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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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noch nicht, aber ich bin sicher, daß Mr. Silver und mir zum gegebenen Zeitpunkt etwas einfallen wird.«
    Phyllis schaute mich bewundernd an. Sie konnte nicht verstehen, wie ein Mensch so viel Mut haben konnte. Oder war es in ihren Augen Wahnsinn, sich mit den Mächten der Finsternis anzulegen?
    Mochte sein, daß sie damit nicht ganz unrecht hatte: Vielleicht gehörte wirklich ein bißchen Verrücktheit dazu, sich der schwarzen Macht immer wieder entgegenzustellen, jedesmal aufs Neue sein Leben zu riskieren. Aber wenn es Männer wie mich nicht gegeben hätte, was wäre dann aus unserer Welt geworden? Das Böse hätte sich ungehindert über den gesamten Globus ausbreiten können, und es hätte nicht gezögert, dies auch grauenhaft wuchernd zu tun.
    »Ich hoffe, Sie schaffen, was Sie sich vorgenommen haben, Tony«, sagte die bekannte Schauspielerin. Sie war ein nettes, unkompliziertes Mädchen. Ich fühlte mich in angenehmer Weise zu ihr hingezogen, sah in ihr einen Kumpeltyp, der mit einem durch dick und dünn ging. In ihrer Art erinnerte sie mich an meine Freundin Vicky, mit der man auch Pferde stehlen konnte.
    »Wie lange schätzen Sie, werden die Dreharbeiten noch dauern, Phyllis?« fragte ich.
    »Geplant waren noch vier Tage. Wenn Clark in dem Tempo aber weiterarbeitet, müßten wir morgen schon fertig sein. Oder gar bis heute abend – falls Clark ein paar Szenen ausläßt, die man zur Not auch im Studio aufnehmen kann.«
    Die Schauspielerin produzierte einen ihrer weltbekannten Seufzer. »Ich würde dem Himmel ewig dankbar sein, wenn ich die kommende Nacht bereits weit weg von hier verbringen könnte.«
    »Haben Sie noch viel zu drehen?«
    »Wenn es nach mir ginge, wäre ich hier fertig. Ich bin gespannt, wie sich Clark entscheidet, wenn die Unterwasseraufnahmen dran sind.«
    Ich horchte auf. »Es stehen auch noch Unterwasseraufnahmen auf dem Programm?«
    Phyllis Brooks nickte. »Kennen Sie die Story nicht?«
    »Nein, es fand noch niemand Zeit, sie mir zu erzählen.«
    »Dann will ich es tun. Es geht ganz kurz um einen Goldschatz, der auf dem Meeresgrund liegt. Zwei Gruppen wollen ihn sich holen. Ich spiele die Frau eines berühmten Forschers, deren Mann von der Gegenpartei ermordet wird, worauf sie die Schatzsuche allein fortsetzt und nach viel Turbulenz mit ihren Leuten ans Ziel kommt, während die Gegner beim großen Finale auf der Strecke bleiben.«
    Unterwasseraufnahmen!
    Ich hörte nur mit halbem Ohr zu. Das barg allergrößte Gefahren in sich. Es war ein waghalsiges Risiko, ins Wasser zu gehen, dafür gab es Beispiele: Bill Carmichael, Jack Carrick und Peter Pratt!
    Machte der Namenlose aus jedem Menschen ein eisenschweres mordendes Geschöpf, oder suchte er sich die Personen aus?
    Ich nahm mir vor, mit Christopher Clark zu reden und ihn auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Von ihm konnte ich sicherlich Einsicht erwarten, aber Thornton Bowles würde sofort wieder querschießen.
    »Man sollte die Unterwasseraufnahmen lieber in einem Studiobecken drehen«, sagte ich.
    »Clark hätte dagegen gewiß nichts einzuwenden«, meinte Phyllis Brooks.
    »Aber?«
    »Er kann nichts ohne Bowles’ Okay machen, und das wird er nicht kriegen.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die Vorbereitungen für die Unterwasseraufnahmen bereits abgeschlossen sind.«
    Mir gab es innerlich einen Ruck. »Heißt das, es war schon wieder jemand im Wasser?«
    »Nein. Man hat die Schatzkiste , um die es in unserem Film geht, vom Boot aus mittels Kran versenkte, und man hat auch schon eine Unterwasserkamera hinuntergelassen. Die Bergungsarbeiten würden so viel Zeit in Anspruch nehmen, daß Thornton Bowles glatt durchdreht. Er wird daher darauf bestehen, daß die Aufnahmen gemacht werden.«
    Schöne Aussichten waren das.
    ***
    Nach ihrem Gespräch mit Tony Ballard begab sich Phyllis Brooks zu ihrem Wohnwagen. Sie wollte sich ein bißchen hinlegen und entspannen. Dieser Privatdetektiv aus London hatte dieselbe Wellenlänge wie sie, das hatte sie sofort gespürt. Sein Mut imponierte ihr, und sie traute ihm zu, daß er die schwarze Macht, die sich in der Bucht des Unheils eingenistet hatte, besiegen konnte.
    Dieser Tony Ballard schien aus einem besonderen Holz geschnitzt zu sein.
    Phyllis blieb vor dem Eingang ihres Caravans stehen.
    Ein schmales Lächeln huschte über ihr ausdrucksstarkes Gesicht.
    Sie hätte nichts dagegen gehabt, wenn sich zwischen ihr und Tony Ballard etwas angebahnt hätte. Er war ein attraktiver Mann, selbstbewußt, besaß

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