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005 - Festung des Blutes

005 - Festung des Blutes

Titel: 005 - Festung des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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vorschlage, wir setzen unsere Suche fort nach Weg in die Festung.«
    Gholan nickte. Er war leichenblass. Matt sah im Schein des Feuerzeugs, dass sein Gesicht von einer Gänsehaut überzogen war.
    Er warf einen Blick zum Rohr zurück. Das schleimige, pulsierende Ding schob sich gerade ins Freie. Vier armdicke Fühler tasteten neugierig in der Gegend umher. So viel zum Thema Langsamkeit Gholan würgte. Dann fühlte er sich von Matt am Ärmel gezerrt und rannte hinter ihm her.
    Nach kurzer Zeit stießen sie auf drei glitschige Treppenstufen, die nach oben führten. Sie gelangten durch einen Einstieg in einen kargen Raum undwarfen mit vereinten Kräften die hölzerne Luke hinter sich zu. Gholan tastete nach dem Riegel und sicherte sie. »Hoffentlich haben wir keinen Fehler gemacht!«, stieß er hervor. »Jetzt sitzen wir fest!«
    Matt sah sich in dem von schummriger Helligkeit erfüllten quadratischen Raum um. Die Wände bestanden aus groben, mit hellem Lehm verputzten Mauern und wurden von einer weiteren Holztür unterbrochen. Es gab keine Fenster; nur an der gut fünf Meter hohen Decke erspähte er eine Öffnung, aus der auch das fahle Licht drang.
    Auf dem Lehm waren Bilder aufgemalt, fast wie die Höhlenzeichnungen von Urmenschen, aber detaillierter. Matthew trat neugierig näher, entzündete das Feuerzeug und betrachtete die Darstellungen. Er sah schreckliche Szenen vom Treiben der Nosfera: eine schaurige Prozession, die halb nackte, ängstliche Menschen durch Ruinen führte. Sie trugen Eisenhalsbänder, an denen Ketten hingen. Vermummte hielten sie fest Auf dem nächsten Bild bewegte sich die Prozession auf den Dom zu, wo ein Hohepriester mit totenschädelähnlichen Gesichtszügen sie mit ausgebreiteten Armen erwartete. Das dritte Bild zeigte eine Art Messe. Eine berauschte Menge umtanzte in Käfigen hockende Menschen, Man stach auf die Gefangenen ein, die in ihrem Blut lagen und verzweifelt den Klingen auszuweichen versuchten. Der Hohepriester schlug in vampirischer Gier seine Zähne in den Hals eines Opfers.
    Ein schleifendes Geräusch ließ Matt und Gholan zusammenfahren. Dann vernahmen sie ein Quietschen, als werde irgendwo eine Tür geöffnet. Sie schauten sich an. Schritte wurden laut, die sich zuerst näherten und dann wieder entfernten. Matt hörte ein leises Weinen.
    »Was ist das?«, flüsterte Gholan. Er hob seine Armbrust. Das flackernde Licht des Feuerzeugs wanderte umher und beleuchtete an der gegenüberliegenden Wand eine Holztür. Matt zweifelte nicht daran, dass die Geräusche von dort gekommen waren.
    Aruula?
    Er baute sich vor der Tür auf und packte die Klinke. Die Türe war völlig verrottet. Die Scharniere brachen, als Matt an ihr zerrte. Die Tür fiel in den Raum und wirbelte eine Dreckwolke auf.
    Ein Schrei, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ, drang zu ihnen.
    »Riva!«, rief Matt.
    Toonos Tochter stand nicht weit entfernt in einem schmutzigen Kellergang und rang mit einer dunklen Gestalt. Als sie abermals um Hilfe schrie, warf Matt sich nach vorn.
    Riva versuchte sich aus den Klauen der hageren Gestalt zu befreien, deren Gesicht Matt nicht sah, Der Vermummte stieß widerliche Laute aus, als er Matt und Gholan gewahrte. Er ließ Riva augenblicklich los. Ihre Kleider waren zerfetzt. Sie sank auf den schmutzigen Boden. Ihr Häscher wandte sich fauchend den Eindringlingen zu und griff nach seinem Schwert.
    »Gholan!«, schrie Matt. »Schieß!«
    Gholan reagierte mit der Präzision eines Scharfschützen. Seine Armbrust zuckte hoch.
    Plong! Der Bolzen raste durch die Luft und schlug in die Brust des Vermummten, drang aber nicht tief genug ein. Der Ledermann wurde in seinen Bewegungen kaum gehemmt. Schon sirrte seine Klinge durch die Luft.
    Gholan stieß eine Verwünschung aus, legte den nächsten Bolzenpfeil ein und feuerte ihn ab. Er bohrte sich in den Oberschenkel der Bestie.
    Matt nutzte den Augenblick, um Rivas Arm zu packen und sie aus der Gefahrenzone zu reißen. Schon legte Gholan den dritten Bolzen auf die Waffe.
    Der Vermummte wandte sich zur Flucht, und so traf der Bolzen seinen Rücken. Diesmal verschwand er fast zur Gänze im Körper des Nosfera. Die Gestalt stieß ein Gurgeln aus, lief noch ein paar Schritte weiter und stürzte dann zu Boden.
    »Maddrax?« Riva sprang ihn an wie ein Kind und schlang die Arme um seinen Hals.
    »Bei Wudan, wie froh ich bin, dich zu sehen!« Sie brach in Tränen aus. »Oh, es ist schrecklich hier! Ich wollte fliehen, aber…« Sie deutete

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