0051 - Jagd nach dem Leben
Rohun-Sippe...", zischte der Ara und griff nach ihm.
Halb im Unterbewußtsein konnte John Marshall dem Rotkopf Tulin noch den Arm nach unten schlagen.
Tulin gab einen Springerfluch von sich, um dann nach Luft zu ringen, denn aus dem Dienstgesicht des Ara war strahlende Freundlichkeit geworden - aus seinem stahlharten Griff nach Egmon ein vertrautes Schulterklopfen, und dann kam der Satz: „Ich habe mich gefreut, Sie einmal wiederzusehen, Egmon! Bis zum nächsten Treffen!"
Und dann nickte er noch einmal freundlich, zog dabei die Hand aus der Tasche, in der sein Strahler steckte, und ging.
Da sagten die zwei Springer verstört: „Ixt, Sie sind unheimlich! Was haben Sie mit dem Ara angestellt, daß dieser so plötzlich sein Verhalten änderte?"
„Beim nächstenmal werden wir wahrscheinlich dieses Glück nicht haben", wich John Marshall der Frage aus. „Egmon, glauben Sie jetzt, daß ein Kontrollrobot Sie an der Abwehrpositronik beobachtet hat?"
Wie gehetzt eilten sie durch das Menschengewühl dem Verteiler zu, über den sie zu einer der Tiefstraßen gelangten, um in einem Verkehrsmittel die City von Trulan möglichst schnell zu verlassen.
Erst nach Minuten hatte Egmon Gelegenheit, seine Gegenfrage zu stellen: „Bei allen Sternen, Ixt, woher wissen Sie das nur?"
Auch darauf mußte John Marshall die Antwort schuldig bleiben. „Was werden Sie tun, Egmon?"
Der brummte: „Rohun muß kommen und mich an Bord nehmen, denn wen die Aras einmal jagen, den bekommen sie auch in ihre Gewalt! Jetzt wird aus meinem Geschäft mit den fünftausend Shaks doch nichts!" Da konnte Perry Rhodans Mutant nicht umhin, Egmon, den verschlossenen Springer-Agenten, ob seiner Kaltblütigkeit zu bewundern.
6.
Zwei Tage lang lebte der Mutant in ununterbrochener Spannung und erwartete zu jeder Minute eine überfallartige Aktion der Ara-Abwehr. Als dann trotzdem nichts geschah beruhigte er sich langsam wieder.
Sein zweiter Besuch bei Kolex, dem Chef der Ara-Einkaufsleitung, war kein Höflichkeitsbesuch. Er hoffte, durch den einflußreichen Mann mit dem Kreis der galaktischen Mediziner in Berührung zu kommen, die mit der Herstellung des lebensverlängernden Serums zu tun hatten. Aus dem gleichen Motiv heraus hatte er auch Kolex als erstem die Sendung unbekannter Tiere vom „Gestankplaneten" zum Kauf angeboten. Daß er dabei ein gutes Geschäft gemacht hatte, interessierte ihn nicht.
Kolex war von bestrickender Freundlichkeit. Ihr Gespräch drehte sich natürlich um diese Tiere.
„ ... der Ausdruck paßt nicht", berichtigte Kolex. „Zur Gattung der Tiere gehören nur acht Exemplare. Alle anderen sind Intelligenzen, Ixt! Einige sogar klüger als unsere Frogh! Das war zum Schluß die allergrößte Sensation, und Sie glauben nicht, wieviel Anerkennung ich schon eingeheimst habe, daß ich diesen Zwei-Millionen-Kauf wagte!" Kolex strahlte, und seine Gedanken, die der Mutant kontrollierte, waren ein einziger Dank an Marshall.
„Sind diese Fremdlinge nicht doch zu bedauern, Kolex?" fragte John.
Damit hatte er einen wunden Punkt berührt. Kolex protestierte. Sein Temperament brach durch. Er begann, über Forschung zu sprechen, über die Serum-Herstellung im einzelnen. „ ... ohne Serumträger sind uns doch die Hände gebunden, Ixt! Jeder Serumträger muß gesund sein, sonst verfälscht die Krankheit das Ergebnis! Ich schwöre Ihnen: Nirgendwo geht es gefangenen Intelligenzen so gut wie in unserem Zoo!"
„Werden diese intelligenten Wesen vom Gestankplaneten auch hinter Energiegatter gesperrt?"
Kolex blieb bei der Wahrheit. „Vorläufig ja, Ixt. Eine Aufgabe - ich darf nicht darüber sprechen - eine Aufgabe von galaktischer Bedeutung verpflichtet uns zu diesem Handeln! Wir Aras sind Zauberkünstler der Medizin, aber trotzdem keine Zauberer, und ... Ixt, Sie sehen mich so seltsam an, so strafend, auffordernd. Ich weiß, was Sie denken! Sie werden das Gesetz der regierenden Positronik von Arkon auch kennen ... Ixt, wenn es um das Bedeutendste geht, dann ist auch ein Gesetzesbruch gerechtfertigt!"
„Hm", erwiderte der Mutant und las Kolex Gedanken, der unentwegt an das lebensverlängernde Serum dachte und, daß die Aras zu seiner Herstellung auf Intelligenzen angewiesen waren, deren Quotienten in den Klassen C, B und sogar A lagen! Damit verstießen die Aras gegen eins der strengsten Arkon-Gesetze, und die Aufdeckung dieses Verbrechens, Wesen von hohem Intelligenzgrad als Serumträger zu mißbrauchen, konnte für sämtliche
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