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005 - Der Griff aus dem Nichts

005 - Der Griff aus dem Nichts

Titel: 005 - Der Griff aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Sie das Sanatorium verwalten. Es ist bestimmt nicht im Sinne der Besitzer, daß Sie jedem Interessenten die Tür weisen. Oder gibt es auch Patienten, die Sie zuvorkommender behandeln?«
    »Ich habe nichts dazu zu sagen«, meinte Lewis Goddard reserviert. »Ich kann Sie nur noch ein letztes Mal auffordern, dieses Gebäude und das Grundstück zu verlassen.«
    »Das werden Sie noch bereuen!« rief Dorian und stapfte wütend aus dem Büro und durch die Empfangshalle ins Freie. Rudolpho folgte ihm lautlos. Er hatte sich mit keinem einzigen Wort an der Unterhaltung beteiligt. Unauffällig blickte Dorian sich um und prägte sich alle Einzelheiten des Gebäudes ein. Es konnte sein, daß er sich entschloß, dem Sanatorium einen heimlichen Besuch abzustatten, denn er war überzeugt, daß der Verwalter nicht die Wahrheit sprach, wenn er behauptete, daß der Bau vollkommen leer stehe.
    Lewis Goddard begleitete sie zum Wagen, aber seiner Haltung war anzumerken, daß er es nicht aus Höflichkeit tat, sondern um ihre Abfahrt zu überwachen.
    Rudolpho hatte sich zur Beifahrertür begeben, um sie für Dorian zu öffnen.
    »Lassen Sie nur!« sagte der Dämonenkiller. »Ich werde mich diesmal selbst ans Steuer setzen. Da kann ich mich wenigstens etwas abreagieren.«
    Lewis Goddard eilte herbei und riß, wie um ihn durch seine Höflichkeit zu verhöhnen, mit einer schwungvollen Bewegung die Wagentür auf. Er tat es mit einer blitzschnellen Bewegung, so daß Dorian seiner Hand kaum folgen konnte. Und dann starrte er auf den Türgriff, den Goddard verlegen in der Hand wog. Er hatte ihn aus der Verankerung gerissen.
    »Oh!« machte der Verwalter betroffen. »Selbstverständlich werde ich Ihnen den Schaden ersetzen, Mr. Hunter.«
    Dorian schluckte. »Das ist nicht nötig«, sagte er und setzte sich hinters Steuer.
    Als er mit quietschenden Reifen davonraste, erkannte er im Rückspiegel, daß der Verwalter ihre Abfahrt regungslos beobachtete. Lewis Goddard sah aus wie der wandelnde Tod, aber er hatte mit einem einzigen Ruck den Türgriff aus der Karosserie gerissen. Nach Lorna Blue war er die zweite Person mit übermenschlichen Kräften, die irgendwie mit Dr. Fuller in Zusammenhang stand.
    Gerade als Dorian den Park verließ und durch das Grundstückstor hindurchraste, kam ihm eine schwarze Luxuslimousine entgegen. Er mußte den Wagen herumreißen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Der andere Wagen, ein Lincoln, preschte mit hoher Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Es gelang Dorian nicht, einen Blick auf die Insassen zu werfen, aber er glaubte, daß zwei Personen in dem schwarzen Wagen gesessen hatten – eine hinter dem Steuer, die andere im Fond. Als er versuchte, wenigstens das Kennzeichen zu erkennen, war der Wagen bereits zwischen den Sträuchern verschwunden.
    »Haben Sie gesehen, wer in dem Lincoln saß, Rudolpho?« fragte er den Mexikaner.
    Rudolpho zögerte nur eine Sekunde, bevor er sagte: »Nein, Sir. Als Sie abbremsten, wurde ich nach vorn geschleudert, so daß ich überhaupt nichts erkennen konnte.«
    Dorian glaubte ihm nicht, aber er ließ es vorerst darauf beruhen. Die Antwort war zu zögerlich gekommen. Vielleicht würde es ihm später, wenn sie in Jeffs Haus waren, gelingen, ihn zum Sprechen zu bringen. Er konzentrierte sich auf die Straße. Es bereitete ihm keine Mühe, den Wagen zu steuern. Er verspürte kaum noch Schmerzen in der Brust. Nur gelegentlich, wenn er eine zu heftige Bewegung machte, spürte er einen Stich in der Seite.
    Sie kamen aus dem breiten Tal wieder in den Canyon, wo die Straße auf der einen Seite von der Steilwand begrenzt wurde und das Gelände auf der anderen Seite steil in die Schlucht führte.
    »Fahren Sie nicht so schnell, Sir!« ermahnte ihn Rudolpho. »Die Straße ist kurvenreich, und man unterschätzt …aaahhh!«
    Dorian sah aus den Augenwinkeln, wie Rudolpho plötzlich mit den Armen ruderte und sich aus dem Sitz stemmte; dabei kam ein Röcheln aus seinem Mund, so als schnappe er angestrengt nach Luft.
    »Was ist mit Ihnen, Rudolpho?« rief Dorian und wagte einen kurzen Blick zur Seite.
    Was er sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren. Aus dem Fond des Wagens waren zwei nackte, behaarte Männerarme aufgetaucht, deren Hände von hinten den Hals des Mexikaners umklammerten.
    »Fahren Sie … weiter«, sagte Rudolpho röchelnd. Er griff sich an den Hals und versuchte, die Finger von seinem Hals zu lösen, aber es gelang ihm nicht. Die Hände hielten ihn mit eisernem Griff fest. Sein Mund

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