Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
gähnenden Schlund.
    Der sengende Feuerkreis begann Zamorras Hände zu verbrennen.
    Er hielt das Amulett den Flammen entgegen, so dass sie zurückgedrängt wurden, und das Zeitloch größer wurde!
    »Jetzt!«, brüllte Zamorra, als gerade die Zimmertür aufgestoßen wurde. Im nächsten Augenblick hatten es Zamorra und Nicole geschafft!
    Willy Coburn lag vor ihnen auf dem Boden.
    Keine zwei Sekunden später schloss sich das Zeitloch! Mit einem ohrenbetäubenden Knall zuckte ein greller Blitz auf.
    Zamorra richtete sich keuchend auf.
    »Der Spuk ist vorbei!«, sagte er dann und wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung eine wirre Haarsträhne aus der Stirn.
    Er bemerkte erst jetzt Bill Fleming und den Polizisten, die im Zimmer standen.
    »Hast du den Kerl erwischt?«, fragte Zamorra keuchend.
    »Nein, leider nicht, er ist mir im Wald entwischt. Darf ich dir Captain Frank Coburn, den hiesigen Police-Captain, vorstellen?«
    Die Männer schüttelten sich die Hände, während Coburn erzählte, dass er Fleming irrtümlich für einen Gangster gehalten hatte.
    Als er den Jungen, um den sich gerade Nicole kümmerte, sah, schrie er auf: »Mein Gott, Willy!« Mit ein paar raschen Schritten hatte er den Jungen erreicht.
    »Wer ist der Kleine?«, wollte Zamorra wissen, doch Coburn gab ihm keine Antwort, er schien die Frage des Professors gar nicht zu hören.
    »Willy, Willy!«, flüsterte er immer wieder kaum hörbar, nahm seinen Sohn in die Arme. Der Junge schien bewusstlos zu sein.
    »Nicole?«, rief Zamorra.
    »Ja!«
    »Rufe den Krankenwagen an.«
    »Mach ich!« Hastig lief das Mädchen aus dem Haus.
    Jetzt beugte sich auch Zamorra zu Coburn und dem Jungen nieder.
    »He, Mr. Coburn!«, sagte er sanft und rüttelte den Captain leicht an der Schulter.
    Coburn wandte sich unendlich langsam um.
    »Er ist mein Sohn!«, sagte er dann rau. »Können Sie mir vielleicht erklären, was das alles soll?«
    »Alles weiß ich selbst nicht, aber über einiges werde ich Ihnen Aufklärung verschaffen können, Captain! Jetzt ist es das Wichtigste, den Wahnsinnigen, der hier wohnt, zu fassen!«
    »Okay, ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, Professor Jonathan Barrow hinter Schloss und Riegel zu bringen. Was ist eigentlich mit Willy passiert?«
    »Er hat in einem Zeitloch gesteckt!«
    »Zeitloch? Was ist das?«
    »Der Schnittpunkt zweier Dimensionen. Barrow hat das irgendwie heraufbeschworen, weiß der Teufel warum! Hier, sehen Sie!«
    Zamorra ließ seine Hand über die bemalte Wand gleiten. Sie fühlte sich alt und rau an. Nichts gab mehr darüber Aufschluss, dass sich hier die Pforten der Hölle geöffnet hatten.
    »Da soll Willy gesteckt haben?«, fragte Coburn ungläubig und betastete die Wand.
    Sein Blick fiel auf den silbrig glänzenden Gegenstand, den Zamorra noch immer in der Hand hielt.
    »Was ist das?«, wollte er wissen.
    »Mein Amulett, Coburn! Ihm verdanken ich und Willy unser Leben. Das Zeitloch hätte uns beide verschlungen, wenn uns nicht das Amulett davor gerettet hätte!« Zamorra steckte das Kleinod in die Manteltasche.
    »Kommen Sie mit, Gentlemen!«, forderte der Captain Zamorra und Bill auf. »Alles übrige können wir ja in meinem Office besprechen.«
    Das Heulen von Sirenen kündigte die Ankunft eines Rettungswagens an, der Willy wenig später in das Spital von Wilbury fuhr.
    »Du fährst am besten mit, Nicole!«, forderte Zamorra seine Sekretärin auf. »Vielleicht kannst du etwas aus ihm herausbekommen, wenn er wieder zu sich kommt!«
    Dann verließen Zamorra, Coburn und Fleming das Geisterhaus des alten Barrow. Der Captain versiegelte den Eingang sorgfältig.
    ***
    In der Police-Station war es wohlig warm. Ein kleiner Kamin, der in der Ecke stand, beheizte die kleine Bude.
    Sergeant Hercules Furshome, der am Schreibtisch saß, hatte sich soeben in seinem Sessel zurückgelehnt, die Füße auf die Platte gelegt und die Dienstkappe über die Augen gezogen, als die Tür aufgerissen wurde.
    Drei Männer stürmten in den Raum!
    Furshome erschrak, ruderte auf dem Sessel herum, verlor schließlich das Übergewicht, kippte um, polterte zu Boden. Der massige Sergeant rollte gerade vor die Füße seines Captains.
    »Werden Sie immer mit einem Kniefall begrüßt, Coburn?«, fragte Zamorra lächelnd.
    »Meine Männer haben eben Respekt vor mir!« Der Captain konnte sich ein Grinsen nicht verbeißen.
    »Los! Los, aufstehen, Hercules Furshome! Wie oft habe ich Ihnen schon gesagt, Sie sollen die Beine nicht auf den Tisch

Weitere Kostenlose Bücher