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0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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capeähnliche Form hatte. Der Kragen war hochgestellt. Zwei kalte Augen beobachteten die Bewegungen des Mädchens, als es zu dem Grab des Großvaters ging.
    In den Augen leuchtete Triumph. Der Unbekannte hatte seine Fäden gesponnen. Lange genug hatte er nach einem geeigneten Ort gesucht. Hier hatte er ihn gefunden. Tief in der Erde lagen die begraben, nach denen er forschte.
    Die Nachzehrer!
    Schon aus dem Mittelalter bekannte und gefürchtete Geschöpfe, die man für schlimmer hielt als die Vampire. Sie verbreiteten einen unermeßlichen Schrecken, und man hielt sie in der neueren Zeit für ausgestorben.
    Doch das war ein Irrtum.
    Man mußte die Nachzehrer nur zu finden wissen und ihre Kräfte neu wecken.
    Der Mann hinter der Linde hatte dies getan. Jetzt wartete er auf den Erfolg des ersten Versuches.
    Er war kein Unbekannter mehr im Reich der Finsternis. Er gehörte zu den Großen, war aber noch nicht stark genug, um die endgültige Macht an sich zu reißen. Er mußte im geheimen arbeiten, sonst machten ihm seine Gegner einen Strich durch die Rechnung. Denn er war – Myxin, der Magier!
    ***
    Jill Hanson schrie auf. Sie wollte zurückweichen, doch die Klaue hielt sie eisern fest.
    Jill stemmte ihr rechtes Bein in den Boden, bückte sich, um die Hand von ihrem linken Knöchel zu lösen.
    Jill hatte zu lange gewartet.
    Er war schneller.
    Die Erde des Grabs wurde förmlich aufgesprengt, als der Tote herausstieg.
    Alex Hanson, Jills Großvater, erschien!
    Er war eine grauenhafte Gestalt, ein Nachzehrer, wie er in den alten Büchern beschrieben stand. Jedes Merkmal stimmte.
    Seine Haut war in der Zeit noch nicht verwest. Sie hatte nur eine fahle kalkige Farbe angenommen. Im Gegensatz dazu stand das Lippenrot. Ebenfalls ein Hinweis darauf, daß man einen Nachzehrer vor sich hatte. Bei einem normalen Toten verschwindet das Lippenrot, bei einem Nachzehrer nicht. Auch schließt sich bei ihm nicht der Mund, und die Augen bleiben offen. All diese Merkmale trafen auf Alex Hanson zu.
    Sein Leichenhemd klebte am Körper. Es war schmutzig und an einigen Stellen zerrissen, so daß die nackte Haut zum Vorschein kam. Spitz stachen die Schulterknochen hervor, die Wangen waren eingefallen, und die Hände bestanden nur aus Klauen.
    Zwischen den Fingern spannte sich die Haut, ähnlich wie bei den in Sagen und Legenden erwähnten Meerungeheuern.
    Bis zur Gürtellinie war der Nachzehrer bereits dem Grab entstiegen. Er schaute Jill an.
    Sie zitterte vor Angst. All das Rufen und Locken war vergessen, sie war nur noch ein hilfloses Bündel Mensch in der Gewalt eines Monsters.
    Schreckliche Laute drangen aus dem Mund der Bestie. Jill glaubte, einige Worte zu verstehen. Sie klangen wie: »Komm her. Ich will dich in meinem Grab haben. Folgen… alle werden mir folgen…«
    Kalt wie Stein war die Klaue an ihrem Knöchel. Und eisern hielt sie fest.
    Jill beugte sich zurück, zog und zerrte, wollte den stählernen Griff sprengen, doch das Ungeheuer hatte die Kraft der Hölle. Jill konnte dagegen nichts ausrichten.
    Ein Ruck – und sie fiel nach vorn.
    Genau auf den lebenden Toten.
    Das Mädchen wimmerte. Die Todesangst drohte sie zu überschwemmen wie eine riesige Woge. Jetzt griff die andere Hand auch noch zu. Jill fühlte die Totenklaue in ihrem Nacken. Ihr Kopf wurde nach vorn gepreßt gegen das Erdreich. Dreckkrumen drangen in ihren Mund, in die Nasenlöcher.
    Plötzlich hörte sie ein Schmatzen.
    Die Angst steigerte sich in Panik.
    Jemand zerrte an ihrer Kleidung, fraß sie regelrecht auf.
    Jill verstand nichts mehr. Sie hatte noch nie in ihrem Leben etwas über die Nachzehrer gelesen, diese Mischung aus Ghoul und Vampir. Nachzehrer zerren, sind sie einmal tot, ihre unmittelbaren Verwandten hinter sich her. Sie nehmen sie mit ins Grab.
    Lebend!
    Jill Hanson gelang es, für einen winzigen Moment den Kopf zu drehen. Sie sah in das Gesicht der Leiche und erkannte, daß eine graue Zunge über die roten Lippen fuhr.
    Der Nachzehrer leckte sich die Lippen…
    Auch das wurde in den Überlieferungen erwähnt.
    Jill merkte, daß sie tiefer sank. Das Erdreich nahm sie auf. Sie spürte die Kälte des Todes, hörte nach wie vor das Schmatzen des Nachzehrers und verschwand in dem feuchten, kalten Grab. In den Augen des dämonischen Beobachters jedoch glomm der schreckliche Triumph…
    ***
    Beerdigungen sind mir immer unangenehm. Ich glaube, da geht es mir nicht anders als anderen Menschen.
    Ein komisches Gefühl bleibt bei mir immer nach einem

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