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004 - Anruf aus der Hölle

004 - Anruf aus der Hölle

Titel: 004 - Anruf aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein, suchte Musik und geriet in die Zweiundzwanzig-Uhr-Nachrichten. Die Lage in Polen war unverändert schlimm. Der Papst und der amerikanische Präsident waren unterschiedlicher Ansicht und ließen dies einander und die Welt wissen.
    Danach kamen die Wetteraussichten für morgen. Der Sprecher kündigte feuchtkühle Luftmassen an, die im Laufe der Nacht in verstärktem Maße die britischen Inseln erreichen würden.
    Ich grinste. »Ein Glück, daß man sich auf die Vorhersagen der Meteorologen nie verlassen kann. Wenn sie von Regen reden, scheint morgen bestimmt die Sonne.«
    Aus dem Lautsprecher des Autoradios erklang das Rascheln von Papier. Der Nachrichtensprecher meldete: »Soeben erreichte uns folgende Meldung: Der bekannte Geschäftsmann Huck R. Koenig starb vor wenigen Minuten in seinem Apartment in Battersea unter mysteriösen Umständen. Seine Sekretärin, Rosalind Conn, mit der er zuvor noch gearbeitet hatte, fand ihn wenig später tot in seinem Arbeitszimmer auf. Miß Conn behauptet, einen Sensenmann gesehen zu haben. Sie wurde mit einem schweren Nervenschock ins Holy Cross Hospital eingeliefert.«
    Ich warf Lance Selby einen aufgeregten Blick zu. »Hast du das gehört?«
    »Jedes Wort.«
    »Der verdammte Sensenmann hat sich Huck R. Koenig geholt. Natürlich wird Rosalind Conn niemand glauben, daß sie wirklich ein Skelett gesehen hat.«
    »So, wie man es Didi Lodge nicht glaubte.«
    »Richtig. Aber wir wissen es besser.« Ich drehte das Radio ab.
    Eigentlich hatte ich nach Hause fahren wollen, doch nun war davon keine Rede mehr. »Wie alt war Koenig, Lance?«
    »Neunundvierzig.«
    »Und kerngesund.«
    »Er sah wie das blühende Leben aus.«
    »Und doch hat ihn Gevatter Tod geholt. Soll ich dir etwas verraten, Lance? Die Sache stinkt mir. Ich bin davon überzeugt, daß auch an Koenigs Lebensuhr gedreht wurde. Genau wie an meiner. Wenn das nicht so ist, fresse ich einen Besen. Aber einen gebrauchten.«
    »Okay, jemand möchte Koenig und dich aus dem Weg haben. In deinem Fall leuchtet es mir ein. Du hast viele Feinde in der Hölle. Aber wie verhält es sich mit Koenig?«
    »Vielleicht bringt es ein Gespräch mit Rosalind Conn an den Tag.«
    »Man wird dich nicht zu ihr lassen.«
    Ich grinste. »Ich habe Beziehungen.« Rasch holte ich den Hörer des Autotelefons aus der Halterung und tippte Tucker Peckinpahs private Geheimnummer in den Apparat.
    Der schwerreiche Industrielle meldete sich fast augenblicklich.
    »Schon im Bett, Partner?« fragte ich ihn.
    »Wo denken Sie hin. Ein alter Mann wie ich braucht nicht soviel Schlaf.« Er war sechzig, ein wenig rundlich, aber noch sehr fit. Was er anfaßte, verwandelte sich zu Geld, deshalb nannte ich ihn hin und wieder scherzhaft Mr. Goldfinger. Er kannte Gott und die Welt, und es war ihm ein Vergnügen, mir die Wege ebnen zu können. Oft genügte ein Anruf von ihm, und für mich waren sofort Tür und Tor offen.
    »Ich nehme an, Sie haben etwas auf dem Herzen, Tony.«
    »Sie nehmen richtig an.«
    »Und zwar was?«
    »Haben Sie die Nachrichten gehört?«
    »Ja.«
    »Auch das von Huck R. Koenig?«
    »Ja, auch das.«
    Ich informierte Tucker Peckinpah umfassend, während ich mich bereits auf dem Weg zum Holy-Cross-Krankenhaus befand. Der Industrielle fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, daß ich mich auf der Liste des Sensenmannes befand. Unsere Partnerschaft ging nun schon über viele Jahre. Peckinpah wollte nicht, daß der Schnitter sie beendete, und ich wollte das natürlich auch nicht. Ich bin Privatdetektiv, und Peckinpah hat mich auf Dauer engagiert, damit ich mich ohne finanzielle Probleme dem Kampf gegen Geister und Dämonen widmen kann. Eine Partnerschaft, die schon vielen Ausgeburten der Hölle zum Verhängnis geworden war.
    Und so sollte es auch weiterhin bleiben.
    Ich beendete meinen Bericht mit der Bemerkung: »Lance und ich würden gern mit Rosalind Conn sprechen. Natürlich nur, wenn es ihr einigermaßen gutgeht.«
    »Das läßt sich arrangieren«, sagte Tucker Peckinpah.
    Ich grinste. »Ein Glück, daß ich immer weiß, an wen ich mich wenden muß, wenn ich Hilfe brauche.«
    »Dazu bin ich da«, sagte der Industrielle.
    »Haben Sie Koenig persönlich gekannt?«
    »Sehr gut sogar. Deshalb liegt mir diese Sache doppelt am Herzen. Zum ersten möchte ich Sie nicht verlieren, und zum zweiten würde ich es begrüßen, wenn sie es schafften, diesen mysteri- ösen Mord – denn nichts anderes ist es in meinen Augen – aufzuklä- ren.«
    »Ich werde mich mächtig

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