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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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auf.
    »Hände hoch, Cotton!«, sagte Mant. Er hielt die Pistole in der Hand, die ich eben Raskin aus der Faust getreten hatte. Das Schießeisen war ihm praktisch direkt vor die Füße geflogen.
    Aber auch ich hatte noch meine Smith & Wesson in der Faust, und ich dachte nicht daran, noch einmal eine Partie gegen Francis Mant zu verlieren.
    »Runter mit der Kanone, Mant!«, sagte ich, tat einen großen Schritt über den reglosen Raskin hinweg und ging langsam auf ihn zu.
    »Sie wollen es also wirklich darauf ankommen lassen, Cotton?«, fragte er tonlos.
    »Bestimmt«, entgegnete ich grimmig.
    Zwei Schritte trennten uns noch voneinander. Der Lauf seiner Waffe war auf mich gerichtet, ebenso genau wie meine Smith & Wesson auf ihn.
    Ich blieb stehen.
    »Lass die Waffe fallen! Ich zähle bis drei. Eins, zwei…«
    »Ich schieße nicht auf einen G-man«, sagte er leise und mit einem Anflug von Spott. »Ich habe, das schon einmal gesagt.«
    Ich achtete nicht auf sein Gerede, trat dicht an ihn heran und griff nach der Pistole, die er in der hängenden rechten Hand immer noch hielt. Er überließ sie mir, aber im gleichen Augenblick griff er nach meiner Waffe und schlug mir mit der linken Faust ins Gesicht. Das ging blitzschnell. Ich verlor seine Waffe, und der Griff der Smith & Wesson rutschte mir aus den Fingern, aber jetzt reagierte ich nicht langsamer als er.
    Ich warf mich gegen ihn, einfach nach vorn. Gleichzeitig versuchte ich, die Smith & Wesson zu halten. Ich schaffte es nicht, aber auch er bekam sie nicht. Beide Pistolen fielen auf den Boden. Mant riss zwei Haken hoch. Ich brachte eben noch die Arme dazwischen und konnte die Dinger ablenken. Eins davon pfiff mir am Ohr vorbei. Es schmerzte höllisch, als wäre mir die Ohrmuschel abgerissen worden, und der Schmerz brachte mich erst richtig in Fahrt.
    Meine Schläge prasselten auf Mant nieder, dass ihm Hören und Sehen vergehen mussten, aber er blockte eiskalt ab, konterte, pendelte und vermied das meiste. Obwohl er mindestens zwanzig Pfund leichter war als ich, verdaute er alles, und als er glaubte, dass ich mich verausgabt hätte, ging er zum Gegenangriff über.
    Er sprang mich an. Seine Fäuste zuckten hoch. Für einen Sekundenbruchteil vernachlässigte er seine Deckung, und genau in diesem Augenblick blitzten meine Schläge in die deckungslose Stelle.
    Ein Haken traf sein Kinn. Die Wucht des Schlages hob ihn regelrecht hoch. Der andere Hieb, eine Gerade, gab ihm Fahrt, aber rückwärts.
    Die Treffer lähmten seine Arme. Mit einem Sprung war ich bei ihm, und eiskalt schlug ich zu. Er brach in die Knie und fiel nach vorn zusammen.
    Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und tastete nach meinem Ohr, das wie Feuer brannte. Dann packte ich Mant, schleifte ihn die wenigen Schritte zu dem kleinen Fluss, steckte seinen Kopf ein paar Mal ins Wasser, bis er, prustend und nach Luft schnappend, wieder zu sich kam.
    »So, Freund«, sagte ich. »Und nun hoffe ich, dass dir die Freude an solchen Späßen vergangen ist.«
    Er richtete sich auf, tastete sein Gesicht ab und knurrte: »Sie haben aber einen verdammt harten Schlag, wenn Sie Ernst machen, Cotton!«
    »Los. Nimm dir Raskin auf den Rücken!«
    Er leistete keinen Widerstand mehr. Er lud sich den bewusstlosen Gangster auf und stapfte vor mir her auf Persons Haus zu.
    ***
    Als der Hund anschlug, öffnete John Person die Tür. Mant musste Raskin in die Wohnstube tragen und auf die Couch legen.
    Ich bat Person um einen Lederriemen und näherte mich damit Mant.
    »Du weißt, was dir blüht, wenn du noch einmal irgendeinen Dreh versuchst«, warnte ich.
    »Okay, Cotton, okay«, antwortete er müde. Er hielt mir die Hände hin. Ich band sie ihm zusammen, stieß ihn dann mit der flachen Hand vor die Brust, dass er in den hinter ihm stehenden Sessel fiel, und band ihm die Füße zusammen.
    Jetzt erst konnte ich mich um Raskin kümmern. Person musste Verbandszeug und Wasser bringen. Ich verarztete Raskins Wunden, so gut ich es verstand. Er war inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommen, beobachtete mich aus den Augenwinkeln, sprach aber kein Wort.
    »Holen Sie das Oldsmobil aus dem Schuppen!«, befahl ich Person.
    Es dauerte einige Minuten, bis er den Wagen vor das Haus gebracht hatte.
    Ich lud mir den gefesselten Mant auf die Schulter, trug ihn hinaus und verstaute ihn im Fond. Raskin bekam ebenfalls eine leichte Fesselung verpasst und wurde auf den Beifahrersitz gesetzt.
    »Ich lasse Sie morgen von einem Streifenwagen abholen«,

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