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005 - Die Melodie des Todes

005 - Die Melodie des Todes

Titel: 005 - Die Melodie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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die Wohnung einzudringen.
    Der Chauffeur Smith wurde entlassen, um wieder seinen Geschäften nachzugehen. Ein Detektiv wurde ihm zur Überwachung nachgeschickt.
    Welchen Erfolg diese Überwachung hatte, mag aus der Tatsache entnommen werden, daß um halb elf Uhr abends Inspektor Golden das gesuchte Auto entdeckte und es zu seinem Erstaunen genau auf dem Platz fand, den Smith ihm angegeben hatte. Und darin saß der bärtige Chauffeur mit dem ganzen Nachdruck eines Mannes, der sich nahe am Ende eines fleißigen und einträglichen Tages fühlt.
    »Nun, George«, sagte der Inspektor scherzend, »kommen Sie heraus und lassen Sie mich einen Blick in Ihren Führerschein tun; wenn er nicht auf Ihren Namen ausgestellt ist, muß ich Sie hochnehmen.«
    Der Mann stieg nicht aus, sondern steckte nur seine Hand in die Tasche und holte einen kleinen Lederumschlag hervor.
    Der Inspektor öffnete ihn und las.
    »Ah«, sagte er triumphierend, »wie ich mir dachte. Der ist auf den Namen Smith ausgestellt.«
    »Ich bin ja Smith«, entgegnete der Chauffeur gelassen.
    »Kommen Sie heraus«, befahl der Inspektor.
    Der Mann gehorchte. Es gab keinen Zweifel über seine Persönlichkeit.
    »Sehen Sie«, erklärte er, »als Sie Ihre plattfüßigen Schnellläufer hinter mir herhetzten, hatte ich nicht die Absicht George zu belästigen. Er ist Manns genug, für sich selbst zu sorgen, und, nebenbei bemerkt, ist sein Führerschein auf seinen eigenen Namen ausgestellt, also brauchen Sie sich deswegen keine Mühe mehr zu machen. Aber sobald ich merkte, daß Sie mir nicht trauten«, fuhr er vorwurfsvoll fort, »da is t mir sozusagen der Kamm geschwollen. Ich bin Ihrem eifrigen Burschen in der Oxford Street entwischt, kam hierher und nahm dem Kapitalverbrecher, dem Sie nachjagen, meinen Wagen ab.«
    »Wo ist er jetzt?« fragte Golden.
    »In seiner Wohnung«, sagte der bärtige Mann.
    Damit mußte sich der Inspektor zufrieden geben. Um ganz sicherzugehen, begab er sich in das Haus in der Nähe der Charing Cross Street zurück und fand, wie er befürchtet, Herrn George Wallis, wenn auch nicht im Bett, so doch in seinem Schlafrock, und die seidenen Pyjamahosen hingen ihm über seine großen wollenen Pantoffeln.
    »Mein verehrter Freund«, stellte er ihn ärgerlich zur Rede, »kann ich denn nie in Ruhe gelassen werden? Muß mich denn der unglückselige Ruf, den ich habe, immer weiter verfolgen, obwohl ich reumütig bestrebt bin, ein unanstößiges Leben zu führen, wie es der Staat von seinen Bürgern verlangt?«
    »Lassen Sie diese hohen Töne, George«, brummte Golden. »Sie haben mich den ganzen Abend mit der Suche nach Ihnen in Atem gehalten. Wo waren Sie denn?«
    »Ich war in einem Kino«, sagte der Mann gelassen, »und habe mir mit teilnahmsvollem Interesse den Kampf eines armen, aber ehrlichen Bankangestellten um die Tochter seines reichen und schurkischen Prinzipals angesehen. Ich habe auch gesehen, wie Cowboys ihre Revolver abschossen und Polizisten wie wahnsinnig hinter ihnen her galoppierten. Ich habe tatsächlich die ganze Stufenleiter von Gemütsbewegungen durchlaufen, die ein richtiger Film in einem erweckt.«
    »Sie schwätzen zuviel«, knurrte der Inspektor.
    Um seine Zeit nicht weiter zu vergeuden, verabschiedete er sich von Herrn Wallis, der ein schläfriges Gähnen unterdrückte; aber kaum hatte sich die Tür hinter dem Detektiv geschlossen, da warf Wallis seinen Schlafrock beiseite und schlüpfte aus Pyjama und Pantoffeln, um nach wenigen Sekunden vollständig angekleidet zu sein. Durch das Fenster beobachtete er, wie die kleine Gruppe von Geheimpolizisten die Angelegenheit besprach und dann gemächlich zum andern Straßenende wanderte. Dort würde noch einmal eine Besprechung stattfinden, worauf einer von ihnen zu seiner Bewachung zurückkehren würde; aber bevor sie noch am Ende der Straße angelangt waren, hatte er das Haus verlassen und rannte im Laufschritt in der entgegengesetzten Richtung davon.
    Um den Beobachter zu täuschen, hatte er sein Licht brennen lassen; er mußte an die Möglichkeit der unbemerkten Rückkehr denken. Rasch nahm er seinen Weg zu einer Untergrundbahnstation, und nach mehrmaligem wohlberechnetem Umsteigen befand er sich eine Viertelstunde später in der Gegend von Hampstead. Er ging zu Fuß zum Belsize-Park hinab und erwischte dort ein Taxi. Vorher auf der Untergrundbahnstation hatte er sich rasch die Zeit genommen, drei verschiedene Telefonnummern anzurufen.
    Kurz nach elf Uhr traf er am Chalk-Farm-Bahnhof

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