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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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bestimmt unter ihnen«, sagte Senta, um Nicole zu beschwichtigen.
    Nicole Duval blieb stehen. »Hast du einen Atlas?«
    »Selbstverständlich. Soll ich ihn holen?«
    »Ja, bitte.«
    Senta brachte ein zerfleddertes Ding, das ziemlich schwer war. Sie knallte den alten Atlas auf den Tisch. Nicole Duval begann sogleich darin zu wühlen.
    »Zwischenlandung in Marokko«, sagte sie, als sie die richtige Seite aufgeschlagen hatte. »Und dann… Direktflug nach Johannesburg. Das heißt: Algerien, Niger, Tschad, Zentralafrikanische Republik, Kongo … Hier irgendwo ist das Flugzeug verlorengegangen. Daß so etwas in der heutigen Zeit überhaupt noch möglich ist. Wo doch die ganze Welt miteinander in Funkverbindung steht. Weißt du, was ich glaube?«
    »Was?« fragte Senta und zündete sich eine Zigarette an. Nicole wollte keine haben.
    »Die Flynapper müssen sehr weit vom Kurs abgegangen sein. Deshalb konnten die Suchflugzeuge sie bis jetzt noch nicht finden.«
    Wieder schaute Nicole auf die Landkarte. Sie studierte die einzelnen Ländernamen. Vielleicht sind sie in Nigeria oder in Kamerun niedergegangen, dachte sie.
    Nach einer Stunde rief sie erneut in New York an. Diesmal klappte es. Bill Flemings Stimme war so deutlich zu hören, als spräche er aus dem Bistro nebenan.
    Nicole Duval machte Zamorras langjährigen Freund mit ihren Befürchtungen und seelischen Nöten vertraut.
    »Wieso ist er nicht mit dir nach Johannesburg geflogen?« war Flemings erste Frage.
    »James Craig ist ein kauziger Frauenfeind. Er hätte es dem Professor niemals verziehen, wenn er ihm ein Mädchen ins Haus gebracht hätte.«
    »So etwas Verrücktes. Gibt es etwas Schöneres als ein Mädchen?«
    »Für mich schon.«
    »Was?«
    »Ein Mann.«
    »Das ist klar.« Bill schwieg einen kurzen Augenblick lang. Dann brummte er nachdenklich. Und schließlich war er wieder mit voller Lautstärke da.
    »Wir müssen unbedingt etwas unternehmen, Nicole. Und ich weiß auch schon, was.«
    »Was, Bill?«
    »Wir nehmen die Sache selbst in die Hand!«
    »Oh, Bill. Ich wußte, daß du das sagen würdest!« rief Nicole Duval begeistert aus.
    »Denkst du, ich überlasse meinen besten Freund den Wilden?«
    »Ich… ich hatte die Absicht, dich zu bitten, ob du dich freimachen kannst. Für ein paar Tage. Allein bin ich so schrecklich tollpatschig.«
    »Stimmt doch überhaupt nicht. Du bist ein äußerst beachtlich selbständiges Mädchen! Paß auf, Nicole. Ich werfe nur rasch ein paar Klamotten in meine Reisetasche…«
    Nicole sagte ergriffen: »Vielen Dank, Bill. Es ist etwas Wahres dran…«
    »Woran?«
    »An dem Spruch: Erst in der Not erkennt man den wahren Freund.«
    »Nun werd’ bloß nicht melodramatisch, Mädchen. Du weißt, wie ich zu Zamorra stehe und daß er jederzeit mit meiner Hilfe rechnen kann. Wir werden ihn gemeinsam suchen… Und wir werden ihn finden!«
    Nicole seufzte. »Ich wollte, ich hätte deinen Optimismus, Bill.« Zamorras Sekretärin machte dem Historiker folgenden Vorschlag: Er solle nicht erst den Umweg über Paris machen, sondern Johannesburg direkt ansteuern. Auch sie würde nach Johannesburg fliegen.
    Und das sollte dann die Ausgangsbasis für ihre Operation sein, denn soviel Nicole in Erfahrung bringen konnte, wurde die Suchaktion nach der verschwundenen Air-France-Maschine ebenfalls zentral von Johannesburg aus geleitet.
    Bill war mit diesem Vorschlag einverstanden. Er versprach, die nächste Maschine zu besteigen, die nach Johannesburg flog.
    »Selbst wenn ich im Gepäckraum mitfliegen müßte!« rief er noch.
    Dann wollte er auflegen.
    Aber Nicole rief: »Bill!«
    »Ist noch was?« kam es über den Atlantik.
    »Johannesburg ist kein Dorf, Bill.«
    »Das weiß ich.«
    »Wie willst du mich denn da finden?«
    »Himmel, ja. Wir haben noch keinen Treffpunkt vereinbart. Hotel ›The President‹. Einverstanden? De Villiers Street.«
    »Einverstanden«, sagte Nicole. Dann versenkte sie den Hörer in der Gabel. Senta seufzte. »Tut mir leid«, sagte Nicole. »Man darf sich auf nichts freuen. Ich dachte, wir könnten eine herrliche Woche miteinander verbringen, und nun passiert so etwas…«
    Nicole Duval begann zu packen. Sie bat Senta, einen Platz für sie zu buchen. Senta rief den Air-France-Schalter an. Die nächste Maschine nach Johannesburg startete in zwei Stunden.
    Nicole wollte ein Taxi nehmen, doch Senta ließ es sich nicht nehmen, die Freundin im eigenen Wagen nach Orly zu bringen.
    »Ich halte dir die Daumen«, sagte Nicoles

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