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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesicht der hübschen Chinesin flog ein Schatten. »Du hast recht«, sagte sie. »Erst muß das andere ausgestanden werden.«
    Suko steuerte nun direkt sein Ziel an. »Wie stehst du zu deinem Vater, Shao?«
    »Ich – ich liebe ihn noch immer, wenigstens sagt mir dies mein Gefühl. Aber sollte er wirklich seine Seele an den Satan verkauft haben, dann bin ich seine Tochter gewesen.«
    »Das wollte ich nur wissen.« Suko war beruhigt. »Wo können wir ihn finden?«
    Die Antwort kam zögernd, war aber freimütig und bar jeglicher Hintergedanken. »Ich habe dich belogen, denn ich weiß, wo mein Vater ist. In seinem Haus. Er ist nicht zu der unbekannten Insel gefahren, sondern hält sich hier in Hongkong auf. Ich habe das andere nur gesagt, um seine Spur zu verwischen. Es tut mir leid.«
    Suko strich dem Mädchen über das Haar. »Ist ja schon gut. Es war nicht so gemeint.«
    »Trotzdem…«
    »Wo liegt das Haus?«
    Shao beschrieb den Weg.
    Suko nickte. »Schön, dann werde ich dorthin fahren.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Suko. Ich begleite dich.«
    »Um Himmels willen, das ist zu gefährlich.«
    Doch Shao blieb dabei. »Ich möchte ihm unter die Augen treten und ihm die richtigen Fragen stellen. Er soll mir ins Gesicht sagen, daß er sich zu dem Bösen bekannt hat. Dieses Recht habe ich. Niemand wird mich daran hindern. Auch du nicht.«
    Suko gab sich geschlagen. Er hatte die Entschlossenheit aus der Stimme des Mädchens gehört und wußte, daß sie keiner von dem Entschluß abbringen würde. Selbst er nicht.
    Er machte einen letzten Einwand. »Es kann gefährlich werden, denn wir treffen dort bestimmt auf die Diener des Gelben Satans.«
    »Ich habe keine Angst.«
    Suko nickte. »Gut, dann laß uns gehen.«
    ***
    Gordon Gray war sauer. Er fühlte sich von Falco Faretti verschaukelt, an der Nase herumgeführt. Einfach rausgeschmissen hatte ihn der Kerl.
    Gray fluchte.
    Die Karten lügen nicht. Niemals hatten sie ihn bisher betrogen. Sie zeigten genau an, was die Zukunft brachte. Man mußte nur darin lesen können, das war alles. Aber heutzutage glaubte man nicht mehr an die alten Weisheiten der Philosophen. Man war überheblich geworden, und irgendwann, da war sich Gray sicher, würde diese Überheblichkeit wie eine Bombe platzen und die Menschheit in Angst und Verderben stürzen.
    Gordon Gray war von Natur aus ein pessimistischer Typ. Nur wenn er entwarf – und dazu mußte er in Stimmung sein –, wurde er zu einem Optimisten. Da befand er sich dann in einer nahezu euphorischen Stimmung, dann spornte er seine Mitarbeiter und sich selbst zu Leistungen an, die ihm die Anerkennung in aller Welt verschafften.
    Fast wie ein Betrunkener ging er den Kabinengang entlang, von dessen Wänden das edle Mahagoniholz glänzte. Der Messinghandlauf sah aus wie frisch poliert, und die in die Holzdecken eingelassenen runden Lampen verstreuten ein gedämpftes Licht. Gordon Gray hielt es unter Deck nicht mehr aus. Er wollte raus und frische Luft atmen. Draußen war sicherlich schon die Dämmerung eingebrochen, die den schwindenden Tag ablöste und die Natur langsam auf das Dunkel der Nacht vorbereitete.
    Da öffnete sich eine Tür.
    Gordon Gray blieb stehen, sonst wäre ihm das Holz gegen die Stirn geschlagen.
    Der Dritte im Bunde verließ seine Kabine. Oder vielmehr stürzte er hinaus und fing sich an der gegenüberliegenden Wand.
    Gray mochte Harry van Dyck nicht. In seinen Augen war er ein ungehobelter Klotz ohne Manieren. Er war Holländer und ein Topverkäufer. Wenn er nüchtern war.
    Er stützte sich weiterhin mit der linken Hand ab und drehte sich halb um. Die kleinen Augen in seinem sonnengebräunten Speckgesicht funkelten belustigt auf. »Sieh da, der schöne Gordon«, sagte er, löste sich von der Wand, blies Gray eine Alkoholfahne ins Gesicht und legte dann den Arm um seine Schulter. »Komm her, du Künstler, laß uns einen nehmen.«
    Gordon Gray drehte den Kopf zur Seite. »Nein, ich habe keine Lust. Laß mich durch.«
    »Ach, Unsinn. Für die Weiber bleibt noch genügend Zeit. Aber hinterher sind die Flaschen leer, und dann siehst du lecker aus, mein Kleiner.«
    »Saufen kann ich auch zu Hause!« zischte Gray.
    Harry van Dyck grinste dümmlich. Der fette Bauch hing weit über seinen Hosengürtel. Er trug zu der hellen Hose noch ein knallrotes Hemd, das an einigen Stellen große Schwitzflecken zeigte. »Stell dich nicht so an. Komm endlich.«
    Gordon Gray ging einen Schritt zurück. »Nein«, sagte er. Er blieb

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