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004 - Die Blutbestie

004 - Die Blutbestie

Titel: 004 - Die Blutbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. F. Mortimer
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Dunkelheit.
    »Steve!« sagte sie mit spröder Stimme. Es war ihr nicht möglich, die fürchterliche Todesangst zu verbergen. »Ich weiß, daß du da bist, Steve! Ich habe deinen Schatten gesehen!«
    Sie wollte die Kerze noch einmal anzünden, doch da fiel ihr ein, daß sie die Streichhölzer unten gelassen hatte.
    Plötzlich gewahrte sie eine Bewegung in der Dunkelheit.
    Sie zuckte erschrocken zurück.
    Da strichen ihr zwei eiskalte Hände über den nackten Hals.
    Die Kerze entfiel ihren kraftlosen Fingern. Sie konnte sich nicht mehr beherrschen, stieß einen langgezogenen, gellenden Entsetzensschrei aus...
    ***
    Roberta Hardy verstand eine ganze Menge von dem, was Männer gern haben.
    Sie verwöhnte Dave auf ihre ganz spezielle Weise und brachte es fertig, ihn in den siebenten Himmel eingehen zu lassen.
    Während sie hinterher mit ihm noch becherte, machte sie sich über ihre Freundin April Shore lustig.
    April war eines der Mädchen, die sich rettungslos in den Reiseleiter verknallt hatten.
    Zum Unterschied von den anderen hatte April jedoch bereits das Rennen gemacht. Niemand durfte das natürlich wissen, sonst hätte es in der Reisegesellschaft wahrscheinlich einen Mord gegeben. Vielleicht sogar einen toten Reiseleiter.
    »Sie treibt es seit Beginn unserer Reise mit Doug Hopper«, lachte Roberta.
    »Woher weißt du ...?« fragte Dave und zündete sich eine Lucky Strike an.
    »Sie hat es mir unter dem Siegel der strengsten Verschwiegenheit gebeichtet.«
    Dave grinste. »Ich verstehe.«
    Roberta lachte. »Na, dir kann ich’s doch erzählen, oder? Den anderen sag’ ich’s ja nicht... Doug ist ein hübscher Junge. Auf ’ner Insel würde ich bestimmt nicht nein sagen, obwohl er nicht so ganz mein Fall ist. Wenn ich’s mir aber aussuchen kann, greife ich lieber auf weniger grüne Jahrgänge zurück. Die sind weitaus verläßlicher und routinierter.«
    Dave grinste. »Ich nehme an, du sprichst aus Erfahrung.«
    Roberta nickte, nahm sich eine Zigarette, setzte sich ans Fußende des Bettes und zog die Beine an.
    Ihre Haut war samtweich und schimmerte leicht milchig. Bestimmt pflegte sie sich täglich mit allen möglichen Schönheitsmitteln.
    Sie lächelte ihn hungrig an, gab ihm mit den Zehen zu verstehen, daß sie noch nicht genug hatte.
    »April trifft sich mit dem Reiseleiter jede Nacht«, lachte sie. »Rat mal, wo, Dave.«
    Dave zuckte die Achseln. »In seinem Zimmer?«
    »Weder in ihrem noch in seinem. Sie treffen sich im Keller des jeweiligen Hotels, in dem wir gerade übernachten.« Sie kicherte, rutschte über die Bettdecke zu ihm, schlang girrend ihre nackten Arme um seinen Nacken und küßte ihn leidenschaftlich. Ihr Parfüm machte ihn schwindelig. Nach dem Kuß sagte sie amüsiert: »Ist doch deprimierend, wenn man sich wegen der anderen Mädchen in solch einer nüchternen Umgebung lieben muß.«
    Sie warf die Zigarette in den Aschenbecher, kratzte Dave leidenschaftlich, rollte sich unter ihn...
    Während sie die nächste Zigarette rauchten, schweifte ihre Unterhaltung auf den Unsichtbaren ab.
    Roberta war der festen Überzeugung, daß der blutrünstige Mörder nicht unsichtbar war.
    Sie hatte viel von ihm gehört, und sie gab zu, froh zu sein, daß die Reisegesellschaft schon morgen Holsworthy wieder verlassen würde.
    Roberta meinte, der Mörder wäre genauso sichtbar wie sie und Dave.
    Sie war der Auffassung, daß es sich hierbei um einen wahnsinnigen Lustmörder handelte. Das, was man sich sonst über ihn erzählte, tat sie mit spöttischem Gerede ab.
    Dave ließ sie in ihrem Glauben.
    Es hatte keinen Sinn, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Er wollte ihr nicht unnötige Angst machen.
    ***
    Die eiskalten Hände glitten von Alice weg.
    Ihr schrecklicher Schrei brach jäh ab. Sie starrte zitternd in die Dunkelheit, war aber überzeugt, daß Steve ihr nichts tun würde.
    Sie hörte ein grauenerregendes Fauchen. Ihr Blut kochte beinahe über. Sie zwang sich verzweifelt, ruhiger zu werden.
    Es schien, als brauchte sie vor Steve keine Angst zu haben. Bei ihr kam seine Gier nach Blut, sein unheimlicher Drang zu töten, nicht zum Ausbruch.
    Das Zittern ihrer Hände ließ etwas nach.
    Sie blickte furchtsam in die Dunkelheit. Wieder fauchte Steve. Es war ein feindseliges Fauchen, als wäre er schrecklich wütend auf sie.
    Mitleid packte sie.
    »Oh, Steve! Es ist so schrecklich, was passiert ist. Ich bin so unglücklich. Kannst du das verstehen?«
    Wieder erklang dieses feindselige Fauchen. Er konnte nicht mehr

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