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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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dann bemerkte sie noch etwas anderes. Das Wasser war verschwunden, und . . . sie schwebte.
    Arian öffnete die Augen. Sie saß auf dem Besen und flog hoch über den Wolken. Die Kette des Amuletts war noch immer um ihre Finger gewickelt. Ihre Röcke flatterten hinter ihr im Wind und trockneten schnell. Die Dunkelheit der Nacht war der Morgendämmerung gewichen, und in der Ferne waren die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne zu sehen. Arian war so erleichtert, noch zu leben, dass sie nicht einmal ängstlich war. Ihr Freudenschrei hallte durch die Lüfte, bevor er vom Wind davongetragen wurde.
    Nach einer Weile flog der Besen nach unten durch die Wolken, und Arian wurde von einem unerwarteten Anblick überwältigt.
    Die karge Landschaft von Massachusetts war verschwunden. An ihrer Stelle erhob sich eine gewaltige Stadt mit glänzenden, riesenhaften Türmen, die sich bis zum Meer erstreckte.
    „Guter Gott, ich muss gestorben sein", murmelte Arian und verzog enttäuscht das Gesicht.
    Die monströsen Gebäude aus Glas und Stahl wiesen nicht die geringste Ähnlichkeit mit den wunderschönen weißen Toren des Himmels auf, die sie sich hoffnungsvoll vorgestellt hatte. Weit, weit unten bewegten sich winzige Gefährte in allen Farben durch ein dichtes Netz aus Straßen.
    Der Besen begann einen steilen Sturzflug, und Arian klammerte sich an seinem Stiel fest. Falls sie sich mit der Annahme, tot zu sein, doch geirrt hatte, wollte sie an ihrem sterblichen Zustand momentan nichts ändern.
    Plötzlich beschrieb der Besen eine Rechtskurve und flog geradewegs auf das gähnende Maul eines dicken Schornsteines zu. Arian schrie entsetzt auf, bevor sie geradewegs in eine schwarze Rauchwolke hineinflog.
    Als sie wieder unversehrt aus der Wolke auftauchte, hustete sie heftig und fächerte sich mit der Hand frische Luft zu. Sie schien den Kurs ihres ungewöhnlichen Flugwerkzeuges nicht beeinflussen zu können. Der Besen flog geradewegs auf einen der höchsten Türme zu, ein schimmerndes Gebäude, das sich wie eine riesenhafte Nadel bis in den Himmel erstreckte.
    Mittlerweile fasste sie wieder Mut. Sie machte einen notdürftigen Knoten in die zerrissene Kette des Amuletts und streifte sie über den Kopf. Dann warf sie stolz den Kopf zurück, so dass ihr feuchtes Haar im Wind flatterte. Immerhin bin ich eine mächtige Zauberin, dachte sie. Gleichgültig, ob an ihrem Ziel der heilige Petrus oder der Beelzebub sie persönlich begrüßen würde, sie war entschlossen, sich nicht wie ein hysterisches Dorfweib zu verhalten.
    Doch das war, bevor sie feststellte, dass die Strohborsten ihres Besens Feuer gefangen hatten und ein riesiger Drache aus den Wolken auftauchte, der mit einem mächtigen Brüllen auf sie zuflog.
    Copperfield war gezwungen zu brüllen, um den Lärm der Pressehelikopter zu übertönen, die über den so genannten Innenhof des Lennox Tower flogen. In Wirklichkeit bestand dieser Hof aus einer Grasfläche, die über viertausend Qua-dratmeter maß und von einer hohen Mauer umgeben war. „Bist du nun zufrieden mit diesem Zirkus, Tristan?"
    Tristan saß auf der Bühne hinter einem Konferenztisch und strich gerade einen der unzähligen Namen auf seiner Liste durch. „Der Nächste!" rief er gelangweilt.
    Eine Kandidatin, deren billige Dauerwelle ihr das Aussehen eines Pudels verlieh, trat schüchtern vor und winkte mit einem winzigen rosaroten Pullover. „Geben Sie mir zwölf Stunden, Mr. Lennox, und ich werde den verschwundenen Pekinesen finden, dem dieses Kleidungsstück gehört."
    Eine hartnäckige Reporterin stieß die Frau zur Seite und hielt Tristan ein Mikrofon vors Gesicht. „Mr. Lennox, laut unseren Angaben haben Sie mit einer Computersimulation bewiesen, dass ein iranischer Zauberer einen Teelöffel nur mit seiner Gedankenkraft verbiegen kann - und zwar um einen Millionsten Zentimeter.
    Ist das richtig?"
    Tristan schob das Mikrofon mit der Hand zur Seite. „Der Nächste."
    „Aber ich habe die Autoschlüssel meines Mannes unter dem Sofakissen gefunden, und sie waren über ein Jahr verschwunden!" protestierte die erfolglose Anwärterin, während sie von Tristans Assistent von der Bühne geführt wurde.
    Copperfield rieb sich die schmerzenden Schläfen. „Ich hätte heute Morgen doch fünf Kopfschmerztabletten nehmen sollen anstatt nur drei." Ein indischer Brahmane mit einem Turban auf dem Kopf kam aus der Menge, die sich vor der Bühne drängelte.
    Er trug einen Korb mit dazugehöriger Schlange sowie eine Flöte bei sich.

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