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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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musste es diesem Fuego Bravo zeigen!
    Ein seltsames Gefühl überkam Zamorra bei dem Gedanken an den Geist der Berge und des Feuers. Bisher hatten sich alle Geister und Dämonen versteckt gehalten. Er musste ihre Behausungen suchen, musste sie aufstöbern, um ihnen entgegenzutreten. Aber der Geist der brennenden Berge zeigte sich ganz offen, quasi von Mann zu Mann. Es war sicher, dass er sich seiner Kräfte bewusst war.
    Und Zamorra wusste, dass er seine ganze geistige Überlegenheit einsetzen musste, um Fuego Bravo zu bezwingen.
    Schon war Zamorra wieder im Wasser. Er schwamm mit kräftigen Stößen gegen die gelinde Strömung an. Dann tauchte er wieder.
    Ließ das Netz in den Fluss hinunter. Gerade so tief, dass das Ende der Zündschnüre unterhalb der Wasseroberfläche zu hängen kam.
    Und wieder zurück zum Wagen. Die neue Ladung vorbereitet.
    Das Netz ins Wasser gebracht. Stellenweise konnte Zamorra am Ufer entlangwaten. Dann schwamm er wieder. Sah Flussaufwärts.
    Etwa einen Kilometer vor ihm erschienen die ersten brennenden Fackeln des Dämons: die ersten Baumstämme trieben langsam heran.
    Zamorra sicherte das letzte Netz, damit es nicht abgetrieben wurde.
    Dann schwamm er zurück. Eilte ans Ufer und zum Jeep.
    Als er die Pistole aus einem Versteck im Fond es Jeeps holen wollte, ertönte von oben am Fluss her der Schuss des Mexikaners.
    Ausgezeichnet, dachte Zamorra. Les Babos ist auch schon fertig mit seinen Vorbereitungen. Zamorra sah auf die Uhr. Der Sekundenzeiger näherte sich der nächsten vollen Minute. Der Professor wartete, bis der Zeiger die Zwölf erreichte. Dann feuerte er. Zählte bis zehn. Und nahm die zu einem Bündel verschnürten Sprengleitungen auf.
    Mit seinem Feuerzeug brachte er das Bündel zum Glimmen. Die Flammen fraßen sich schnell an den Schnüren entlang. Ein banger Moment. Jetzt erreichten die züngelnden kleinen Flammen den Fluss.
    Aber sie verlöschten nicht. Sie waren so präpariert, dass sie dem Wasser widerstanden. Eine kleine schützende Hülle umgab sie. Die Flammen würden weiter an den Schnüren entlangkriechen. Auf die vielen hundert Patronen zu. Sprengsatz an Sprengsatz.
    Würde Zamorras Vorhaben gelingen? Alles hing jetzt davon ab.
    Und da! Der erste ohrenbetäubende Knall! Die erste Detonation!
    Erst wie ein zitterndes Brummen, aber dann brach sich der ungeheure Schall seinen Weg ins Freie. Die Explosion setzte sich mit wildem Geheul in der Luft fort. Und die Zündung versagte nicht! Sie riss die nächste Patrone an, ließ sie in tausend Fetzen zersplittern.
    Und die dritte Detonation, dann die vierte! Und dann ein wahres Höllenfeuer und ein Lärm von Detonationen, die sich Flussabwärts hinzogen und viele Kilometer weit zu hören waren.
    Die Wucht der Detonationen fuhr bebend in die heranströmenden Massen aus Wasser und Flammen und brodelndem Gischt. Und die Kraft der Explosionen riss das Feuer auseinander, ließ die Flammen zusammenfallen ins Nichts und blies das schwimmende Meer aus Feuer vollkommen aus. Die gewaltigen Luftbewegungen der detonierenden Patronen löschten das Feuer!
    Zwischendurch lauschte Zamorra. Was er von oben am Fluss her hörte, waren nicht die tosenden Echos der Explosionen, die er selbst entfacht hatte.
    Auch Les Babos hatte seine Patronen mit Erfolg gezündet!
    Es war wie ein Spuk. Wo soeben der Fluss noch rot und glühend gewesen war, versanken die feurigen Fackeln im Wasser. Eine nach der anderen wurde ausgelöscht.
    Dann umgab den Professor urplötzlich die Dunkelheit der Nacht.
    Er überzeugte sich noch einmal davon, dass das Feuer vollkommen gelöscht war. Aber nirgends mehr war auch nur eine Flamme auf der Weite des Urubamba zu entdecken.
    Das war Zamorras erster Sieg über den Dämon der brennenden Berge, der auch den Fluss in ein Meer von Feuer verwandelt hatte.
    Als Zamorra den Jeep besteigen wollte, legte sich eine Hand auf seine Schulter.
    »Morencita?«, fragte Zamorra. »Was willst du?«
    »Du bist größer als der Dämon«, sagte sie. »Er ist zurückgegangen. Er ist ganz sicher, dass du ihn nicht besiegen kannst. Er wird von den Bergen aus sehen, dass sein großes Feuer tot ist. Und du wirst mit ihm den Kampf des Wassers machen, Zamorra. Denn du musst bestimmen, wie der nächste Kampf geschehen muss. Mache den Kampf des Wassers mit Fuego . Du wirst ihn besiegen, denn deine Kraft ist größer.«
    »Und wo soll das geschehen?«, fragte Zamorra.
    »Oben am Fluss«, sagte das Indiomädchen. »Dort, wo die ›Heulenden Wasser‹

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