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0053 - Die Geisterhand

0053 - Die Geisterhand

Titel: 0053 - Die Geisterhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verfehlte mich der heimtückische Griff. Trotzdem fuhren die Nägel noch über meine Schultern, und ich hörte, wie sie über den Stoff ratschten.
    Aber noch etwas vernahm ich.
    Janes Schrei.
    »John! Hilfe – ich…«
    Da hielt mich nichts mehr. Ich federte hoch und hämmerte dem Kerl vor mir die Faust voll unter das Kinn.
    Vielmehr wollte ich es. Doch meine Hand traf nicht. Es war, als hätte ich in die Luft geschlagen. Die eigene Wucht katapultierte mich nach vorn. Ich konnte das Gleichgewicht nicht halten, fiel zu Boden und drehte mich ein paarmal um die eigene Achse. Aus den Augenwinkeln sah ich Suko, wie er seine Waffe zog und anlegte.
    Im gleichen Augenblick schrie der Kerl, der Jane gepackt hielt, eine Beschwörung.
    Plötzlich schoß vor Suko eine Flammenwand hoch.
    Schreiend sprang mein Partner zurück. Gedankenschnell breitete sich das Feuer aus und schoß auch auf mich zu.
    Ich schnellte hoch.
    Die Flamme wischte vorbei. Trotz allem hechtete ich durch dieses Feuer, um Jane Collins zu Hilfe zu kommen. Links von mir löste sich der Doppelkörper auf.
    Jane wurde wuchtig in den Fond des Mercedes geworfen. Die Tür klappte zu, und im nächsten Moment saß der Unheimliche hinter dem Lenkrad.
    Starten!
    Da war ich am Wagen.
    Ich konnte hineinschauen und sah Jane mit vor Schrecken weit aufgerissenen Augen auf der Sitzbank liegen. Sie konnte sich nicht bewegen, denn um Hände und Füße lagen flammende Fesseln, die ihre Haut jedoch nicht verbrannten.
    Ich warf mich gegen die Tür und zerrte am Griff.
    Da fuhr der Mercedes an.
    Er machte einen regelrechten Bocksprung, und da ich nicht losließ, die Tür aber auch nicht aufbekam, wurde ich mitgeschleift. Dabei tickten meine Beine wie ein Gummiball auf dem harten Boden.
    Wenn ich nicht zu Tode geschleift werden wollte, mußte ich loslassen. Ich tat dies im letzten Moment, so daß ich mich noch schulmäßig abrollen konnte, als ich auf den Boden prallte.
    Sofort stand Suko neben mir und riß mich hoch.
    Ich wußte, was er wollte und stellte auch gar keine Fragen. Wir mußten hinter dem Mercedes her.
    Sekunden später saßen wir in meinem Bentley.
    Ich fuhr.
    Die Neugierigen, die sich inzwischen angesammelt hatten und überhaupt nicht begriffen, was vorgefallen war, spritzten erschreckt zur Seite, als ich startete.
    Ich knüppelte förmlich die Gänge hoch.
    Die Verfolgungsjagd begann!
    ***
    Antonio Scaramanga lachte häßlich, als er die Tür zurammte und Jane gefesselt auf dem Rücksitz wußte.
    »Ihr wolltet schlauer sein als ich!« kreischte er. »Aber da habt ihr euch geirrt.«
    Er fuhr an.
    Wild und hart.
    Jane bekam mit, wie ich mich verzweifelt bemühte, den Wagen aufzuhalten und es doch nicht schaffte.
    Als ich zur Seite flog, lachte Scaramanga. »Erledigt, dein Freund. Er hätte sich nicht in meine Angelegenheiten mischen sollen!«
    »John Sinclair wird auch Sie fassen!« schrie Jane ihm in den Nacken.
    »Nein, ich kriege ihn!«
    Der Mercedes gewann an Fahrt.
    Scaramanga kümmerte sich nicht um Verkehrsregeln und Geschwindigkeitsbegrenzungen, er jagte los, und Jane Collins stand Höllenängste aus.
    Eine Ampel.
    Rot!
    Antonio Scaramanga stoppte nicht, sondern überfuhr sie. Fast hätte es einen Zusammenstoß gegeben, der von links kommende Wagen konnte gerade noch bremsen.
    Sie erreichten die Blackfriars Road. Und die führte in schnurgerader Linie genau auf die Brücke zu.
    Keine Kurven, keine Engpässe – freie Fahrt!
    »Mich hält keiner auf!« schrie der Pianist. »Höchstens noch der Teufel, aber der ist mein Freund!«
    Jane glaubte es ihm unbesehen. Sie lag auf dem Rücken, und noch immer banden ihr die magischen Fesseln Hände und Füße. Sie fragte sich, was dieser Mann mit ihr vorhatte? Wollte er sie umbringen? Oder als Geisel behalten?
    Sie hoffte nur, daß die Verfolger die Spur des Wagens nicht verloren.
    Antonio Scaramanga hockte geduckt hinter dem Lenkrad. In seiner Haltung erinnerte er an ein sprungbereites Raubtier. Seine Hände umklammerten hart das Lenkrad, so daß die Knöchel spitz hervortraten.
    Ja, er würde es ihnen zeigen.
    Allen…
    Noch jagten sie durch Wohngebiete, aber immer mehr näherten sie sich der breiten Brücke.
    Links lag in völliger Dunkelheit eingebettet ein kleiner Friedhof. Daran schlossen sich wieder die geschlossenen Fronten der Wohnbaracken. Nicht mehr lange, und dann würde der breite Uferstreifen an der Themse auftauchen.
    Scaramanga überholte alle Fahrzeuge vor ihm. Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit jagte

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