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004 - Der Dämon mit den Totenaugen

004 - Der Dämon mit den Totenaugen

Titel: 004 - Der Dämon mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das Kinn und den Nackenansatz schob,
konnte er die unheimlich aussehende Maske nicht von der Haut lösen. Forman
erhob sich. Ohne noch einen Blick zurückzuwerfen, lief er den Stollen entlang.
Der Weg zum Ausgang, vorbei an den makabren Grabplatten, war ihm vertraut.
    Forman war aufgewühlt und völlig verwirrt. Wenn er in diesem Aufzug in der
Öffentlichkeit auftauchte, würde es einen Menschenauflauf geben. Aber bei der
Polizei würde er überzeugen. Obwohl er keine Details mitteilen konnte, würde
seine Aussage doch einiges Gewicht haben. Und dann die Maske, die er mitbrachte
und mit der es eine besondere Bewandtnis haben musste ... das Geld ... das
musste er natürlich verschwinden lassen. Die Ausrede war perfekt ... man hatte
es ihm abgenommen ... außerdem ...
    Mitten in seinen Überlegungen wurde er unterbrochen.
    Abrupt blieb Ted Forman stehen, sonst wäre er mit der Gestalt
zusammengeprallt, die mitten auf dem schmalen Weg in der Finsternis, wie aus
dem Boden gewachsen auftauchte.
    M !
    Ted Forman war einige Sekunden geschockt. Er konnte nicht reagieren. Das
wurde ihm zum Verhängnis. Noch ehe er die Pistole in Anschlag brachte, flog M's Hand in die Höhe und traf das Gelenk
des verhinderten Schützen, dem die Waffe aus den Fingern geschlagen wurde.
    Formans Atem setzte aus.
    »Narr! Was hast du hier zu suchen?« herrschte M ihn an. Er wartete erst gar keine Antwort ab. Die Szene sprach
für sich. Er sah die Tasche mit dem Geld, die Ted Forman wie seinen kostbarsten
Besitz mit beiden Händen an die Brust presste. »Fliehen? Du wolltest fliehen?«
    M kam auf ihn zu. Er lachte leise und
gefährlich. Forman lief eine Gänsehaut über den Rücken, sein Magen krampfte
sich zusammen. Es war nicht die Tatsache, dass der Totenkopfmaske etwas
anhaftete, das den anderen Masken im gewissen Sinn fehlte – es war einzig und
allein die selbstsichere Art seines Gegenübers, die ihm den Wind aus den Segeln
nahm.
    Da gab sich Forman einen Ruck.
    M war nicht bewaffnet. Und daran, dass Blicke
töten konnten, glaubte er nicht. Mit einem Aufschrei riss er die Arme hoch und
warf dem Gangsterboss die prall gefüllte Geldtasche mitten ins Gesicht.
    M taumelte und verlor einige wertvolle
Sekunden, die Forman zugute kamen. Er verlor keine Zeit mehr, stürzte sich auf
den Gegner und versuchte, ihn zu Boden zu reißen. Erwischte ihn mit beiden
Händen.
    M fiel gegen die Wand mit den Grabplatten und
stolperte über den Sockel, konnte jedoch einen Sturz verhindern. Seine Hände
kamen in die Höhe. Der Mann war schnell und kräftig, Forman glich dies durch
List und Tücke aus. Seine Hände umschlossen M's Kehle und drückten zu.
    Da begegneten sich die Blicke der beiden Widersacher.
    Forman keuchte. Er hatte das Gefühl, als würde in dem Augenblick eine
eiskalte Hand nach seinem Herzen greifen und es zusammenpressen.
    Ted Forman taumelte und lockerte seinen Griff. Für M war es eine Leichtigkeit, den Gegner abzuschütteln. Ein
wahnsinniger Schmerz raste durch Formans Brust. Sein Herz! Es schlug nicht mehr
... Das war seine letzte Erkenntnis. Verkrümmt fiel er zu Boden ... Tot!
    M stand einige Sekunden reglos. Dann bückte er
sich nach der Tasche mit dem noch feuchten Geld, öffnete sie und ließ die
Banknoten auf die Leiche herabsegeln, bis sie fast völlig von ihnen bedeckt war.
»Du warst ein Narr, Ted Forman«, sagte er mit kalter, unpersönlicher Stimme.
»Du hast das Geld zu sehr geliebt. Du warst ein kleiner Geist und hättest nie
begriffen, worum es geht. Es gibt größere, höhere Ziele, für die ich arbeite
...«
    In der Dunkelheit näherten sich dumpfe Schritte.
    »Nehmt ihn und schafft ihn mir aus den Augen«, sagte M , ohne aufzublicken zu seinen Männern. »Das Geld könnt ihr euch
teilen ...«
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und verschwand in der Dunkelheit des
langen Stollens ...
     
    ●
     
    X-RAY-1 saß hinter dem nierenförmigen Tisch. Durch seine Hände lief eine
schimmernde Folie, in die in Blindenschrift wichtige Auswertungen gestanzt
waren. Der Gesichtsausdruck des Blinden war ruhig und entspannt; man sah ihm
nicht an, dass er in dieser Nacht keine Minute geschlafen hatte. Gemeinsam mit
seinem Begleiter Bony war er bis in die frühen Morgenstunden in der Christopher
Street geblieben, in der Erwartung, dass Ron Silker noch einmal auftauchte.
Doch X-RAY-1 hatte das Fluidum Silkers nicht mehr empfangen. Nach geheimen
Vorbereitungen in Peggys Place , die
Bony durchgeführt hatte, war X-RAY-1 gleich ins

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