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0048 - Die Dämonen aus dem Eis

0048 - Die Dämonen aus dem Eis

Titel: 0048 - Die Dämonen aus dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traute Maahn
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Dämonen die neun Wissenschaftler dieser Station getötet hatten, würden sie noch mehr Vernichtungspläne haben.
    War Zamorra ihr willenloses Werkzeug?
    Nicole trank ihren Becher leer, holte ihren Stenoblock aus ihrem Zimmer gegenüber und setzte sich Zamorra gegenüber.
    »Fang an!« forderte sie ihn auf.
    Zamorra betrachtete sie. Er bemerkte, wie ihre Hand mit dem Bleistift zitterte. »Was ist los mit dir?« fragte er scharf.
    Nicole Duval erschrak. »Ich… ich bin total übermüdet! Das Klima setzt mir zu«, stotterte sie.
    »Nimm dich zusammen«, ermahnte er sie zerstreut. »Der Text, den wir in dem Rundspruch durchgeben werden, lautet: Achtung, Achtung: Hier spricht Professor Zamorra von der niederländischen Mineralogischen Station in der Marguerite-Bay, Graham-Land. Ich bitte alle Stationen, die diesen Rundspruch empfangen, dafür zu sorgen, daß er an die entfernt liegenden Posten weitergegeben wird, auch an die Forschungsstationen an der Küste der Ross-See, in Wilkes-Land und Queen-Maud-Land und die Hauptstation auf dem Pol. Ich habe folgende Meldung an sämtliche Forschungsstützpunkte zu machen: Vor drei Stunden landeten mit neuartigen Amphibienfahrzeugen Truppen einer unbekannten Macht auf der Alexander-Halbinsel südlich der Marguerite-Bay. Laut dem im Geophysikalischen Jahr zwischen 12 Nationen der Erde geschlossenem Vertrag soll die friedliche Nutzung der Antarktis gesichert werden. Das heimliche Eindringen der fremden Macht bedroht unsere Forschungsstationen und die jahrelange Arbeit der Wissenschaftler. Ich gebe hiermit Alarmstufe I. Meinen Beobachtungen zufolge sammeln sich die Eindringlinge zehn Meilen südlich von hier zu einem Angriff. Ende.«
    Nicole ließ den Bleistift sinken. »Chef, das ist ja entsetzlich«, stieß sie hervor. »Und du hast diese Truppe wirklich gesehen?«
    Er blickte sie an, ohne sie wahrzunehmen. »Gib diese Meldung sofort durch!« befahl er.
    Nicole war ratlos. Was bezweckte er mit dieser Alarmmeldung?
    Was würden die vielen hundert Insassen der Forschungsstationen auf diese Meldung hin unternehmen? Wie würde sich die Kontrollbehörde der Antarktis verhalten?
    »Warum zögerst du?« fuhr Zamorra sie scharf an. »Es geht um jede Minute.«
    »Ich kenne mich mit dem Funkgerät nicht aus!« stammelte sie. Sie wußte, daß sie irgendeine Warnung für die Funkempfänger einbauen mußte, aber Zamorra beobachtete sie so intensiv, daß er es sofort bemerken würde.
    Sie hatte nur eine Hoffnung: Daß nicht nur sie, sondern auch alle Anderen, die diesen Text hörten, mißtrauisch werden würden.
    Van Straaten hatte ja schon vorhin gefragt. »Was ist eigentlich bei euch los? Habt ihr alle den Antarktis-Koller?«
    Zumindest er, ein Holländer der Mineralogischen-Station in der Walgreen-Coast, würde dieser Alarmmeldung mit äußerster Skepsis begegnen, hoffte sie, und die anderen warnen.
    Nicole beobachtete, wie Zamorra an dem Gerät hantierte und ihr jetzt das Mikrofon hinhielt: »Das Gerät ist auf Empfang geschaltet. Gib zuerst unsere Frequenz durch…« raunte er. Er schob ihr eine Karte mit den Angaben der Frequenz hin.
    Nicole sprach die Zahlenreihe mit ruhiger Stimme. Sie meldete sich mit Nicole Duval, Sekretärin von Professor Zamorra, und sprach dann langsam den Text vom Stenogramm ab.
    Zamorra kontrollierte jedes Wort. Sie konnte keine Warnung einbauen. Seitdem er so verwandelt und nicht mehr Herr seiner selbst war, fürchtete sie sich vor ihm. Das war nicht der Professor Zamorra, für den sie seit Jahren arbeitete und für den sie ein Faible besaß und für den sie sich in Stücke hacken lassen würde. Er sah nur aus wie Zamorra. Sein Persönlichkeitsbild war empfindlich gestört.
    Nicole Duval schloß den Rundspruch »… sammeln sich die Eindringlinge zehn Meilen von hier südlich zu einem Angriff. Ende.«
    Sie legte das Mikrofon nieder und bemerkte im selben Augenblick, daß sich Frank Davis hinter Zamorra erhoben hatte. Er hielt eine schwere Eisenkassette in den Händen und peilte Zamorras Hinterkopf an.
    Nicole schrie gellend.
    Zamorra fuhr herum, erkannte die Gefahr, sprang, zur Seite und ging augenblicklich zum Angriff über. Ein harter Tritt gegen Davis’
    Schienbein, und Davis taumelte zur Seite, prallte gegen die Wand.
    Zamorra stieß sofort nach. Die schwere Kassette flog zu Boden, die Männer kämpften weiter.
    Frank Davis keuchte. Er war der Unterlegene. Seine Deckung war völlig mangelhaft.
    »Zamorra, hör auf«, rief Nicole. »Du wirst ihn noch

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