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0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

0053 - Der Hexer aus der Todeszelle

Titel: 0053 - Der Hexer aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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hatten inzwischen die Reisetaschen ins Haus getragen. Irgendwo oben auf dem Dach des Gebäudes krächzte ein Rabe. Bill Fleming brachte drei Flaschen Bourbon und stellte sie zu den anderen Getränken, die auf der fahrbaren Hausbar standen.
    Nicole Duval hob ärgerlich den Kopf und blickte zur Decke. »Hört denn dieses Biest überhaupt nicht mehr zu krächzen auf?«
    Zamorra schmunzelte. »Euch ist aber auch gar nichts recht. Als wir vorhin ankamen, beschwerte sich Bill über die Stille. Nicht mal eine Vogelstimme könne er hören. Nun ist eine zu hören, und es ist wieder nicht recht.«
    Sie befanden sich im Salon. Ein riesiger Raum, mit alten Möbeln ausgestattet. Im offenen Kamin lagen verkohlte Buchenscheite. Über dem Kamin gab es ein protziges Ölgemälde. Es zeigte Carl Lyman.
    Ein Selbstporträt, wie die Signatur verriet. Lyman saß auf einem Sessel und starrte den Betrachter mit böse funkelnden Augen an. Nicoles Blick entdeckte denselben Sessel vor dem offenen Kamin.
    »Der Sessel des Hexers«, sagte sie schaudernd. Der Rabe auf dem Dach krächzte sofort lauter, als wäre von ihm die Rede. »Kann dieser Vogel etwas mit Lyman zu tun haben?« fragte Nicole benommen.
    »Er kann sogar Lyman sein«, gab Zamorra zurück.
    Das Mädchen blickte scheu zur Decke hoch. »Kann man das Biest denn nicht verjagen, Chef? Das Gekrächze macht mich ganz krank.«
    »Es wird aufhören, wenn wir keine Notiz davon nehmen«, meinte Zamorra.
    »Wie kann man das denn?« fragte Nicole aufgewühlt.
    »Indem man es einfach überhört.«
    »Vorschlag!«, sagte Bill Fleming. »Wir nehmen jetzt mal alle einen kräftigen Schluck zur Brust. Und dann sehen wir uns die einzelnen Räume an.«
    Nicole war als erste mit ihrem Glas zur Stelle. Sie tranken. Plötzlich riss das Krächzen ab. Zamorras Sekretärin atmete erleichtert auf.
    »Na endlich!«, sagte sie. »Irgendwann mal musste es ihm ja zu dumm werden.«
    »Er wird sich etwas anderes einfallen lassen«, knurrte Zamorra.
    Im selben Moment stieß Nicole einen grellen Schrei aus. Auf dem Sessel des Hexers hockte eine riesige, fette Ratte und starrte sie mit rotglühenden Augen an. Nicole hatte das Gefühl, es wären dieselben Augen wie jene auf dem Gemälde. Waren es Lymans Augen?
    Hatte sich Lyman nun in diese ekelhafte Ratte verwandelt?
    Das Mädchen sah das Biest verdattert auf sich zukommen. Es sah nach Angriff aus. Deshalb reagierte Zamorra in Gedankenschnelle.
    Mit zwei Sätzen war er bei Nicole. Als die Ratte zum letzten Sprung ansetzte, holte er mit dem Bein aus. Das Tier flog auf Nicole zu. Zamorra traf das Biest im Flug. Der Tritt beförderte die aggressive Ratte quer durch den Raum. Der fette, schwarze Leib knallte gegen die Wand. Das Tier fiel zu Boden und war Augenblicke später nicht mehr zu sehen.
    Nicole schüttelte sich vor Abscheu. »Ich danke dir«, sagte sie zu ihrem Chef mit brüchiger Stimme. »Danke dir… danke dir.«
    »Schon gut, schon gut«, sagte Zamorra sanft. Er nahm das Mädchen in seine Arme. Sie zitterte. Er streichelte ihr Haar, redete gedämpft auf sie ein, damit sie sich beruhigte.
    Jetzt erst löste sich aus Bill Flemings Gliedern die Erstarrung.
    »Darauf muss ich noch einen trinken«, sagte er überwältigt. »Liebe Güte, jetzt weiß ich, dass es in diesem Haus tatsächlich spukt.« Er ließ geräuschvoll Dampf ab und versuchte seine Fassung wiederzugewinnen, indem er nervös lachte und sagte:
    »Und die Moral von der Geschicht: Schieß auf fette Ratten nicht!«
    »Was ist mit unserem Rundgang?« fragte Zamorra.
    »Kann jederzeit beginnen«, erwiderte Bill.
    »Dann mal los.«
    Sie sahen sich zuerst den Keller an. Hier gab es an den Wänden viele Zeichen der Schwarzen Magie.
    »Was meinst du«, sagte Bill. »Hat er den Teufel hier unten beschworen?«
    »Davon bin ich überzeugt«, gab Zamorra zurück. Nachdem sie alle Kellerräume inspiziert hatte, nahmen sie sich das Erdgeschoß vor. In der Bibliothek gab es bis an die Decke alte dicke Wälzer. Abhandlungen über Dämonologie, die Lehre des abgrundtief Bösen, über Teufelssekten, kabbalistische Zeichen, Beschwörungsformeln und dergleichen mehr.
    »Einschlägige Literatur hatte er genug«, sagte Zamorra feixend.
    »Aus dem musste ja einfach was werden«, gab Bill heiser zurück.
    Der nächste Raum war als Arbeitszimmer eingerichtet. Auf dem Schreibtisch stand ein Telefon. Bill nahm den Hörer ab.
    »Funktioniert ebenso wie das im Salon«, stellte er fest.
    »Wenigstens sind wir nicht ganz von der

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