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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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eine spürbare Ausstrahlung, war eine starke Persönlichkeit.
    Wir würden kein schlechtes Paar abgeben, dachte die Schauspielerin und öffnete die Wohnwagentür. Die Sache hat nur einen Haken, überlegte sie weiter, und der heißt Vicky Bonney.
    Phyllis wußte, daß Tony und Vicky schon seit vielen Jahren zusammen lebten, und sie fragte sich, ob sie bei dem Detektiv Chancen haben konnte. Wie sehr liebte Tony seine Freundin? Lebten die beiden nur noch aus Gewohnheit zusammen? Wenn noch Liebe im Spiel war, warum hatte Tony Ballard Vicky Bonney dann nicht schon längst geheiratet? War es Rücksichtnahme, die ihn auf eine Ehe verzichten ließ? Gründete er wegen seines gefahrvollen Berufs keine Familie?
    Wie auch immer, Phyllis wollte sich auf keinen Fall wie ein Keil zwischen die beiden Schieben.
    Sie beabsichtigte, die Situation offenzuhalten.
    Wenn Tony Ballard ihre Freundschaft haben wollte, würde sie sie ihm geben – und auch mehr. Aber die Initiative mußte von ihm kommen. Phyllis würde ihm lediglich zeigen, daß er willkommen war.
    Sie betrat den Wohnwagen und legte sich aufs Bett.
    Christopher Clarks Regieanweisungen hallten – durch ein Megaphon verstärkt – in der Bucht.
    Phyllis versuchte abzuschalten. Für gewöhnlich gelang ihr das sehr gut, denn sie verstand sich auf autogenes Training. Doch diesmal hatte sie große Mühe, sich zu konzentrieren.
    All die grauenvollen Dinge, die passiert waren, drängten sich immer wieder in ihren Sinn. Sie mußte an Bill Carmichael denken, an Jack Carrick und an Peter Pratt, und natürlich fiel ihr auch ein, was für ein schreckliches Ende Buster Prym und Ian Parker genommen hatte.
    Sie fragte sich, wo Parker und Prym jetzt waren.
    Was war aus ihnen geworden?
    Wo befanden sich Carmichael, Carrick und Pratt? Würden sie wiederkommen und weitermorden?
    Die Schauspielerin schauderte. Vor ihrem geistigen Auge lief die Szene auf der Klippe ab. Tony Ballard und Mr. Silver waren von diesen wallenden Dämpfen verschlungen worden, und Phyllis hatte – wie alle Mitglieder der Film-Crew – befürchtet, die beiden nie mehr wiederzusehen. Aber sie hatten es geschafft, sich aus der dampfenden Umklammerung zu befreien.
    Sie mußten es auch schaffen, mit dem Namenlosen fertigzuwerden!
    Phyllis schloß die Augen. Sie schlief ein, ohne es zu bemerken.
    Doch plötzlich schreckte sie hoch. Aus einem unerfindlichen Grund. Sie hatte Angst, ohne zu wissen, wovor, fühlte sich auf eine unheimliche Weise bedroht.
    Gefahr.
    Lebensgefahr!
    Phyllis’ Herz schlug hoch oben im Hals. Was würde passieren?
    Würde sie das nächste Opfer sein? Wo war die schreckliche Bedrohung, die sie so deutlich spürte?
    Ihr Blick richtete sich nach oben, zur Caravandecke. Im selben Moment fuhr ihr ein Eissplitter ins Herz. Die Decke war pechschwarz. Doch es handelte sich nicht um eine leblose Farbe; sie war ständig in Bewegung. Phyllis erkannte Tausende von schwarzen Schmetterlingen, deren seidige Flügel fortwährend zuckten und flatterten.
    Horror-Schmetterlinge waren es, deren Facettenaugen dämonisch glühten und von denen sich Phyllis Brooks feindselig angestarrt fühlte.
    Die Schauspielerin lag steif wie ein Brett da.
    Sie wagte sich nicht zu bewegen.
    Der kalte Schweiß brach ihr aus allen Poren.
    Diese Biester hatte der Namenlose geschickt. Phyllis rechnete damit, daß die Horror-Schmetterlinge sie angreifen würden. Sie wollte Tony Ballard oder Mr. Silver zu Hilfe rufen, doch kein Laut kam über ihre bebenden Lippen. Zitternd lag sie auf dem Bett, und eine innere Stimme sagte ihr: ›Wenn sie dich angreifen, bist du verloren!‹
    ***
    Zwei Motorboote auf dem Meer. Groß, weiß, schnittig. Vollbesetzt mit Filmleuten. Auch wir befanden uns an Bord. Stumme Motoren.
    Die Boote schaukelten dicht nebeneinander. Ich warf einen Blick zurück. Ein Foto von dieser Bucht hätte jeden Touristen zum Träumen gebracht. Das Böse hatte sich hier den schönsten Platz ausgesucht. Die Bucht war paradiesisch.
    Aber wie alles Schöne, hatte auch sie eine Schattenseite.
    Rosen haben Dornen. Die appetitlichst aussehenden Pilze sind giftig. Die am herrlichsten gezeichneten Schlangen beißen tödlich…
    Die Unterwasseraufnahmen sollten gedreht werden.
    Es war siebzehn Uhr, und Thornton Bowles, der gleichfalls mit an Bord war, drängte den Regisseur, endlich mit der Arbeit zu beginnen, aber Christopher Clark zögerte noch.
    »Wieviel Zeit wollen Sie noch vergeuden?« herrschte Bowles ihn an. »Sehen Sie endlich zu, daß

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