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005 - Im Reich des Todes

005 - Im Reich des Todes

Titel: 005 - Im Reich des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Kampfkraft, um dieses Kunststück fertigbringen zu können?
    Der Regisseur schaute auf Gwillim. Dem Kameramann hatte das Erlebnis übel mitgespielt. Ronald Gwillim stierte vor sich hin und reagierte kaum, wenn ihn jemand ansprach. Nur ab und zu schüttelte er verständnislos den Kopf, und der blanke Horror schaute ihm aus den Augen.
    »Christopher!« rief plötzlich ein Mitglied der Film-Crew.
    Der Ruf riß den Regisseur aus seinen Gedanken, der Klang der Stimme alarmierte ihn. War Ballard und Mr. Silver etwas zugestoßen?
    Christopher Clark drehte sich beunruhigt um. Der Mann, der ihn gerufen hatte, wies auf die Klippen. Clark entdeckte Phyllis Brooks.
    Die Schauspielerin schien den Verstand verloren zu haben. Sie sprang von Felsen zu Felsen.
    »Großer Gott, was tut sie?« stieß Christopher Clark erschrocken hervor. »Was hat sie vor?«
    Alle sahen Sekunden später, was Phyllis Brooks tun wollte.
    Das rothaarige Mädchen stürzte sich kopfüber ins Meer. In dieses gefährliche, tödliche Wasser!
    »Meine Güte!« stöhnte der Regisseur.
    »Da!« rief jemand.
    An Gwillim ging das alles vorbei, ohne daß er davon Notiz nahm, aber Clark nahm es auf, und ihm sträubten sich die Haare, denn eine Dreiecksflosse schnitt durch die Fluten. Die Flosse eines Hais.
    Und noch eine. Eine dritte. Aber es waren keine gewöhnlichen Flossen. Diese hier glühten. Und sie nahmen Kurs auf Phyllis Brooks!
    ***
    Christopher Clark startete die Zwillingsmotoren.
    »Was haben Sie vor?« bellte Thornton Bowles.
    »Müssen Sie das wirklich fragen?« gab der Regisseur aufgeregt zurück. »Sind Sie denn mit Blindheit geschlagen? Phyllis Brooks braucht Hilfe!«
    Das Motorboot raste los. Thornton Bowles war damit nicht einverstanden. »Das ist zu gefährlich, Clark, stoppen Sie die Maschinen!«
    »Mann, ich höre wohl nicht richtig. Wollen Sie Phyllis ihrem Schicksal überlassen?«
    »Niemand kann ihr mehr helfen.«
    »Ich versuchte es trotzdem.«
    »Ich verbiete es Ihnen!« schrie Bowles.
    »Haben Sie Angst um Ihre Fettschwarte?«
    »Was erlauben Sie sich, Clark!«
    »Ich habe die Nase voll von Ihnen!« schrie der Regisseur. »Wenn Sie mich nicht sofort in Ruhe lassen, verpasse ich Ihnen ein Ding, das Sie Ihr Leben lang nicht vergessen. Ich dresche Ihnen Ihre miese Nase ins Gehirn!«
    »Sie stoppen auf der Stelle!«
    »Den Teufel werde ich!«
    Thornton Bowles warf sich auf den Regisseur. Er schlug mit seinen fetten Fäusten auf ihn ein. Er packte ihn am Hals und würgte ihn.
    »Sind Sie wahnsinnig?« Krächzte Clark. Wutentbrannt versetzte er dem Filmproduzenten einen gewaltigen Rammstoß, um sich von ihm befreien. Das gelang ihm auch, aber nicht so, wie er sich das vorstellte. Bowles wurde herumgerissen. Er bekam mit seinem dicken Bauch die Unwucht, prallte gegen die Reling, kippte über sie und fiel mit einem entsetzten Schrei ins Meer.
    »Himmel!« entfuhr der Christopher Clark. »Das wollte ich nicht!«
    Die Glutflossen drehten sich augenblicklich. Thornton Bowles war näher als Phyllis Brooks. Die Haie schossen heran. Der Produzent tauchte auf. Sein Gesicht war angstverzerrt. Er spie eine Wasserfontäne aus, und dann brüllte er seine Todesangst heraus, während ihm die Teufelshaie immer näher kamen.
    Clark stoppte die Maschinen.
    Vier, fünf Männer wollten dem schreienden Produzenten helfen.
    Sie streckten ihm ihre Hände entgegen. Sie schrien auf ihn ein. Er hörte sie nicht. Endlich gelang es einem, Thornton Bowles zu packen. Gleichzeitig erreichte den Mann der erste Teufelshai.
    Bowles’ Schrei wurde schrill.
    Der Killerfisch riß ihn unter Wasser. Ein zweiter, dritter Hai war sofort zur Stelle. Sie zerfetzten den Produzenten. Niemand konnte es verhindern.
    ***
    »Phyllis!« rief Christopher Clark und brachte die Zwillingsmotoren wieder auf Touren. Das Motorboot raste auf die Schauspielerin zu.
    Es war ein tödliches Wettrennen mit den Haien, die sich, nachdem sie Thornton Bowles zerfleischt hatten, sofort wieder auf das rothaarige Mädchen konzentrierten.
    Clark drehte voll auf.
    Sie mußten vor den Teufelshaien bei Phyllis sein, sonst war auch sie verloren. Noch nie waren Sekunden so wertvoll gewesen. Der Bug des dröhnenden Bootes warf gischtende Wellen auf. Clark hielt genau auf das Mädchen zu. Er drehte im richtigen Moment bei, stellte die Motoren ab. Drei Männer beugten sich über die Reling.
    »Schnell!« schrie Christopher Clark. »Macht schnell! Die Haie kommen!«
    Die Glutflossen schossen beängstigend rasch heran.

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