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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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anderen brauchen wir nicht mehr.«
    Kease schrie, tobte, wimmerte, flehte und bettelte. Er wäre es nicht gewesen, wir könnten ihn doch nicht für etwas auf den Stuhl schicken, was er gar nicht getan hätte. Wir verzogen keine Miene, bis sie ihn abgeholt hatten.
    Gerade wollten wir zur Tür hinaus, als das verdammte Telefon wieder bimmelte.
    Ich meldete mich.
    »Hier ist Snicky«, sagte eine Stimme sehr langsam. »Von der Überwachungsgruppe Mac Forster.Tag, Jerry…«
    »Morgen Snicky! Was ist los? Hat jemand versucht, Forster umzulegen?«
    »Ja, sie haben es versucht. Und es ist ihnen sogar gelungen. Forster liegt tot in seinem Büro in der Fabrik…«
    ***
    »Zum Teufel, wie konnte denn das passieren?«, knurrte ich halblaut, als ich Snicky gegenüberstand,.
    Er hieß eigentlich Snickealor, aber der Name war jedem zu lang, sodass man ihn allgemein nur Snicky nannte. Er war mittelgroß, dunkelhäutig mit hellblondem Haar, drahtig und schmal.
    Er gehörte zu den besten Leuten der Überwachungsabteilung. Eine Medaille für besondere Verdienste war ihm 1956 verliehen worden, als Snicky zur Beschützergruppe eines ausländischen Staatsmannes gehörte. Irgendein politischer Hitzkopf hatte - aus übrigens verständlichen Motiven - den Staatsmann erschießen wollen, als der im offenen Wagen durch New York gefahren war.
    Mit dem Instinkt, den Kriminalisten haben müssen, hatte Snicky im letzten Augenblick die Gefahr erkannt und sich selbst in die Schusslinie geworfen. Mit seiner linken Schulter fing er die Kugel auf. Wie gesagt, das trug ihm eine Medaille und ein paar Wochen Krankenhaus ein. Ich konnte mir nicht denken, dass Snicky irgendeinen Fehler gemacht hatte. Ebenso wenig wie die Kollegen, die zum Überwachungsteam Forster gehörten.
    Snicky trug einen blauen Overall und hielt eine Werkzeugkiste in der Hand. Er sah aus wie ein Elektriker oder so ähnlich.
    »Jerry«, seufzte er niedergeschlagen, »ich versteh das überhaupt nicht. Sieh dir meine Aufmachung an. Auf der Fahrt vom Wohnhaus zur Fabrik wurde Forster von vier Kollegen unauffällig beschattet. Niemand trat an seinen Wagen heran. Als er hier ankam, wartete ich schon mit dem Ausweis der Telefongesellschaft. Ich sagte ihm, dass ich seine Telefonleitungen überprüfen müsse Es schien ihn nicht zu stören, und er nahm mich bereitwillig mit in sein Büro. Ich hätte mich bis heute Mittag mit den Telefonleitungen beschäftigt. Heute Nachmittag hätten wir irgendeinen anderen Trick probiert…«
    »Hätten! Heute Nachmittag! Snicky, der Mann ist tot! Was ihr heute Nachmittag getan hättet, das interessiert jetzt nicht mehr!«
    »Natürlich nicht, Jerry. Ich kann es einfach nicht verstehen. Seit er hier das Büro betrat, hat er es nicht wieder verlassen.«
    »Wer kam rein?«
    »Zweimal die Sekretärin. Gleich heute früh, als er ihr ein paar Geschäftsbriefe diktierte. Und vor einer halben Stunde ungefähr das zweite Mal, als sie ihm die Post und seine Flasche Milch brachte. Er goss sich selber ein, es war eine luftdichte Molkereitüte. Es kann nicht mal jemand etwas in die Tüte Milch hineinpraktiziert haben.«
    Ich schob mir den Hut nach vorn in die Stirn und sah Phil fragend an. Er zucke die Achseln. Wir sahen aus unserer Ecke hinüber zum Schreibtisch des Fabrikanten und beobachteten unsere Leute von der Mordkommission, die gemeinsam mit uns eingetroffen war.
    Die ganze Geschichte war mehr als schleierhaft. Ein erwachsener, anscheinend gesunder Mensch fällt plötzlich in seinen Stuhl zurück, stöhnt zweimal und stirbt. Niemand hatte ihn in seinem Büro besucht außer der Sekretärin.
    »Okay, Snicky«, sagte ich und klopfte dem Kollegen auf die Schulter. »Eure Schuld ist es nicht, das glaube ich schon. Trotzdem ist es verdammt peinlich für uns. Wenn die Zeitungen Wind davon kriegen, dass wir von dem Anschlag auf Forster wussten und offensichtlich nicht imstande waren, ihn zu verhindern, dann ist der Teufel los.«
    Unsere Spezialisten waren bereits bei der Arbeit. Mit Lupen und Pinzetten in den Händen suchten sie Millimeter für Millimeter des Schreibtisches, des Stuhles und des Teppichs ab.
    Rack Kennedy leitete unsere Mordkommission. Er unterhielt sich halblaut mit seinem Stellvertreter Bill Moores.
    »Na, Rack, was ist dein Eindruck?«, fragte ich und trat zu ihnen.
    Die beiden sahen auf.
    »Frag einen Hellseher«, erwiderte Rack. »Der kann vielleicht was sagen. Wir wissen überhaupt nichts. Hast du mit Snicky gesprochen?«
    »Ja, gerade eben.«
    »Na,

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