005 - Gekauftes Glück
umgedreht haben, weiß ich, daß ich nicht der letzte sein werde, der Ihnen dieses Kompliment macht."
Ashleigh nahm es lächelnd zur Kenntnis, schaute sich im Raum um und merkte, daß der Duke of Ravensford die Wahrheit gesprochen hatte.
Alle Männer und die meisten Frauen starrten zu ihr und Megan herüber.
„Wenn ich mich nicht irre", fuhr Brett fort, „werden wir bald von einer Menge Herren belagert werden, die alle darum bitten, Ihnen vorgestellt zu werden, Miss O'Brien. Sind Sie auf den Andrang vorbereitet?"
Flüchtig ließ Megan den Blick noch einmal durch den Raum schweifen und schaute dann den Duke an. „Männer, die mich bewundern, sind für mich kein Problem, falls Sie das gemeint haben sollten, Euer Gnaden. Aber ich hatte eher im Sinn, meinerseits jemanden vorzustellen." Sie sah Ashleigh an. „Ah, sehen Sie, da ist jemand, von dem ich überzeugt bin, daß unsere Kleine hier ihn noch nicht kennengelernt hat, und ..."
Brett bemerkte die Röte, die jäh Miss O'Briens Wangen überzogen hatte. Hm, so lagen also die Dinge? Nachdem er vorhin Miss O'Brien und Patrick im oberen Korridor begegnet war, hatte er schon einen Verdacht gehabt, doch der Freund war ungewöhnlich einsilbig gewesen, als er ihn über das Zusammentreffen mit der hochgewachsenen Schönheit ausgefragt hatte. Er schmunzelte, legte ihr leicht die Hand auf die Schultern und raunte ihr, sich vorbeugend, ins Ohr: „Ich glaube, Sie finden das, wonach Sie suchen, im Kleinen Salon auf der anderen Seite der Halle.
Dort haben sich einige Gäste mit Percy Shelley auf eine Diskussion über seine Ansichten bezüglich der irischen Frage eingelassen."
„Ah, das ist ein Thema ganz nach meinem Herzen", sagte Megan, und ein entzückendes Lächeln erschien auf ihren Lippen. „Ashleigh, Euer Gnaden." Sie nickte. „Ich bitte darum, mich für eine kleine Weile zu entschuldigen. Ich werde jedoch zurück sein, ehe man bemerkt hat, daß ich fort war." Und mit leise raschelnden Röcken wandte sie sich um und verließ den Raum.
„Megan, was ...?" Verwirrt schaute Ashleigh den Herzog an. „Was hat das zu bedeuten? Ich ... ich habe sie sich noch nie so seltsam betragen gesehen."
Er lachte leise. „Ich glaube, sie hat vor, Ihnen die Antwort durch eine Überraschung zu geben, und mir liegt es fern, einer Dame die Überraschung zu verderben. Ich befürchte, Sie werden noch eine kleine Weile warten müssen, meine Liebe.
Ich denke ..."
„Brett!" wurde er von einer Männerstimme unterbrochen. „Mein Gott, es ist eine Weile her, nicht wahr?"
Er und Miss St. Clair drehten sich um und sahen einen mittelgroßen blonden Mann mittleren Alters sich ihnen nähern. An seiner Seite befand sich Lady Elizabeth Hastings.
„Ich sehe, Mylord, daß Sie es endlich geschafft haben, zu uns zu kommen." Der Ton des Duke of Ravensford war kühl gewesen, sogar ein wenig gelangweilt, wie Ashleigh fand, als er dem Alteren mit knappem Nicken geantwortet hatte.
„Teufel, ich schwöre, ich wäre ein bißchen früher gekommen, doch die Damen wollten das nicht." Der Mann warf Lady Elizabeth einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Aber, Vater", sagte sie, „du weißt doch, daß du diese langen Parties nicht ausstehen kannst. Lady Margaret und ich hatten nur dein Bestes im Sinn."
„Miss Ashleigh St. Clair", warf Brett ein, „erlauben Sie mir, Sie mit Lord David Hastings, Lady Elizabeths Vater und meinem Nachbarn, bekannt zu machen."
Ashleigh erwies dem Lord die Ehre.
Er musterte sie einen Moment, ehe er sich übertrieben eifrig über ihre Hand neigte.
„Entzückt, meine Liebe", murmelte er, und ihr fiel auf, daß sein Atem nach Cognac roch. Dann wandte er sich an den Duke of Ravensford. „Sie ist eine echte Schönheit, das ist sie!" Und dann zu Elizabeth: „Es ist wenig verwunderlich, daß du eine Stinkwut auf sie hast." Diese Bemerkung war von einem kleinen, verschlagenen Grinsen begleitet worden.
Elizabeth verengte die silbergrauen Augen, als sie Miss St. Clair ansah. Gerade war sie im Begriff, etwas zu äußern, da wandte ihr Vater sich jedoch abrupt ab und gab einem mit einem Tablett vorbeigehenden Lakai ein Zeichen. „Ich würde sagen, guter Mann, daß ich eins dieser Gläser nehmen werde", sagte er, ging rasch zu dem Lakaien und streckte die Hand nach dem Tablett aus.
Der Ausdruck in Elizabeths Gesicht wechselte und wurde verärgert. „Vater, wirklich, mußt du das?" Sie drehte sich um, folgte ihm und fragte: „Oh, wo ist eigentlich Tante Margaret?"
Brett warf Miss
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