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0050 - Der Gelbe Satan

0050 - Der Gelbe Satan

Titel: 0050 - Der Gelbe Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die mich schockierte.
    Ratten.
    »Was haben die Ratten mit diesem Beerdigungsinstitut zu tun?« erkundigte ich mich, als ich meine erste Überraschung überwunden hatte.
    »Mit dem Institut gar nichts.« Shao lächelte geheimnisvoll und faßte mich an der Hand. »Kommen Sie mit, Mr. Sinclair. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Ihr Englisch war ausgezeichnet. Sie mußte es im Mutterland selbst gelernt haben. Auch die Berührung überraschte mich. Ich hatte eine kalte Haut erwartet, ähnlich der eines Dämons oder eines Vampirs, doch ihr Händedruck war angenehm warm und fest. Neben dieser Frau konnte man nicht ruhig bleiben. Ich fühlte, wie mein Blut durch die Adern raste.
    Gewaltsam riß ich mich zusammen. Ich durfte nicht vergessen, aus welchem Grund ich hierhergekommen war.
    Wir schritten in den Hintergrund des Raumes. Dieser Verkaufsraum war in der Tat größer als es den ersten Anschein hatte. Ich sah mehrere schwarz lackierte Türen, die zu anderen Räumen abzweigten, aber wir passierten die Türen.
    Wo wollte mich Shao hinführen?
    Sie blieb stehen. »Sind Sie nicht aus einem bestimmten Grund zu uns gekommen?«
    »Ja.«
    »Sehen Sie, Mr. Sinclair. Sie sollen nicht enttäuscht werden.«
    Ich fühlte mich plötzlich unwohl. Vielleicht fiel mir auch das Rascheln, das nach wie vor aus den Wänden drang, auf die Nerven. Auf jeden Fall fragte ich schärfer als beabsichtigt: »Sie wollen mich zu den Vampiren bringen?«
    »Das hatte ich vor.«
    Meine nächste Frage klang etwas lauernd. »Wenn ich Vampire sehe, muß ich sie bekämpfen, verstehen Sie, warum?«
    Sie lächelte nur geheimnisvoll.
    Teufel, ich wurde aus dem Mädchen nicht schlau. Was hatte Shao vor? Auf welcher Seite stand sie? Wenn sie mich tatsächlich zu den Blutsaugern brachte, und ich ließ das zu, dann lief ich mit offenen Augen in die Falle. Wieder einmal war ich auf Vampire getroffen. In der letzten Zeit waren diese Ungeheuer wieder aktiv. Mir schien es fast, als würde Kaluracs Geist über der Welt schweben. Dabei hatte ich Draculas Neffen im Zweikampf getötet. [3]
    Doch die Vampire waren nicht weniger geworden. Im Gegenteil. Sogar in Manhattan hatte ich mich kurze Zeit später mit ihnen herumschlagen müssen. [4]
    Und nun in Hongkong.
    »Gab es vielleicht zwischen all den Fällen eine Verbindung?«
    »Sie sind so nachdenklich«, sagte Shao. »Was ist?«
    »Würden Sie an meiner Stelle jubeln?«
    Darauf bekam ich keine Antwort. Statt dessen schritt Shao weiter, ohne sich um mich zu kümmern.
    Ich folgte ihr.
    Vor einer Schwingtür blieb sie stehen. Die Tür besaß zwei Hälften. Das Mädchen drückte den rechten Flügel auf und bedeutete mir mit einem Blick über die Schulter, ihr nachzugehen.
    Ich schritt über die Schwelle.
    Ein makabrer Raum nahm mich auf. Schwarzweiße Fliesen bedeckten den Boden und bildeten ein Schachbrettmuster. Der Raum war so groß, daß er schon die Bezeichnung Halle verdiente.
    Doch wir waren nicht die einzigen Personen.
    Auf den beiden Bahren inmitten des Raumes lagen zwei Leichen!
    Leblose, starre Gestalten, deren Augen verdreht und zur Decke gerichtet waren. Shao hatte Licht gemacht, und im Schein der runden Leuchtstoffröhre erkannte ich jede Einzelheit.
    Die Särge für die Leichen standen bereit. Die Deckel lagen neben den Totenkisten. An der Wand sah ich große Becken und lange Holztische, auf denen ein Mensch Platz hatte.
    Hier wurden die Toten gewaschen.
    Ich konnte nicht behaupten, daß ich mich besonders wohl fühlte. Der Raum strahlte eine Aura aus, die mich abstieß. Meine Nackenhaut spannte sich.
    Und auch hier hörte ich hinter den grüngestrichenen Wänden das widerliche Rascheln und Tappen unzähliger, kleiner Füße.
    Die Ratten waren überall!
    Shao lächelte weiter. »Das ist unser Arbeitsraum. Ich sehe schon, er gefällt Ihnen nicht. Ich hatte gedacht, Sie wären abgebrühter, Mr. Sinclair.«
    »Ist das unser Ziel?«
    »Nein. Oder sehen Sie hier die Geschöpfe, die Sie suchen?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann kommen Sie bitte. Wir möchten Sie nicht lange im unklaren lassen.«
    »Wer ist wir?«
    »Das werden Sie schon früh genug erfahren.« Sie lachte spöttisch. »Es muß doch für Sie wie im Märchen sein, Mr. Sinclair. Sie sind kaum einige Stunden in der Stadt, und schon stehen Sie vor der Lösung des Falles.«
    »Bis jetzt habe ich noch keinen Vampir gesehen.«
    »Abwarten.«
    Himmel, auf was hatte ich mich da eingelassen? Wenn nur Suko hier gewesen wäre. Aber er war unterwegs, wollte alte

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