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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe meinen Vater immer sehr geliebt und bin ihm auch dankbar, denn nur durch ihn wurde ich das, was ich jetzt bin. Er hat mich auf beste Schulen in Europa geschickt und hat nach dem Tode meiner Mutter so für mich gesorgt, daß mir nichts fehlte. Ich konnte immer zu ihm kommen, wenn ich Probleme hatte, und er hatte jedes Mal ein offenes Ohr für meine Sorgen. Mein Vater wurde für mich zu einem Vorbild.«
    »Aber er hat sich geändert«, sagte Suko. »Er ist zu einem Verbrecher geworden.«
    »Ich weiß«, erwiderte Shao leise. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Aber begreifen kann ich es nicht. Er hat niemand etwas zuleide getan, sondern immer nur gearbeitet. Sein Geschäft ging gut. Er war ein geachteter Mann.«
    »Vielleicht ging sein Geschäft gerade deshalb so gut«, vermutete Suko.
    »Wie meinst du das?«
    Suko holte etwas weiter aus, als er die Antwort gab. »Es gibt Menschen, die alles tun, um an Geld und Macht zu kommen. Sie verkaufen nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele. Letzteres ist noch schlimmer. Ein Verbrecher kann immer noch zurück, er kann bereuen, findet vielleicht Gnade vor den Augen der irdischen Richter. Aber wenn jemand seine Seele dem Satan verkauft hat, ist der Zug abgefahren. Für ihn gibt es kein Zurück mehr. Er bleibt für immer und alle Zeiten Gefangener der Hölle.«
    »Ist das wahr?« flüsterte Shao. Ihre Augen waren groß geworden. Ihr Blick hing gebannt an Sukos Lippen.
    »Ja, es ist wahr«, sagte mein Freund. »Er hat im Anfang vielleicht Vorteile, um die ihn viele beneiden. Er bekommt Geld und damit automatisch die Macht, aber er muß bereitstehen, wenn der Satan ihm die Rechnung präsentiert. Einen Seelenfrieden findet er nie. Oft ist es so, daß er noch als Toter aus dem Grab steigt und ruhelos umherwandert, oder daß sein Geist in den Dimensionen des Grauens gefangen ist und dort all das erfährt, was uns die Schriften als ewige Qualen übermittelt haben.«
    Shao atmete tief ein. »Und du meinst – du meinst, daß mein Vater zu diesen Menschen gehört?«
    »Das meine ich.«
    Shao schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht begreifen«, sagte sie. »Ich habe von all dem nichts bemerkt.«
    »Nein, vordergründig nicht, das kann ich mir denken«, sagte Suko. »Aber du bist ohne dein Wissen in den teuflischen Kreis hineingeraten. Du wolltest uns töten, denke daran.«
    »Dann – dann bin ich auch so eine…?«
    Jetzt lächelte Suko. Er hatte die Angst in ihrer Stimme herausgehört.
    »Du, Shao, stehst erst am Anfang. Das heißt, du hättest vielleicht eine Dienerin des Satans werden können, aber wir – oder ich – haben dies verhindert. Daß du nicht mit den Mächten des Bösen paktierst, habe ich bemerkt. Es ist etwas dazwischengekommen, was stärker ist.«
    Shao schaute Suko an. Ihre Lippen formten ein Wort, das Suko freudig erregte. »Du!«
    Mein Freund stand auf. Er spürte plötzlich sein Herz klopfen. Etwas, das noch nie vorgekommen war, wenn er vor einer Frau gestanden hatte. Gut, er hatte einige Abenteuer mit Mädchen hinter sich, wie jeder normale Mann, aber daß ihn eine Frau so faszinierte, daß ihm ihr Anblick so tief ins Herz schnitt, das hätte er nie für möglich gehalten.
    Suko war verliebt!
    Und er hätte alles für diese Frau gegeben. Er konnte seine Gefühle kaum in Worte fassen. Zuviel stürmte auf einmal auf ihn ein. Es war wie ein Sturmwind, der alles hinwegfegte.
    Ihm wurde schwindelig.
    »Suko!« Wie aus weiter Ferne hörte er die Stimme des Mädchens. Sie kam ihm so klar, so hell und rein vor, daß er die Welt um sich herum vergaß.
    Shao erging es ähnlich.
    Urplötzlich lagen sie sich in den Armen, und es hatte den Anschein, als würden sie sich nie mehr wieder loslassen.
    Ihre Lippen suchten und fanden sich zu einem Kuß, in dem die ganze Welt um sie herum verschmolz.
    Suko spürte, daß er sich beeilen mußte. Es kostete ihn eine ungeheure Überwindung, das Mädchen von sich zu drücken.
    »Was ist?« fragte Shao. »Willst du mich nicht mehr?«
    Suko atmete schwer. »Wir müssen vernünftig sein, noch ist es nicht soweit.«
    »Ja, du hast recht.« Sie trat einen Schritt zurück.
    Suko schaute sie an. »Wenn alles vorbei ist, Shao, dann werde ich dich etwas fragen, und ich hoffe, daß du mir eine positive Antwort geben wirst.«
    »Frag es mich jetzt, und ich sage ja.«
    »Nein, ich warte so lange. Du kannst es dir noch genau überlegen.« Suko lächelte. »Wir dürfen uns jetzt nicht von unseren Gefühlen leiten lassen.«
    Über das

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