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0051 - Horror-Kreuzfahrt

0051 - Horror-Kreuzfahrt

Titel: 0051 - Horror-Kreuzfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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brauchte eine Anweisung zu geben. Jeder wußte genau, was er zu tun hatte.
    Zwei Männer lösten Kai-taks Fesseln. Dann hoben sie ihn hoch. Diesmal zu sechst. Sie trugen Kai-tak aus dem Wagen und schritten mit ihm auf eine schmale Treppe zu, die an der Hauswand entlang in die Tiefe führte. Die Treppe endete vor einer grau gestrichenen Kellertür.
    Von innen wurde die Tür geöffnet. Schwacher Lichtschein fiel auf die ersten Stufen. Er schimmerte rötlich violett und ließ etwas von der geheimnisvollen Atmosphäre ahnen, die in diesem Kellergewölbe herrschte.
    Und als Gewölbe konnte man es durchaus bezeichnen, denn von der Größe her stimmte es.
    Mit ihrem Gefangenen schritten die Bewacher durch hallenartige Räume, deren Wände rötlich violett leuchteten, ein Licht, das aus dem Gestein kam und eine unheimliche Aura schuf. Verstärkt wurde diese Aura durch zahlreiche Kultgegenstände, die auf Sockeln oder kleinen Altären standen.
    Diese Gegenstände zeigten Fabelwesen aus der chinesischen Mythologie, Drachen, Vögel, Monster und Ungeheuer. Im Lichtschein wirkten sie so, als würden sie leben. Die Männer durchquerten mit ihrem Gefangenen den Raum und betraten übergangslos ein anderes Gewölbe.
    Hier wartete Huang.
    Klein von Statur, war er nicht der Typ des großen Siegers oder Herrschers. Er trug ein bis zum Boden reichendes violettes Gewand, auf dessen Vorderseite das Gesicht des Gelben Satans abgebildet war: die weiße Fratze, die leicht lila schimmerte und deren Augen blutunterlaufen waren.
    Ein häßliches Gesicht.
    Die Züge des Beerdigungsunternehmers wirkten wie aus Stein gehauen. Nur die dunklen, schmalen Augen in seinem Gesicht lebten. Die Blicke saugten sich an Kai-taks Gestalt fest, und plötzlich glitt ein siegessicheres Lächeln über das schmale Gesicht mit den messerscharfen Lippen.
    »Das wird Li-Shen gar nicht gefallen!« preßte Huang hervor. Er machte eine knappe Handbewegung, und seine Diener wußten, was sie zu tun hatten.
    Sie gingen vor bis zur Wand.
    In das Gestein waren röhrenförmige Gebilde hinein gesprengt worden, in denen Menschen lagen. Nur die Köpfe schauten aus den Röhren hervor. An jedem Kopf waren zwei Elektroden befestigt, deren Drähte zu einer Steinfigur liefen, die im Halbdämmer des Kellers kaum zu erkennen war.
    Die Männer schoben Kai-tak auf dem Rücken liegend in eine noch freie Röhre hinein.
    Sofort waren zwei Diener mit Elektroden da, die sie gegen Kai-taks Schläfen preßten.
    Dann nahm jeder einen Draht und schritt damit auf die schwach zu erkennende Steinfigur zu, die, je näher die Männer kamen, immer heller wurde.
    Die Umrisse schälten sich aus dem Dämmer, und dann war klar und deutlich eine Nachbildung des Gelben Satans zu erkennen.
    Die Enden der Drähte wurden am Kopf der Steinfigur angeschlossen. Kai-tak war jetzt ebenso mit dem Gelben Satan verbunden, wie die anderen Gefangenen auch.
    Huang war zufrieden. Seine Lippen bewegten sich kaum, als er flüsterte: »Jetzt sieh dich vor, Li-Shen, denn der Austausch des Geistes deines Dieners mit dem Gelben Satan wird auch dich treffen.«
    Das Gelächter, das seinen Worten folgte, hallte schaurig von den kahlen Wänden wider…
    ***
    Ich machte mich so flach wie möglich, preßte mich zwischen den beiden Sitzbänken zu Boden und zog die Beine an. Die Beretta hatte ich längst gezogen. Kühl und sicher lag sie in meiner Hand.
    Mit angehaltenem Atem wartete ich ab.
    Noch tat sich nichts. Ich hatte den Kopf etwas gedreht und schaute nach oben, suchte mit meinen Blicken den Nachthimmel ab und wartete darauf, daß sich die Körper der Riesenfledermäuse vor dem fahlen Mond abhoben.
    Noch sah ich sie nicht. Sie mußten irgendwo anders ihre Kreise ziehen. Ich hörte auch kein Flügelschlagen, denn das Rauschen der Wellen übertönte jedes Geräusch. Minutenlang tat sich nichts. Der Seelenverkäufer dampfte weiter und zog auch das Beiboot hinter sich her.
    Allmählich wurde mir meine Lage unbequem. Die Beine schliefen ein, und auch sonst ging es mir nicht gerade blendend. Ich fror. Die Kleidung war naß und klamm. Das Seewasser hatte auf meiner Haut eine Kruste hinterlassen.
    Gewaltsam unterdrückte ich einen Niesreiz.
    Ich gab noch eine Minute dazu, und als sich bis dahin wieder nichts getan hatte, hob ich den Kopf ein wenig an und peilte über die Bordwand.
    Eine querlaufende Welle klatschte gegen den Rumpf, wurde gebrochen und mir ins Gesicht geschleudert.
    Mist, verdammter. Ich wischte mir das Wasser aus den

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