0051 - Horror-Kreuzfahrt
der Stadt gehörte.
Auch Li-Shen hatte von dem Auftauchen der Vampire gehört und stellte sich auf Sukos Seite. Er, sein Leibwächter Kai-tak und Suko besuchten das Beerdigungsinstitut von Huang, aber da war ich schon längst ausgeschaltet worden. Shao, Huangs Tochter, empfing die Besucher, und Suko war es, der die Vampirasche entdeckte. Doch bevor er das Mädchen zur Rede stellen konnte, lockte es die Männer in eine teuflische Falle, der sie nur mit knapper Not entkommen konnten. [2]
Es gelang ihnen, Shao zu überwältigen und zu einem der Häuser Li-Shens mitzunehmen.
Schon auf der Fahrt war Suko von dem Reiz dieses Mädchens beeindruckt gewesen. Auch ihr war er nicht gleichgültig, wenigstens gab sie ihm das mit Blicken zu verstehen.
Sie zeigte sich aber verstockt. Nach einigen Fragen jedoch gab sie zu, daß ihr Vater mit dem Gelben Satan paktierte. Ob freiwillig oder nicht, das hatten Suko und seine Freunde noch nicht herausbekommen. Shao aber entschloß sich zu einer Zusammenarbeit, und darüber war Suko froh. Sie berichtete, daß Mike Kilrain zu einem Vampir geworden war und nun dem Gelben Satan diente. Suko und Kai-tak fuhren zu Kilrains Haus.
Sie wurden von Kilrain beschossen, und Kai-tak bekam eine Kugel in den Arm. Das hinderte die Männer jedoch nicht daran, sich auf Kilrains Spur zu setzen, denn der Reporter hatte es verstanden, sich im letzten Augenblick mit seinem Wagen abzusetzen.
Auf Kai-taks Kawasaki nahmen die beiden Männer die Verfolgung auf. Sie waren schneller, drängten Mike Kilrain in die Enge, so daß er die Gewalt über seinen Wagen verlor und gegen eine Felswand fuhr. Er selbst lief weg, doch Suko blieb ihm auf den Fersen, stellte ihn rasch, und es kam zu einer Schießerei, die Suko für sich entschied. Der Vampir zerfiel zu Staub.
Viel weiter waren Suko und Kai-tak auch nicht gekommen. Sie wußten zwar von dem Gelben Satan, aber wo sie ihn finden konnten, war ihnen unbekannt.
Li-Shen setzte nun all seine Beziehungen ein, mobilisierte ein Heer von Spitzeln, denn ein paar Hinweise besaßen sie. Der Gelbe Satan mußte auf irgendeiner Insel seinen Stützpunkt haben.
Wenn das stimmte, dann hatte er sicherlich ein Schiff gefunden, das ihn dorthin brachte.
Kapitäne, die für Geld alles taten, gab es genug.
Deshalb sollten die Spitzel sich im Hafen umschauen und umhören.
Wie es schien, hatten sie sogar Erfolg gehabt.
Suko schloß die Tür.
Der magere Chinese begann zu jammern. »Ich weiß nichts, ich weiß nichts…«
Kai-tak ging einen Schritt vor, baute sich breitbeinig vor dem Knaben auf und schaute ihn nur an.
Für den Chinesen mußte der hochgewachsene und bärenstarke Kai-tak wie ein Riese wirken.
Der Mann begann zu zittern.
»Weißt du wirklich nichts?« fragte Kai-tak. Seine Stimme klang nicht einmal drohend, doch es lag eine gefährliche Sanftheit darin, die den mageren Chinesen schaudern ließ.
Er wollte noch weiter zurückkriechen, doch da war die Wand in seinem Rücken, die ihn aufhielt.
»Los, raus mit der Sprache!«
»Es ist… in der Nacht ein Schiff abgefahren.«
»Name des Schiffes!« forderte Kai-tak.
»Ocean Steamer!«
»Wie heißt der Kapitän?«
»Keine Ahnung. Ein Engländer, glaube ich.«
Kai-tak wandte sich zu Suko um. »Wenn das stimmt, bekommen wir es heraus.«
»Wohin ist das Schiff gefahren?« wollte Suko wissen.
»Das – das kann ich nicht sagen.«
Kai-tak bückte sich und hob den mageren Chinesen mit einer Hand hoch. »Ich will den Zielort wissen.«
»Nein – ich… aahhh!« Plötzlich verzerrte sich das Gesicht des Mannes. Eine Scheibe klirrte, und schon war es um den Chinesen geschehen. Das Geräusch des Abschusses war kaum zu hören, aber im nächsten Augenblick steckte eine Stahlnadel in der Brust des Mannes. In Höhe des Herzens.
»Deckung!« schrie Suko und lag schon am Boden, wobei er blitzschnell seine Waffe zog.
Auch Kai-tak ließ sich fallen. Die nächste, heimtückisch abgeschossene Stahlnadel wischte haarscharf an seinem linken Ohr vorbei und blieb in der Wand stecken.
Suko rollte sich zur Tür, sprang hoch und trat sie auf, während Kai-tak einen leichten Hocker auf das zerstörte Fenster schleuderte.
Doch der unheimliche Schütze war bereits verschwunden, untergetaucht in dem Wirrwarr der Häuser, Buden und Baracken.
Mit schußbereiter Waffe stand Suko vor der Tür und schaute sich vergebens nach dem Mörder um.
Kai-tak kam zu ihm.
Suko sagte: »Der Gelbe Satan scheint hier mehr Freunde zu haben, als wir
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