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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin anders.«
    Gray hob die Schultern. »Du mußt es wissen.«
    Längst war die Dunkelheit hereingebrochen, und am Himmel tauchten gewaltige Nachtwolken auf, die hin und wieder den Mond verdeckten. Als Gordon Gray einmal zufällig einen Blick zur Brücke warf, sah er einen Mann von der Besatzung die weißgestrichene Treppe zum Deck hinunterlaufen. Er schien in Eile zu sein.
    »Was ist los?« rief Gray.
    »Nichts, Sir. Wir haben nur in unmittelbarer Nähe ein Schiff gesehen, das ohne Positionsleuchten fährt.«
    »Und?«
    »Vielleicht ein Schmugglerkahn.«
    Die gute Stimmung war plötzlich wie weggeblasen. Gordon Gray mußte auf einmal an die Karten denken. Ein Schmugglerkahn. Vielleicht sogar mit Rauschgift beladen. Gray mußte an die zahlreichen Berichte denken, die in den Zeitungen gestanden hatten, und in denen es darum ging, daß moderne Piraten Kreuzfahrtschiffe gekapert und die Passagiere getötet hatten.
    Sollte hier auch so etwas passieren?
    Sandra merkte, was mit ihm los war. »Hast du was?« fragte sie.
    Gordon Gray schüttelte den Kopf. »Eigentlich nicht. Nur was der Knabe von der Besatzung da gesagt hat, macht mich doch etwas stutzig.«
    »Du meinst das unbeleuchtete Schiff?«
    »Ja.«
    Sandra lachte. »Vielleicht sind es Schmuggler auf ihrer gefährlichen Fahrt. Ich finde das ungeheuer romantisch.«
    »Ich aber nicht!« Die Antwort klang schroff. Für Gordon Gray war das Thema Sandra beendet. Er drehte sich aus ihrem Griff. Gebannt starrte er auf das Wasser und versuchte, die Konturen des Schiffes auszumachen.
    Ohne Erfolg.
    Von der Brücke her hörte er Stimmen. »Wir werden sie anleuchten!« Das war das Organ des Kapitäns.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Aber dazu fahren Sie am besten noch näher ran.« Der Kapitän gab die entsprechenden Kommandos.
    Die Jacht nahm einen leichten Kurswechsel vor. Sie hielt sich jetzt etwas mehr backbord.
    Gordon Gray war auf den Ausgang des Manövers gespannt. Er beobachtete, schaute angestrengt in die Dunkelheit und über die Wasserfläche hinweg.
    Sandra dagegen sah direkt über die Reling nach unten. Sie war leicht seekrank.
    Aus den rechteckigen Kabinenfenstern fiel Licht und legte sich in hellen Streifen auf das Wasser. Plötzlich stieß Sandra einen Laut aus. »Da, sieh, Gordon, da schwimmt was. Direkt an der Bordwand. Meine Güte, sind das viele Fische.«
    Auch Gordon Gray senkte jetzt den Blick. Seine Augen weiteten sich, er stöhnte. »Was ist los?« rief Sandra bestürzt.
    »Das – das sind keine Fische, sondern – Ratten!«
    ***
    Gelbweiße Mündungsblitze tanzten vor dem Lauf der Maschinenpistole und erhellten die Dunkelheit.
    Die Zeichen des Todes.
    Das Mündungsfeuer blendete mich für einen Moment. Als ich mich auf die Planken warf, pflügte die erste Garbe bereits das Wasser vor dem Bug meines Bootes auf. Die Projektile klatschten hinein. Kleine Fontänen spritzten hoch.
    Ich lag wieder zwischen der hinteren Ruderbank und dem Heck und wagte nicht, den Kopf zu heben und zurückzuschießen.
    Im nächsten Augenblick sägten die Geschosse in das Holz des Kahns.
    Splitter fuhren heraus, ich hörte die Einschläge, und jedes einzelne trieb mir einen heißen Schauer über den Rücken.
    Aber warum wanderten die Garben nicht weiter? Ich sah nur, wie sie in den Bug des Bootes hämmerten und dort alles zerstörten.
    Die Maschinenpistole verstummte so plötzlich wie sie aufgeklungen war. Nach dem häßlichen Tak-Tak der Waffe war es still, bis auf ein Schlürfen und Gurgeln.
    Ich wußte woher das Geräusch kam.
    Von meinem Boot.
    Und nun war mir auch klar, weshalb der Kerl nicht auf mich gefeuert hatte. Er hatte das Boot zerschossen.
    Wasser drang ein. Die Kugeln hatten das morsche Holz zum Teil zerfetzt. Ich mußte mich retten.
    Und zwar auf das Schiff. Damit geriet ich in Teufels Küche. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    Die Kugeln hatten Löcher gerissen. Manche so groß wie eine Faust. Durch die Löcher sprudelte das Wasser in meinen Kahn.
    Verdammt…
    Es gurgelte und schmatzte. Ich erhob mich aus meiner Deckung, blieb aber in der hockenden Stellung. Ein Blick zum Schiff zeigte mir, daß der MPi-Schütze noch immer an der Reling stand und mich beobachtete. Deutlich sah ich den Chinesen ohne Kinn im Widerlicht einer hin- und herbaumelnden Laterne.
    Das Wasser umspülte bereits meine Beine.
    Und es stieg weiter.
    Synchron dazu sank das Boot. Schon klatschten die ersten Wellen über die Bordwand, und meine Lage wurde von Sekunde zu Sekunde bedrohlicher. Es gab keine

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