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0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis

Titel: 0056a - Wir sprangen in den Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprangen in den Teufelskreis
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schnell genug finden«, erwiderten sie. »Jedenfalls werden wir uns alle Mühe geben und uns beeilen. Wenn an unserem Wagen das rechte Vorderfenster zur Hälfte heruntergelassen ist, so bedeutet das, dass es geklappt hat.«
    Ich schüttelte ihnen rasch die Hand und dankte ihnen im Voraus.
    Nachdem sie im Haus verschwunden waren, überquerte ich die Straße. Ein Steifenwagen war bereits gekommen. Zwei Polizisten bemühten sich, die Neugierigen zurückzudrängen. Ein dritter saß im Wagen und telefonierte. Wahrscheinlich rief er die Mordkommission.
    Mit dem Unterkörper auf der Straße, mit dem Oberkörper auf dem Bordstein lag ein Mann. Er lag halb auf der Seite, und als ich mich bückte, konnte ich die drei Einschusslöcher in seinem Jackett sehen. Mindestens zwei der Schüsse mussten ihn ins Herz getroffen haben. Wer auch immer die Gewehrschüsse abgegeben hatte, er musste ein verdammt guter Schütze sein.
    »He, Sie, verschwinden Sie hier!« fuhr mich einer der Cops an.
    Ich hielt ihm meinen Ausweis unter die Nase. Er verstummte, grüßte und entschuldigte sich. Ich winkte ab. Nachdenklich blickte ich auf die Tommy Gun, die unter dem Mantel hervorgerutscht war, den sich der Mann über den rechten Arm gehängt hatte. Es war noch nicht lange her, dass aus dieser Maschinenpistole eine Salve herausgerattert war, die mich hatte töten sollen. Jetzt lag der Schütze selber tot auf der Straße.
    Mir wurde plötzlich bewusst, dass es ihm wie Ruster ergangen war. Rücksichtslos rotteten unsere Gegenspieler jeden aus, der in ihrem Sold seinen Dienst getan hatte und nur noch ein gefährlicher Zeuge war.
    Ich trat zu dem Streifenwagen, beugte mich vor und hielt dem immer noch sprechenden Beamten meinen Dienstausweis hin. Er deckte die Hand über die Sprechmuschel und fragte: »Ja, was ist denn?«
    »Sprechen Sie mit der Mordkommission?«
    »Natürlich!«, knurrte er, nicht sehr freundlich.
    »Sagen Sie den Leuten, sie könnten zu Hause bleiben. Dies ist ein FBI-Fall. Rufen Sie das FBI an, sagen Sie, Sie sprächen im Auftrag von Cotton, und bestellen Sie die FBI-Mordkommission.«
    Er sah mich einen Augenblick verdattert an, dann nickte er: »Jawohl, Sir!«
    Er zog die Hand von der Sprechmuschel weg und sagte seinen Spruch. Ich drehte mich um und ging wieder zurück zu dem Toten. Die Zahl der Neugierigen war inzwischen noch größer geworden.
    Gute fünf Minuten lang hatten die drei Cops und ich alle Hände voll zu tun, um die neugierigen Gaffer daran zu hindern, dass sie sich mit dem Toten beschäftigten. Danach erschien endlich unsere Mordkommission. Da die Woche noch nicht vorbei war, hatte noch immer Rack die Leitung.
    »Mein Gott, Jerry!«, stöhnte er. »In letzter Zeit gibt es verdammt viel Leichen, wo ihr aufkreuzt!«
    »Das solltest du lieber den Killern vorwerfen«, erwiderte ich halblaut. »Unsere Schuld ist es bestimmt nicht.«
    »Hast du eine Ahnung, warum sie den Mann umgelegt haben?«
    »Ja. Aus demselben Grund, aus dem auch ein gewisser Ruster erschossen wurde. Er gab sich dazu her, einen Mordversuch auf einen G-man zu verüben. Nachdem er seinen Auftrag ausgeführt hatte, war er nur noch ein unbequemer Zeuge und musste verschwinden, stumm gemacht, aus der Welt geschafft werden.«
    »Mordversuch? Auf einen G-man? Etwa auf…?«
    Rack vollendete sein Frage nicht. Die Kollegen von der Mordkommission hatten sich bereits an ihre routinemäßige Arbeit gemacht. Ich deutete über den fließen Verkehr der Fifth Avenue hinweg auf die andere Straßenseite.
    »Da drüben steht mein Jaguar. Der hat all die Kugeln geschluckt, die man mir zugedacht hatte.«
    Rack schob sich den Hut in die Stirn und kratzte sich hinter dem Ohr.
    »Hast du eigentlich eine Lebensversicherung?«, erkundigte er sich.
    »Warum?«
    »Weil ich in dem Falle gern zu deinen Erben gehören möchte. Sie haben alle Aussichten, bald das Geld von der Versicherung zu kriegen.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«, brummte ich.
    Rack klopfte mir auf die Schulter.
    »Den brauche ich nicht mehr an die Wand zu malen«, sagte er ernst. »Der Teufel ist bereits verdammt wirklich geworden, mein Lieber. Innerhalb ganz kurzer Zeit war dies ja bereits der zweite Mordversuch. Findest du nicht, dass die Luft in New York für Phil und dich längst ein bisschen zu bleihaltig geworden ist?«
    »Ehrlich gesagt, ich bin genau deiner Meinung«, erwiderte ich ebenso ernst wie er. »Nur scheinen wir verschiedene Vorstellungen zu haben, wie man diesen Zustand ändern

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