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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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»Nicht, daß ich Zamorra einen Vorwurf machen will: Ich kenne Harriet. Aber vielleicht hätte er nicht sofort auf ihren ersten Wink losrennen und ihr willig sein sollen.«
    »Willig? Sie denken doch nicht, daß…«
    »Natürlich denke ich. Wie gesagt, ich kenne meine Frau. Und Zamorra gefällt ihr. Das wußte ich vom ersten Augenblick an, als sich die beiden begegneten.«
    »Ich fürchte, sie haben sich verirrt. Wenn sie in einer halben Stunde nicht da sind, Mr. Davis, gebe ich einen Notruf über Funk durch.«
    Er lachte spöttisch. »Notruf? Daß ich nicht lache.«
    Nicole schäumte vor Wut.
    »Sollen wir untätig abwarten, bis sie wiederkommen? Sie wissen doch, daß es ständig so dunkel bleibt. Es ist also sinnlos, auf die Morgenröte zu warten!«
    Sie maßen sich mit zornigen Blicken.
    »Vielleicht gibt es eine verlassene Unterkunft in der Nähe, wo die beiden herumturteln«, knurrte Davis. »Ich hätte sie nie heiraten sollen, aber sie ist nun mal so ein Vollblutweib. Und manchmal profitiere sogar ich davon!«
    Nicole beugte sich über die Druckschriften, die Zamorra vorher studiert hatte.
    »Warum antworten Sie nicht?« schrie Frank Davis. Feindselig starrte er auf sie nieder.
    »Wozu?« fragte Nicole kühl. »Ich lasse mich von Ihnen nicht provozieren! Entweder übernehmen Sie jetzt den Funkwachdienst oder Sie lassen mich in Ruhe. Compris?«
    »Und was ist mit Ihrem Chef? Und mit meiner Frau?« Sein Gesicht war verzerrt. »Ich bring’ ihn um. Mit diesen Händen bring’ ich ihn um!«
    Sprachlos blickte Nicole zu ihm hoch. Der Mann reagierte völlig krankhaft. Falls Zamorra auf einmal hereinkäme, dachte sie, wäre er seines Lebens nicht mehr sicher.
    Da hörte sie ein Geräusch.
    Ihre Haarwurzeln sträubten sich.
    Schwere Schritte kamen den Gang herunter.
    Das ist er! dachte Nicole angsterfüllt.
    Auch Frank Davis hatte es gehört.
    Langsam drehte er sich um.
    Seine Augen weiteten sich. »Zamorra!« Er spuckte dieses Wort förmlich heraus. »Wo ist Harriet? Was haben Sie mit ihr angestellt? Was?«
    Professor Zamorra hob seinen Kopf. Aus tiefliegenden, dunklen Augen sah er Davis an. »Ihre Frau?« fragte er monoton.
    Nicole fixierte Zamorra scharf.
    Was war los mit ihm? Da stimmte doch etwas nicht. Hatte er Harriet Davis wirklich nicht gefunden?
    Sie sprang auf. »Du bist total erschöpft, mon ami! Los, setz’ dich!«
    »Nein!«
    Richtig eingefallen sind seine Wangen, dachte Nicole beunruhigt.
    Und wie blaß er ist! Merkwürdig, und draußen schneit es doch.
    Warum ist kein Schnee auf seinem Fellmantel?
    »Warum willst du dich nicht setzen?« fuhr sie Zamorra an. »Du bist doch stundenlang in der Schneewüste draußen herumgeirrt. Hast du Harriet Davis wirklich nicht…«
    »Nein«, schnitt er ihr jede weitere Frage ab. Er schälte, sich aus seinem Mantel, warf ihn auf einen Stuhl und setzte sich vor das Funkgerät. Er drückte die Sendetaste nieder.
    »Achtung, Achtung«, sprach er ins Mikrofon. »Hier spricht Professor Zamorra von der Mineralogischen Außenstation der Niederländer in der Marguerite-Bay… Attention please … ich gebe Notruf. Ich gebe Notruf. Vermißt wird die Amerikanerin Harriet Davis. Offenbar hat sie im Schneesturm die Richtung verloren. Ich bitte um Entsendung einer Suchmannschaft, Achtung, Achtung … Harriet Davis ist amerikanische Staatsbürgerin und von Beruf Mineralogin. Stundenlange Suche nach ihr war umsonst. Ende.«
    »Hier mineralogische Station, Walgreen, von Straaten«, drang die Antwort durch den Äther. »Ich bedauere die Vermißtenmeldung von Harriet Davis, Professor Zamorra. Ich schicke sofort einen Turbinenhelikopter mit einigen Männern los. Kennen Sie die Richtung, in die Mrs. Davis gelaufen ist?«
    »Sie lief in Richtung Nordwest«, meldete Zamorra.
    Atemlos hatte Frank Davis gelauscht. Jetzt griff er nach dem Mikrophon und nahm es Zamorra fort.
    »Alles Lüge, Van Straaten«, keuchte er. »Zamorra und meine Frau haben sich heimlich fortgestohlen. Das ist doch bloß gigantisches Theater, um alles zu vertuschen!«
    »Wer spricht da?« hörte man Van Straatens scharfe Stimme sagen.
    »Davis… Frank Davis …« schrie der Mineraloge.
    Zamorra griff Davis in das Haar, zerrte ihn nach hinten, und als Davis taumelte, setzte Zamorra ihn durch einen Handkantenschlag matt.
    Davis sank wie ein gefällter Baum zu Boden und gab keinen Laut mehr von sich.
    Ruhig nahm Zamorra das Mikrofon wieder auf.
    »Van Straaten? Ich melde, daß Davis nicht mehr zurechnungsfähig ist. Ich

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