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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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nach oben. Würden sie es schaffen, ihn hinaufzuholen?
    Er sah, wie zwei der Männer sich oben auf den Erdboden legten.
    Sie nehmen einen dritten in ihre Mitte. Jeder fasste ein Bein des Mannes, umklammerte es mit ganzer Kraft. Dann ließ sich der Mann in die Tiefe des Schachtes hinab. Er hing, nur von den beiden Kameraden gehalten, kopfüber nach unten. Dann ließ er die Arme hinab.
    »Ducken Sie sich, Capitan!«, rief er. »Und dann springen Sie, schnell, Sie haben keine Zeit mehr!«
    Lorenzo warf einen letzten Blick neben sich. Die vordersten Flammen züngelten bereits um seine Stiefel. Da duckte er sich ab, schnellte nach oben – und spürte mit Erleichterung, wie sein Körper von zwei kräftigen Fäusten gehalten wurde. Die Fäuste umschlangen seine Unterarme und hielten ihn fest, als die Männer oben den Kameraden mit dem Capitan nach oben zogen.
    Es war fast Tag, als der letzte von ihnen in Sicherheit war und total erschöpft zu Boden sank. Unten im Schacht loderten noch die Flammen auf.
    Aber sie konnten ihnen nichts mehr anhaben.
    Die Männer dachten an nichts mehr. Keiner sagte ein Wort. Dann sanken sie hin, ausgebrannt von der Hitze des Feuers, mit lechzenden Zungen, aber ohne einen Tropfen Wasser.
    Schlafen, dachte jeder. Und sie schliefen.
    Sie schliefen bis weit nach Mittag. Dann machten sie sich auf den Marsch zu den FRUIT CAMPS.
    »Wie weit kann das sein, Capitan?«, fragte einer der Männer.
    »Drei bis vier Kilometer«, brummte Lorenzo. »Wir können also in sechs bis sieben Stunden dort sein.«
    Sechs Stunden und mehr für drei bis vier Kilometer! Diese Antwort war wie ein Keulenschlag für die Polizisten. Sie wussten, was das bedeutete. Ein gefährlicher Weg, voller Tücken und Gefahren.
    Aber es war ihre letzte Chance, um zu überleben. Sie nahmen allen Mut zusammen und folgten dem Capitan, der mit schweren Schritten voranging.
    ***
    Zamorra überdachte die vielen Stunden, die übermäßig lange Zeit, die er benötigte, um in diesem Fall bis an den Ort dämonischen Verbrechens zu gelangen. Zwei wertvolle Tage waren durch die Anreise vergangen. Zwei Tage lang wusste er nichts von den Hintergründen der Untat. Er kannte zu wenig über die Eigenarten des Dämons.
    Und am liebsten hätte er sich gleich zu Beginn in das aufregende Abenteuer der Dämonenjagd gestürzt.
    Aber er konnte die Zeiger der Uhren nicht schneller drehen. Er war abhängig von der Strecke der Fluglinie, von der Weite der Entfernung.
    Jetzt aber näherte er sich gemeinsam mit Nicole Duval den FRUIT CAMPS unterhalb des Machu Picchu. Les Babos flog seine Sportmaschine mit großer Sicherheit. Während des Fluges machte er seine Gäste auf viele Dinge aufmerksam, die in der Tiefe zu sehen waren.
    Aber weder Zamorra noch seiner Sekretärin stand jetzt der Sinn nach Abwechslung.
    Sie interessierten sich nicht für die Siedlungen der Indios, nicht für die Fischerkähne der Bergvölker an den großen Strömen. Nicht einmal ein Flussarm, wo es von den tödlichen Piranhas wimmelte, konnte den Professor und das junge Mädchen von ihrer Konzentration ablenken.
    Das einzige, wofür Zamorra noch ein Ohr hatte, waren die Erklärungen ihres gemeinsamen Piloten. Natürlich hatte er ihn gefragt, was er über diesen sagenhaften, unheimlichen Fuego Bravo wusste.
    »Nicht sehr viel, Señor«, sagte Les Babos. »Nicht einmal seinen richtigen Namen kennen wir. Die Spanier haben ihn Fuego Bravo genannt, also Wildes Feuer , als er sie bei ihren Eroberungszügen aufhielt und ihnen manche Niederlage beibrachte.«
    »Und was kann ihn dazu bringen, jetzt gegen die Amerikaner im Land vorzugehen? Er trifft doch seine eigenen Nachfahren mit seinen teuflischen Racheakten, denn in den Pflanzungen arbeiten doch auch Indios.«
    »Ein Dämon, Señor Zamorra, denkt nie an die Zukunft. Er ist von seinem alten Wahn besessen, dass jedermann, der sein Land betritt, es ihm rauben will. Und in unserem Falle kann das gefährlich werden. Die Indios werfen plötzlich ihre Arbeitsgeräte zu Boden und verlassen spurlos die Camps. Sie fürchten, dass sie der Rache des Dämons ausgesetzt sind, solange sie zu den anderen halten. Und der Glaube, dass jeder, der ins Land kommt, ein Ausbeuter ist, verbreitet sich leicht unter diesen Menschen. Der Dämon macht die Leute glauben, dass sie beraubt werden. Er will nicht, dass die Früchte dieses Landes ins Ausland gehen. Natürlich treiben wir Handel mit den Erzeugnissen, die wir dem Boden hier abgewinnen. Aber viele vergessen, dass wir

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