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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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hinterher die Wege zu ebnen.
    Der rothaarige Dobson war kaum wiederzuerkennen. Sein Gesicht war zu einer schrecklichen, haßerfüllten Fratze geworden. Er war kräftig und vital. Bianco und Massenet hatten große Mühe, ihn festzuhalten.
    »Loslassen!« brüllte er, daß ihm die Seele beinahe aus dem Hals flog. »Laßt mich los, ihr verfluchten Schweine! Ihr sollt mich loslassen! Ihr habt kein Recht, mich so zu behandeln! Ich verlange mein Recht! Ich verlange, daß ihr mich in Ruhe laßt! Ich protestiere gegen diese Behandlung! Das ist Freiheitsberaubung!«
    Zamorra erreichte den Tobenden.
    Auf ein Zeichen von ihm ließen Tito Bianco und Maurice Massenet den Mann los.
    »Was ist los mit ihm?« fragte Zamorra.
    Der Missionar erhob sich keuchend. »Er hat sich einfach auf den Boden gesetzt und gesagt, er gehe keinen Schritt mehr weiter.«
    »Ist das richtig, Dobson?« fragte der Professor.
    »Ja!« plärrte der Engländer und richtete sich wütend auf. »Ja, jedes Wort stimmt!«
    »Wir wollten ihn mit uns schleppen«, erzählte Bianco. »Da drehte er durch. Er griff den Missionar an. Wir mußten ihn gemeinsam niederringen!«
    Dobson starrte den Italiener zornig an. »Wenn ihr mich nicht angefaßt hättet, hätte ich euch nichts getan! Niemand von euch hat das Recht, mich zu etwas zu zwingen, das ich nicht tun will! Ich bin mein eigener Herr. Ich kann allein entscheiden, was ich tun möchte! Ich brauche niemanden, der für mich entscheidet! Ich bin kein Narr!«
    »Warum wollen Sie nicht mehr weitergehen?« erkundigte sich Zamorra.
    »Weil ich keinen Dachschaden habe!« schrie ihm Dobson ins Gesicht.
    »Sind Sie der Meinung, wir wissen nicht, was wir tun?«
    »Jawohl. Dieser Meinung bin ich, Zamorra! Ihr habt alle einen Vogel! Ihr rennt in den sicheren Tod! Wozu strapaziert ihr euch so? Dieser verdammte Dschungel nimmt kein Ende. Er wird uns umbringen. Wir rennen im Kreis. Ist euch das noch nicht aufgefallen? Ich bin nicht so verrückt wie ihr. Mir tun die Füße weh. Ich gehe nicht mehr weiter. Ich warte, bis ihr hier wieder vorbeikommt!«
    »Sie sind sehr unvernünftig, Mr. Dobson«, sagte Zamorra.
    »Finde ich gar nicht!« plärrte der Engländer.
    »Stehen Sie auf und gehen Sie weiter!« sagte Zamorra scharf.
    »Auch Sie haben mir nichts zu befehlen!« schrie Dobson und spuckte dabei.
    »Ich habe nicht die Absicht, Ihnen etwas zu befehlen.«
    »Um so besser. Dann nehmen Sie diese verrückte Bande und ziehen Sie mit ihr weiter in den Urwald hinein. Ich bleibe hier. Das steht fest!«
    »Wir können Sie nicht einfach Ihrem Schicksal überlassen, Dobson!« sagte Zamorra ärgerlich.
    Der Engländer schrie: »Niemand braucht sich für mich verantwortlich zu fühlen, Leute! Ich habe die Bruchlandung überlebt. Ich werde auch das Alleinsein im Dschungel überleben.«
    »Ich appelliere noch einmal mit Nachdruck an Ihre Vernunft, Dobson!«
    »Papperlapapp. Sparen Sie sich das Gerede, Zamorra. Ziehen Sie mit diesen Schafen weiter. Ich komme nicht mehr mit Ihnen. Ich weigere mich auf das entschiedenste, noch einen Schritt weiterzugehen!«
    »Mann, warum verrennen Sie sich bloß in diese Idee?« herrschte Zamorra den Engländer an.
    »Geben Sie sich keine Mühe. Lassen Sie mich in Ruhe!« bellte Tony Dobson.
    »Allein sind Sie den Gefahren des Dschungels hilflos ausgeliefert!«
    Zamorra dachte dabei vor allem an jene geisterhafte Erscheinung, die ihn brutal niedergeschlagen hatte. Dobson würde eine willkommene Beute für den Dämon mit den bernsteinfarbenen Augen sein.
    Doch alles Reden half nichts. Dobson blieb dabei. Er wolle keinen Schritt mehr weitergehen. Es war ihnen nicht möglich, ihn zum Mitgehen zu zwingen.
    Also ließen sie ihn zurück.
    Er grinste ihnen spöttisch nach und dachte wohl: Da gehen sie, diese blöden Menschen. Rennen durch den Wald und mitten hinein in ihr Verderben. Bald war er hinter dem dichten Blattwerk von Büschen verschwunden.
    Es war nicht anzunehmen, daß sie ihn jemals wiedersehen würden.
    ***
    Roger Metrane persönlich bemühte sich um eine Maschine mit großer Reichweite für Bill und Nicole. Während der Vogel aufgetankt wurde, erledigte Fleming die nötigen Formalitäten. Dann traf er sich noch einmal mit dem Franzosen.
    Metrane händigte ihm mehrere Spezialkarten aus. »Ich habe die allerletzten Meldungen, die soeben hereinkamen, auf den Karten eingetragen«, sagte der Franzose.
    Bill bedankte sich.
    »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche nach Ihrem Freund.«
    »Mal sehen, wo sich

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