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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kreis.
    Gleichzeitig lachend und weinend, rief sie: „Oh, Patrick!
    Ich dachte, du seist tot! Oh, ich liebe dich so sehr!"
    „Ich liebe dich auch, meine Süße, mein geliebtes Schwesterchen!" Seine tiefe Stimme dröhnte durch den Raum, und er schämte sich nicht, daß ihm die Tränen über die Wangen rannen. „Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben! Wußtest du das?"
    Schließlich stellte er Ashleigh vor sich auf die Füße und ließ staunend den Blick über ihre zierliche Gestalt schweifen. „Du bist eine Schönheit geworden, Kleines", sagte er schließlich leise. „Jeder Zoll die Schönheit, die zu werden du schon in deiner Jugend versprochen hast." Plötzlich glitt sein Blick zum Herzog, und nachdem er wieder zur Schwester zurückgeschweift war, fragte er: „Aber wie ist es möglich, daß du hier bist, in Ravensford Hall? Ich hatte die Absicht, in den nächsten Tagen auf der Suche nach dir London auseinanderzunehmen."
    Ashleigh starrte ihm in die dunkelblauen Augen, die den ihren so ähnlich waren. Wie sollte sie anfangen, ihm zu erklären, wie es gekommen war, daß sie sich hier befand? Zeit ... sie brauchte Zeit, um darüber nachzudenken, doch da sie seine erwartungsvolle Miene sah, wußte sie, daß sie in diesem Moment seine Frage nicht gänzlich unbeantwortet lassen konnte, und entschied sich daher, ihm den Teil der Wahrheit mitzuteilen, der ihr im Augenblick am sichersten erschien. Nach einem Blick auf den Herzog wandte sie die Augen wieder dem Bruder zu. „Es wird dich freuen zu hören, Patrick", sagte sie lächelnd, „daß ich zur Zeit das Mündel Seiner Gnaden bin."
    Nach dieser Bemerkung blieb er sekundenlang stocksteif stehen und ließ die Bedeutung der Worte auf sich wirken. Dann verhärtete sich seine Miene, und einen Moment später richtete er den kalten Blick seiner blauen Augen auf den Mann, der sein lebenslanger Freund gewesen war. „Ich glaube", sagte er ruhig, doch in den leise vorgebrachten Worten hatte ein harter Unterton mitgeschwungen, „daß ich Sie töten muß, Euer Gnaden."
    Raunen und aufgeregtes Geflüster waren zu vernehmen, und von allen Seiten richteten sich neugierige und bestürzte Blicke auf die kleine Gruppe. Die beiden Männer wechselten einige halblaut gesprochene Worte, und dann drängte Megan den Herzog und Ashleighs Bruder hastig aus dem Salon.
    Nun oblag es nur noch Ashleigh und der grimmig aussehenden Lady Margaret, sich bis zum Ende des Abends um das Wohlbefinden der Gäste zu kümmern. Für Ashleigh wurde es einer der schwierigsten Abende, seit sie erwachsen war. Stunde für Stunde zwang sie sich erfolgreich, die perfekte Gastgeberin zu spielen, machte Konversation und achtete darauf, daß die Lakaien ihren Dienst ordentlich versahen.
    Sie rang sich ein Lächeln ab, obwohl ihr nicht danach zumute war, während die Minuten verstrichen, das Herz ihr bis zum Hals klopfte und sie verzweifelt daran dachte, was im Moment in einem anderen Teil von Ravensford Hall geschehen mochte. Sie rechnete jeden Augenblick damit, einen heftigen Streit zu hören, oder, was noch schlimmer gewesen wäre, das Knallen von bei einem Duell abgegebenen Schüssen.
    Geschickt wich sie den vielen an sie gerichteten Fragen aus oder parierte sie geistesgegenwärtig. Natürlich wollte man wissen, wie sie sich nun fühle, da sie wußte, daß sie die Tochter eines Baronets sei, und warum sie den Titel nicht früher getragen habe. Ständig wurde sie mit solchen Fragen überhäuft, doch irgendwie gelang es ihr, die Zeit zu überstehen, bis schließlich auch der Ball beendet war. Aber selbst bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nichts von oben gehört. Keiner der drei war zurückgekommen, Patrick nicht, Megan nicht und auch der Duke of Ravensford nicht. Nachdem offenkundig geworden war, daß der Hausherr die Gäste im Stich gelassen hatte, verabschiedete sich ein Mitglied des ton nach dem anderen höflich, und jeder Abschied war begleitet von mitfühlenden, auf Ashleigh, Lady Margaret und Lady Elizabeth gerichteten Blicken.
    Schließlich waren die drei Frauen allein, und dieser Umstand machte die Bühne für eine Tirade seitens Lady Elizabeth frei, sie sei unerträglich erniedrigt worden.
    Wütend stürmte sie davon, um den Herzog zur Rede zu stellen. Den Mund vor Zorn verkniffen, folgte ihr Lady Margaret. Nach einer Weile verließ auch Ashleigh den Salon und stellte plötzlich fest, daß der Duke of Ravensford sich, umgeben von seiner Großtante, Lady Elizabeth, Megan und Patrick, in der Bibliothek

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