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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beiden Lakaien sich neben Hettie und den alten Henry zurück, während Brett las:
    Lieber Brett,
    ich weiß nicht, wie ich es Dir beibringen soll. Ich kann nur sagen, daß ich Dich verlasse. Ich weiß jetzt, daß die Hochzeit ein Fehler war, und ich korrigiere ihn auf die einzige Weise, die mir einfällt. Ich möchte Dir alles gern genauer erklären, doch meine Gefühle sind im Augenblick zu aufgewühlt. Ich merke, daß mir die richtigen Worte fehlen.
    Bitte, versuch nicht, mich zu finden. Ich habe Megan und Patrick davon überzeugt, daß sie mich begleiten müssen. So bin ich sicher genug.
    Zum Schluß möchte ich nur noch sagen, daß ich hoffe, daß es Dir gelingen wird, die Ehe schnell annullieren zu lassen und Elizabeth Hastings zu heiraten, so wie du es geplant hattest. Ich bin sicher, sie ist für Dich viel geeigneter als ich.
    Ashleigh
    Bretts Miene war steinern, nachdem er den Brief zur Kenntnis genommen hatte, doch seine blaugrünen Augen glitzerten gefährlich, als er den Blick auf Henry Busby richtete. „Sattle sofort Arric!" befahl er scharf.
    Angesichts des Ausdrucks in seinen Augen, der Henry das Blut gefrieren ließ, wußte er, daß es unangebracht war, den Befehl in Frage zu stellen. Mit einem „Ja, Euer Gnaden" ging er sofort zur Tür.
    „Richte das Gepäck, Higgins, und brich, sobald du damit fertig bist, nach London auf!" lautete mm Bretts Befehl für den Kammerdiener. „Ich reise unverzüglich ab."
    Und mit weitausgreifenden Schritten folgte Brett Henry Busby durch das offene Portal. Während er zu den Stallungen strebte, tobte er in Gedanken. Ashleigh hatte sich also doch typisch verhalten. Wie alle Weiber, war auch sie von Grund auf verlogen. Nun, der Narr war er, weil er nicht vorausgesehen hatte, daß sie sich derart schnell so verhalten würde. Ah, sie meinte, ihn schon am Tage nach der Hochzeit verlassen zu können? Nun, er würde sie eines anderen belehren! Er würde sie finden, und sobald er sie aufgespürt hatte, sie bereuen machen, daß sie ihn je zu Gesicht bekommen hatte. Kein Weib sollte ihm je so falsch mitspielen und damit durchkommen können! Kein Weib! Grimmig die Zähne zusammenbeißend, beschleunigte er den Schritt.
    Unsicher stand Ashleigh neben Benshees Box im Stall der kurz vor London gelegenen, „White Horse" genannten Herberge, in der sie und ihre Begleiter sich für die Nacht einquartiert hatten. Sie hielt noch immer die Nachricht in der Hand, die die Frau des Wirtes ihr in dem Moment, als sie sich zum Zubettgehen bereit gemacht hatte, ins Zimmer gebracht hatte. In Megans etwas ungelenker Handschrift stand auf dem Zettel geschrieben:
    Patrick ist ein Mittel für das Bein seines Hengstes holen gegangen. Aber ich brauche Deine Hilfe. Triff mich im Stall.
    Megan.
    Ashleigh, ihr Bruder und die Freundin hatten diesen nicht vorgesehenen Halt auf dem Weg zu einer anderen, in der Nähe der Londoner Docks gelegenen Herberge gemacht, wo Patrick, wie er wußte, den ersten Maat seines „Ashleigh Anne"
    genannten Schoners finden würde. Der Schoner war das eigentliche Ziel, doch da er unter amerikanischer Flagge segelte, hatte Patrick ihn in einer der vielen versteckten Buchten an der Küste von Devon, die er aus seinen Schmugglerzeiten kannte, vor Anker gehen lassen müssen. Da sein vertrauenswürdiger erster Maat während der Liegezeit der „Ashleigh Anne" in London wohnte, hatte Patrick mit der Schwester und ihrer Freundin den Umweg gemacht, ehe er mit ihnen für immer nach Amerika segeln wollte. Doch dann hatte, kurz nach Anbruch der Dämmerung, Angus, der von Patrick hochgeschätzte kastanienbraune Hengst, nach einem besonders unebenen Stück der ungepflasterten Nebenstraße, auf der sie geritten waren, zu lahmen begonnen, und man war gezwungen gewesen, im „White Horse" für die Nacht Rast einzulegen.
    Nach dem im Schankraum der Herberge eingenommenen Abendessen hatte Ashleigh den Bruder und die Freundin verlassen, um früh zu Bett zu gehen. Es war ein langer, ermüdender Tag für sie gewesen, sowohl in körperlicher als auch in emotioneller Hinsicht, und sie war zu Tode erschöpft. Doch dann hatte sie Megans Nachricht erhalten, und nun stand sie hier im Stall. Aber Megan war nirgendwo zu sehen, auch Patrick nicht, und auch keine andere Person, um genau zu sein.
    Da Ashleigh es eigenartig fand, daß nicht einmal der alte Stallknecht in der Nähe war, mit dem sie nach der Ankunft gesprochen und dem sie strenge Anweisungen gegeben hatte, wie Benshee trocken zu reiben sei,

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