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0054 - Der Zweikampf

Titel: 0054 - Der Zweikampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Museum zu kommen. Meine Psychologen haben errechnet, daß du in diesem Bau einen verlockenden Aufenthaltsort sehen würdest. Außerdem hast du dem Siedler den Blaster entwendet. Wir fanden deine Fingerabdrücke auf der Pistolentasche, die wir bei der Verlustmeldung natürlich untersucht haben!"
    Seine Worte waren von Satz zu Satz hastiger gesprochen worden. Ich hatte ihn in der Zwickmühle!
    Jetzt mußte er Farbe bekennen. Ich ahnte, daß die besagte Verlustmeldung recht spät abgegeben worden war. Vielleicht hatte der Pionier erst selbst versucht, die kostbare Waffe wieder zu entdecken. Wer mochte wissen, wen er alles verdächtigt hatte.
    „Das war ein guter Gedanke, Höhlenmensch. Anschließend bist du wohl gleich gekommen, nicht wahr?"
    Ich lauschte meinen eigenen Worten nach. Unterdessen ging ich gemächlich auf die Tür zu. Ob er meine innere Spannung erkannte? Wußte er, oder ahnte er wenigstens, daß ich als Gladiator in der römischen Arena gegen die besten Schwertkämpfer der Antike gekämpft hatte?
    Wenn ja, würde er sich nie dazu hinreißen lassen, mir mit einer Hiebwaffe in der Hand gegenüberzutreten. Wie weit hatte er meine Vergangenheit erforschen können? Nur bis Gustav Adolf?
    Himmel, damals focht man längst mit Degen! Besaß er Stolz und Selbstvertrauen genug, um der Meinung zu sein, er würde mir widerstehen können? Wenn er einmal Fechtunterricht genommen hatte, mußte er auf die Idee kommen, zumal ich ihn so stark herausforderte.
    Wie war Rhodans Ausbildungsgang gewesen? Hatte man damals Degenfechten in das sportliche Programm der Raumakademie aufgenommen gehabt? Ich wußte es nicht, aber seine kommende Handlung würde es mir verraten.
    Zwanzig Schritte war ich von der Tür entfernt, als sich plötzlich ein germanischer Speer aus der Halterung entfernte. Weiter vorn waren alemannische Waffen ausgestellt.
    Der Schaft verschwand zur Hälfte in Rhodans Deflektorfeld. Nur die breite Spitze war zu sehen. Jetzt glitt sie nach oben. Er ging in Wurfstellung.
    „Keinen Schritt weiter!" warnte er hastig. Seine Stimme vibrierte. Ich hatte ihn unter der Psychogeißel!
    Nein, dieser Mann würde nicht mit einer grenzenlos überlegenen Atomwaffe auf mich schießen. Ich hatte mich nicht verschätzt! „Du wirfst gut, Barbar", grinste ich. Dann meinte er es ernst. Ich sah das glänzende Speerblatt nach hinten zucken. Er holte aus! Als das Geschoß durch die Luft zischte, wich ich mit einem schnellen Sprung aus. Mein lautes, höhnisches Gelächter begleitete den Fehlwurf.
    Weiter ging ich auf die Tür zu. Rhodan wurde so plötzlich sichtbar, wie ich es erwartet hatte. Er trug seine einfache Uniform. Zusammengekrümmt, mit angeschlagener Impulswaffe, stand er neben der Alemannen-Sammlung. Seine Augen flackerten. Er befand sich in größter Gewissensnot.
    „Ich hätte längst geschossen, Barbar", sagte ich gemäßigt.
    Da ließ er einen tiefen, zornerfüllten Seufzer hören. Sein Blaster verschwand im Gürtelhalfter. Mit einem schnellen Griff riß er ein alemannisches Schwert an sich.
    „Du hochnäsiger Imperiumssprößling", rief er aus. „Wenn du denkst, ich ...!"
    „Ich denke nur, daß ich längst geschossen hätte. Ich bedaure zutiefst, deinen Rücken nicht als Zielscheibe verwendet zu haben", unterbrach ich ihn mit dem erneuten Hinweis, daß ich ihn ja auch geschont hätte. Das warf ihn moralisch zu Boden, aber in seiner jetzigen Aufregung erkannte er nicht den Sinn der Erklärung.
    Sekunden später standen wir uns gegenüber. Er hatte sein Schwert in der Art eines Degenfechters weit nach vorn gestreckt. Dabei übersah er völlig, daß man solche Scherze mit einem schweren Schlaginstrument dieser Art unterlassen soll.
    Er stieß zu, als hätte er eine leichte Klinge in der Hand. Das konnte er bestenfalls zwei Minuten durchhalten, dann mußte ihm der Arm erlahmen.
    Ich wehrte den Ausfall mühelos ab und tänzelte zur Seite. Nach meinem ersten Schlag, der ihm den Oberarm ritzte, wußte er, daß er einen entscheidenden Fehler begangen hatte.
    Ich bemerkte es an seinem erstarrenden Gesicht. Wortlos drang er auf mich ein. Es war so, wie man es auf Terra in schlechten Filmen zeigt. Wieder und wieder wehrte ich seine wütenden Hiebe ab, bis es mir gelang, einen Fallschlag gegen sein rechtes Fußgelenk zu landen.
    Ich hatte im letzten Moment die scharfe Klinge gewendet, wonach ich sein Bein nur mit der stumpfen Breitseite des Schwertes traf. Trotzdem schrie er laut auf, als er haltlos zu Boden stürzte. Ich war

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