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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verdammte Habgier verachtete.
    ***
    »Wir müssen da runter, Tony«, sagte Mr. Silver.
    Ich nickte. »Ganz klar.«
    »Wenn du denkst, daß es für dich zu gefährlich ist, versuche ich dem Namenlosen allein das Handwerk zu legen,«
    Ich schüttelte grimmig den Kopf. »Nein, Silver. Ich will dabei sein, wenn es IHM an den Kragen geht. Vielleicht bin sogar ich es, der IHN zur Hölle schickt.«
    Ich zog mich aus, verlangte von Ronald Gwillim den Neoprenanzug, die Flossen, das Atemgerät und die Taucherbrille.
    Mr. Silver wandte sich an Christopher Clark, der noch schwer geschockt war. Totenblaß sah er aus. Der Ex-Dämon bat den Regisseur, eine Harpune aufzutreiben. Ich war mit dem Anziehen noch nicht fertig, da hielt Mr. Silver bereits die Harpune in seinen mächtigen Pranken. Sobald ich einsatzbereit war, drückte mir der Ex-Dämon die Waffe in die Hand. Unter meinem Anzug streckte der Colt Diamondback. Ich würde ihn im Wasser nicht verwenden können. Trotzdem behielt ich ihn bei mir. Macht der Gewohnheit.
    Ich nahm die Harpune in Empfang, und Mr. Silver präparierte mit seiner Magie sechs Metallpfeile mit scharfen Widerhaken. Fünf Pfeile steckte ich in meinen Gürtel. Mit dem sechsten lud ich die Waffe.
    »Kann’s losgehen?« fragte der Ex-Dämon.
    »Von mir aus ja«, gab ich zurück.
    Der Hüne trug eine knappe Badehose. Wie ein riesiger Herkules sah er aus. Kein Gramm Fett an den Rippen. Ein prachtvoll modellierter Körper, in dem unglaubliche Kräfte steckten. Jeder Muskel hart und durchtrainiert. Jeden Bodybuilder hätte bei Mr. Silvers Anblick der Neid gefressen.
    Wie schon erwähnt, braucht der Ex-Dämon kein Atemgerät.
    Er sprang als erster ins Wasser.
    Ich schaute Christopher Clark an, streckte die Faust vor, und mein Daumen wies nach oben. Damit wollte ich dokumentieren, daß ich optimistisch war. Es gab niemanden an Bord der beiden Boote, der uns nicht Glück wünschte. Selbst Thornton Bowles schloß sich davon nicht aus, aber er hatte dafür ein anderes Motiv als die Film-Crew.
    Ich drehte mich um und ließ mich ins Wasser fallen.
    Wie ein Stein sank ich in das Reich des Todes hinab.
    Stille um mich herum. Kein Leben. Nur Mr. Silver und ich. Und eine tödliche Gefahr, die uns belauerte. Vielschichtig war das Grauen, das auf uns wartete, und es war nicht sicher, ob wir je an die Meeresoberfläche zurückkehren würden. Vielleicht würde schon bald ein weiterer leerer Taucheranzug nach oben steigen…
    Ich blickte mich mißtrauisch um. Alles in mir war auf Abwehr eingestellt. Leicht würde ich es dem Namenlosen nicht machen, das stand fest. Wenn er mich kriegen wollte, mußte er sich mehr anstrengen, als er es auf der Klippe getan hatte.
    Mr. Silver schwamm zwei Meter unter mir.
    Ein kraftstrotzender Brocken, an dem sich schon viele unserer Gegner die Zähne ausgebissen hatten. Meine Schlagkraft erhöhte sich durch ihn um ein Vielfaches. Er war die stärkste Waffe, die ich gegen die Mächte der Finsternis einsetzen konnte.
    Sein Silberhaar bewegte sich mit jeder Schwimmbewegung vor und zurück. Er drehte sich um und vergewisserte sich, daß ich in seiner Nähe war. Ich machte das Okay-Zeichen. Er schwamm weiter. Ich folgte ihm und paßte höllisch auf. Vielleicht kam irgendwo etwas Rotes auf uns zu. An und für sich ist Rot meine Lieblingsfarbe, doch diesmal war ich dagegen allergisch.
    Der Ex-Dämon stellte eine telepathische Verbindung zwischen sich und mir her. Über diese »Leitung« konnten wir uns verständigen.
    »Alles in Ordnung, Tony?«
    »Mein Herz schlägt wie eine Dampframme.«
    »Verständlich.«
    »Haben wir nicht schon die Position erreicht, wo die Stuntmen vom Bösen attackiert wurden?«
    »Du hast recht, das ist die Stelle.«
    »Dann wird wohl gleich was passieren.«
    »Muß nicht sein. Der Namenlose wird wohl kaum so einfallslos sein und immer dieselbe Show abziehen.«
    »Vielleicht läßt er uns näher an sich heran.«
    »Das wäre mir recht«, erwiderte der Ex-Dämon.
    »Kannst du ihn nicht orten?«
    »Nein, aber ich fühle, daß sich sein Versteck bei den Klippen befindet.«
    »Dann nichts wie hin.«
    »Okay.«
    Mr. Silver übernahm die Führung. Er versuchte den Namenlosen anzupeilen, hatte damit aber keinen durchschlagenden Erfolg.
    Erwartete das personifizierte Böse uns? Bestimmt wußte ES über unser Tun Bescheid. In dieser Bucht geschah wohl nichts, wovon der Namenlose keine Kenntnis hatte. ER schien uns nicht besonders ernst zu nehmen. Nun gut, in meinem Fall konnte er

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