolle noch zum Stadthaus fahren und auf das bewußte Knöpfchen drücken. Alsdann setzte die große Fahndung ein nach Jasper Hillingcote und Theresa Salcedo, geborene Matamoros. Die Personalbeschreibung des Pärchens habe man ja, sie könne nicht besser sein.
    Wir traten auf die Straße, winkten den beiden an der Tür stehenden Polizisten zu und begleiteten Roy zu seinem Wagen. Wir waren uns einig, daß die Schwester des toten Gangsterveteranen das schändliche Erbe des Bruders angetreten und infolge ihrer Beziehungen zu Mexiko das Rauschgift Peyotl eingeführt hatte. Ihr Geliebter und Komplice Jasper Hillingcote spielte nur die zweite Geige und tat, was seine ihm vermutlich an Skrupellosigkeit und Energie überlegene Braut verlangte. Roy und ich hielten ihn für den dreifachen Mörder, Phil blieb hartnäckig bei seiner Ansicht, die rothaarige Witwe hätte es getan.
    Auch waren wir uns einig, warum Hal Ginnis umgebracht worden war. Er wußte zuviel. Solange noch sein Beschützer Matamoros lebte, wagte sich das Paar nicht an ihn heran. Die beiden anonymen Anzeigen, daß das Alibi von Matamoros und Ginnis falsch sei, konnten nur von dem Verbrecherpaar selbst stammen. Dadurch wollte es, davon unterrichtet, daß es mit dem alten Gangster zu Ende ging, den Verdacht auf ihn abwälzen. Der Sterbende machte auch brav mit — bis auf einen Punkt: Er leugnete die Täterschaft als Mörder meines Freundes.
    »Fahrt ihr beiden auch nach Hause?« fragte Roy durchs Wagenfenster. »Ich beginne morgen früh um sieben Uhr auf die Minute mit den Verhören. Eine Heidenarbeit bei fast hundert Menschen. Ich nehme an, ihr seid pünktlich da.«
    »Natürlich«, sagte ich. »Noch was, Roy: Wann läßt du die Beamten ausschwärmen?«
    »Ich dachte, um sechs Uhr. In der Nacht dürfte es wenig Zweck haben.«
    Er gab Gas und fuhr davon.
    Phil und ich schlenderten zu meinem Jaguar. Ich warf einen Blick auf meine Zwiebel. Drei Uhr

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