Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu ihr um. „Ich werde mich nicht setzen. Was ich zu sagen habe, wird nicht lange dauern. Ich bin nur hergekommen, um Ihnen einen Dienst zu erweisen. Sie könnten es auch als Warnung auffassen. Sie glauben, Sie hätten Ihre Schäfchen jetzt ins trockene gebracht, nicht wahr? Sie stehen hier in all dem Glanz, den Sie gestohlen haben, und denken, daß Sie endlich den von Ihnen im Leben angestrebten Platz eingenommen haben."
    „Elizabeth, ich ..."
    „Ah, jetzt nennen Sie mich nur noch beim Vornamen, nicht wahr? Wie schnell Sie die Gosse doch hinter sich gelassen haben!" Elizabeth richtete den funkelnden Blick auf das Gesicht der Duchess. „Sie kleiner Emporkömmling! Nun, lassen Sie mich Ihnen etwas sagen, Sie Gassengöre! Sie haben noch nicht begriffen, was es heißt, Brett Westmonts Gattin zu sein! Und nun komme ich ins Spiel, denn Sie dürfen mir glauben, daß ich es Ihnen erklären kann!" Langsam breitete sich ein häßliches Lächeln auf Elizabeths Lippen aus. „Wie erfahren sind Sie, kleine Ashleigh, beim Vortäuschen, blind zu sein? Denn das müssen Sie tun, und zwar oft! Jedesmal, wenn Ihr lüsterner, allen Weibern nachstellender Mann beschlossen hat, außerhalb Ihres Bettes auf seine Kosten zu kommen. Nanu, ich glaube, ich habe Sie schockiert, meine Liebe! Wie bedauerlich! Wußten Sie nicht, daß Ihr Frischangetrauter den Ruf genießt, einer der größten Schürzenjäger in London zu sein? Nein, wenn ich es recht überlege, in ganz England, aber die meisten seiner Mätressen hat er nun einmal in London gefunden, wie ich gehört habe. Wirklich, meine Liebe, haben Sie gedacht, daß er jetzt, weil er mit Ihnen verheiratet ist, Pamela Marlowe aus seinem Leben verbannen würde? Ich versichere Ihnen, daß er nicht daran denkt! Nein, genau in diesem Augenblick plant er einen kleinen Abstecher in die Stadt, um sich dort zu amüsieren. Ein Mann wie er mit so hitzigem Blut wartet nicht lange, um sich ... hm ... verschiedene Möglichkeiten zur Abkühlung zu verschaffen."
    Bis jetzt hatte Ashleighs Miene nur zornigen Schreck und Zweifel über Lady Elizabeths Äußerungen ausgedrückt. Doch der Umstand, daß Lady Elizabeth zufällig genau den Punkt getroffen hatte, der Ashleigh durch den Sinn gegangen war, und zwar die Vermutung, Brett könne ohne sie nach London fahren, führte zu dem Ergebnis, daß sie leichenblaß wurde.
    „Ah, ich sehe, daß ich ins Schwarze getroffen habe!" stellte Elizabeth triumphierend fest. „Sagen Sie, macht Ihr lüsterner Duke bereits Pläne, für eines seiner amourösen Abenteuer nach London zu reisen? Und das sogar schon am Morgen nach der Hochzeitsnacht? Sie kleine Närrin! Sie wissen nicht einmal, wie Sie sich darauf einstellen sollen, mit seiner Treulosigkeit fertig zu werden, nicht wahr? Sie haben gedacht, alles, was Sie zu tun hätten, sei, Ihre großen blauen Kulleraugen auf ihn zu richten, und dann würde er an Ihrer Seite bleiben. Nun, dann lassen Sie mich Ihnen eines sagen, Sie kleines Miststück! Ich hätte gewußt, wie ich mich auf seine Treulosigkeit einstellen muß. Ich wäre imstande gewesen, das zu tun, was jede Frau aus guter Familie mit einem ungetreuen Gatten zu tun hat. Ich hätte, um ihm die Kinder zu gebären, die er haben muß, meine ehelichen Pflichten widerstrebend, aber so oft wie nötig erfüllt und dann, wie ich Ihnen versichern kann, mit dem größten Vergnügen Augen und Ohren verschlossen und ihn seine Gelüste anderweitig befriedigen lassen. Wissen Sie, er hat ja nur aus dem Wunsch geheiratet, Kinder zu haben. Das ist der einzige Grund, warum ein dem ton angehörender Gentleman mit derart unersättlichen Gelüsten überhaupt heiratet - um seinen kostbaren Stammhalter zu bekommen."
    Ashleigh hatte das Gefühl, ihr würde übel. Die Kehle war ihr wie zugeschnürt, und sie meinte, ersticken zu müssen.
    „Sehen Sie? Nun habe ich Ihnen doch einen Dienst erwiesen. Nachdem Sie nun die Wahrheit wissen, können Sie sich darin üben, sie zu akzeptieren. Aber ich bezweifele, daß Sie sich damit abfinden können. Und sollte Ihnen das nicht gelingen, nun, dann gibt es Wege, wie Sie sich aus der Affäre ziehen können. Eine Scheidung ist unter Leuten, die sich den Skandal leisten können, nichts Ungewöhnliches. Und falls Sie sich entscheiden, sich von Brett zu trennen, Euer Gnaden, dann können Sie sich darauf verlassen, daß ich zur Stelle sein und ihn heiraten werde!" Elizabeth ging zur Tür. Dort angekommen, drehte sie sich um und lächelte hämisch.
    Dann

Weitere Kostenlose Bücher