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0054 - Wir und der Hellseher

0054 - Wir und der Hellseher

Titel: 0054 - Wir und der Hellseher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir und der Hellseher
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der Royal Bar betrat, hatte sie während der ganzen Fahrt nicht losgelassen. Jetzt zerrte diese Hand sie aus dem Wagen in die Dunkelheit hinein. Vor ihnen ging der Mann mit der Brille, den sie vor Johns Tod mehrere Male gesehen hatte, und in dessen Auftrag Walman zu ihr gekommen war, um ihr goldene Berge zu versprechen, wenn sie den Mund hielte.
    Jetzt leuchtete dieser Mann mit einer Taschenlampe, aber von dem Augenblick des Betretens des Büros der Bar hatte er kein Wort mehr an sie gerichtet, obwohl er vorher außerordentlich beredet mit ihr darüber gesprochen hatte, auf welche Weise und wann sie Johns Nachfolge antreten könne.
    Irene war halb ohnmächtig vor Schreck und Angst. Sie war sich darüber im Klaren, dass sie Schreckliches zu erwarten hatte, aber sie wollte nicht an den eigenen Tod glauben.
    Der Taschenlampenschein vor ihr wanderte über einen rau gepflasterten Hof, verschwand in der schwarz gähnenden Öffnung einer Stahlhalle. Die Hand an ihrem Arm zerrte und stieß sie in die gleiche Richtung.
    In der Halle wurde am anderen Ende eine kleine Tür geöffnet und ein Streifen gelben Lichtes fiel auf den Boden. Im hellen Rahmen erschien die Gestalt eines Mannes. Er fragte: »Seid ihr es?«
    »Alles in Ordnung«, antwortete der Bebrillte. »Bei dir auch?«
    »Yes, der Alte schläft!«
    Til Furner wandte sich an den Mann, der Irene Cresbyl hielt.
    »Bring sie hinein!«
    Er selbst und der Bewacher Thornwell Hamiltons folgten. Der Gangster stieß die Frau in den Raum.
    Hamilton, der sich vor Durst in einem Zustand weitgehender Erschöpfung befand, wurde wach. Er richtete sich auf.
    Irene Cresbyl taumelte auf einen Stuhl.
    Furner sagte zu seinen zwei Gehilfen: »Besser, ihr geht jetzt, Jungs.« Er zog ein paar Dollarscheine aus der Tasche und gab sie den Gangstern.
    »Als Sonderprämie!«
    Sie stopften die Scheine in die Taschen. Einer von ihnen zeigte mit dem Daumen auf die Gefangenen und fragte grinsend: »Tust du es selbst? Für fünf Scheine nehme ich dir die Arbeit ab.«
    Furner blitzte den Frager durch seine goldene Brille an.
    »Kümmert euch nicht um Sachen, die euch nichts angehen. - Raus!«
    Die beiden Gorillas trollten sich. Furner nahm eine Pistole aus der Tasche und setzte sich auf den Stuhl an der Tür. Im gelben Schein der Karbidlampe musterte er die Gefangenen. Sein Blick blieb auf Hamilton ruhen.
    »Haben Sie noch Durst, Hamilton?«, fragte er zynisch. »Es dauert nicht mehr lange. Ich erwarte zwei Männer, die Sie für alle Ewigkeit von Ihrem Durst und die Dame dort von ihrer Vorliebe für Geld, Pelze und Schmuck befreien werden. Glauben Sie nicht, dass Sie Rico und Bill durch Bitten oder Flehen erweichen können. Der eine liebt es, zu töten, und der andere hat kein Gewissen, weil er kaum ein Gehirn hat.« Er blickte auf die Uhr.
    »Wir sind etwas früher, als ich dachte. Sie haben noch ungefähr zehn Minuten Zeit.«
    »Sir«, stammelte Irene Cresbyl, »warum sollen wir umgebracht werden? Ich habe alles getan, was Sie mir aufgetragen haben. Ich habe eisern geschwiegen, und ich werde weiter schweigen. Es besteht kein Grund. Wirklich, ich habe ehrlich gespielt.«
    »Geben Sie sich keine Mühe Madam«, sagte Hamilton. »Ich wusste, dass er uns töten will, als ich sein Gesicht ohne Maske sah.«
    Furner sagte: »Sie sind beide ganz unbedeutend, aber Sie sind in das Getriebe geraten, und wer in das Getriebe gerät, hat nur zwei Möglichkeiten: Entweder er bringt es zum Stehen, oder es zermalmt ihn. Sie werden es nicht zum Stehen bringen.«
    Auf dem Betonboden der Halle klangen laute Schritte.
    Furner stand auf: »Ich nehme an, dass das Rico und Bill sind.«
    Die Tür wurde aufgerissen, aber es waren nicht die beiden Berufsmörder, sondern einer der beiden fortgeschickten Gangster stürzte in das Zimmer.
    »Irgendwer machte sich vor dem Tor zu schaffen«, meldete er atemlos. »Thick ist draußen geblieben, um zu sehen, wohin er ging. Er hielt sich immer im Schatten der Mauer. Wir konnten nicht viel erkennen.«
    »Es waren zwei Männer«, entschied Furner, aber der Gangster widersprach.
    »Nein, nein, es war nur ein Mann, und sein Verhalten war verdammt nicht das eines Freundes.«
    »Gut, wir sehen nach«, entschied der Professor »Komm mit, Joe. Wir schieben den Außenriegel vor. Für ein paar Minuten können wir die Herrschaften allein lassen.«
    Sie gingen hinaus, zogen die Tür ins Schloss, und deutlich war das Vorschieben des Riegels zu hören.
    Thornwell Hamilton erhob sich von der Pritsche,

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